Beziehungen sind das halbe Leben
… oder „Beziehungen schaden nur dem, der keine hat.“ In der heutigen Zeit heißen Beziehungen gern auch mal Netzwerk. Und wie richtig genetzwerkt wird, zeigt gerade die Bundes-FDP. Auf der Homepage Netzwerk mit Nutzwert
werden exklusiv für Parteimitglieder Unternehmen beworben, die nur für Freie Demokraten Sonderrabatte anbieten. Hierzu zählen u.a. die Krankenversicherung DKV, der Mobilfunkbetreiber Vodafon, die TUI-Tochter „Berge und Meer“, mehrere Hotel- und Urlaubsvermittler sowie die Autovermietung SIXT.
Über einen Link kommt man zu einer weiteren Seite, wo sich „Liberale Wirte“ anbieten. In unserer Region/ in Dresden gibt es zwei eingetragene Hotels, wo „FDP-Mitglieder (gegen Vorlage der Mitgliedskarte) 20% Discount auf alle Leistungen erhalten.“
Auf Überlegungen, warum insbesondere auf Druck der FDP Anfang dieses Jahres die Mehrwertsteuer bei Hotelübernachtungen auf den ermäßigten Satz von 7% gesenkt wurde, verzichten wir an dieser Stelle. Eine Berichterstattung über bundesweiten Beschlüsse ist für eine Dippser StattZeitung eher nicht vordergründig.
Wir haben aber bei der FDP im Kreistag angefragt, welche Verbrauchervorteile eine Parteimitgliedschaft in unserem Landkreis/ in unserer Region bringt? Ist seitens der FDP Sachsen oder des Kreisverbandes Sächsische Schweiz/ Osterzgebirge geplant, nach dem Vorbild der Bundes-FDP auch ein lokales “Netzwerk mit Nutzwert” aufzubauen?
Hierzu Norbert Bläsner, Mitglied der FDP-Kreistagsfraktion im Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge:
“Verbilligungen sind meist Gruppenverträge von größeren Firmen, die es auch für anderer Bereiche, z.B. Beamte, gibt. Auf Kreisebene spielt das keine Rolle. Bei einzelnen Verbilligungen handelt es sich meist um Mitglieder der FDP, die ihre Verbundenheit mit der Partei von sich aus mit Preisnachlässen zeigen. Eine Zusammenarbeit mit Firmen oder Unternehmen, die der FDP allein wegen ihrer Politik Vorteile geben, gibt es auf Kreisebene nicht!”
Januar 29th, 2010 at 07:30
Die Rabatt-Könige der FDP
aus: sueddeutsche.de vom 21.01.2010, 13:00 Uhr
“Pikante Kooperation
Pikant aber ist, dass ausgerechnet eine Partei, die sich ohnehin massiv für die Belange der privaten Versicherungswirtschaft einsetzt, mit Europas größtem privatem Krankenversicherer kooperiert. FDP-Gesundheitsminister Philipp Rösler sieht seine wesentliche Aufgabe darin, das Gesundheitssystem von der solidarischen Umlagefinanzierung auf private Füße zu stellen. Er hat gerade mit Christian Weber einen Chef-Lobbyisten der privaten Krankenversicherungen zum Leiter seiner Grundsatzabteilung gemacht.
Nina Katzemich, Sprecherin von Lobbycontrol, sagte zu sueddeutsche.de: “In der Politik entsteht bei so etwas immer der Verdacht, dass sich da ein Unternehmen eine Partei gewogen machen möchte.” Das gelte “erst recht, wenn sie in Regierungsverantwortung steht, da wird es noch etwas gefährlicher”. ”
Seht doch mal hier, was die sueddeutsche.de noch zu diesem Thema schreibt:
http://www.sueddeutsche.de/politik/606/500868/text/