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Artikel der Kategorie November, 2013

Noch immer ein Zentralorgan der Partei- und Staatsführung ?

November 30, 2013 Von: Heiko Frey Kategorie: Bundespolitik, Bundestagswahl 2013, Parteien in Dipps, Wahlen Kommentare deaktiviert

In der heutigen Sonnabend-Ausgabe der Sächsischen Zeitung kommentierte Karin Schlottmann den Koalitionsvertrag zwischen CDU/ CSU und SPD, über den in diesen Tagen die Mitglieder der SPD entscheiden dürfen.

Bekanntermaßen erhalten alle 470.000 Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands einen Stimmzettel, der letztendlich über den Ausgang der Bundestagswahlen entscheidet. Durch ein festgelegtes Quorum von 20% reicht es, wenn sich lediglich etwa 47.000 SPD-Mitglieder für den Koalitionsvertrag aussprechen. Verschiedene Verfassungsrechtler denken deshalb, dass hier die Wahlergebnisse konterkariert werden, wenn eine Minderheit über das Ergebnis von knapp 62 Millionen Wählern entscheidet.

Frau Schlottmann als Journalistin wischt die Bedenken der Fachleute und das offensichtlich vorhandene demokratische Missverhältnis jedoch einfach vom Tisch.
Schlimmer noch: Sie kommentierte weiter, dass die Abgeordneten im Bundestag rechtlich nicht an Parteibeschlüsse und Mitgliedervoten gebunden wären. „Das freie Mandat bleibt gewahrt.“

Vielleicht hätte sich die Journalisten mal einfach den Vertrag der Koalition in spe genommen und nachgelesen. Dort steht (Seite 184, Kapitel 8. “Arbeitsweise der Koalition”):
Kooperation der Fraktionen
Im Bundestag und in allen von ihm beschickten Gremien stimmen die Koalitionsfraktionen einheitlich ab. Das gilt auch für Fragen, die nicht Gegenstand der vereinbarten Politik sind. Wechselnde Mehrheiten sind ausgeschlossen.

Laut Grundgesetz, Artikel 38 ist dies jedoch nicht zulässig:
(1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.

Anmerkung:
Ca. 40 Prozent der Anteile am Druck- & Verlagshaus GmbH & Co KG (hier erscheint die Sächsische Zeitung) gehören der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft, einem Medienbeteiligungsunternehmen der SPD.

Ob eine Antwort aus dem Rathaus kommt?

November 27, 2013 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Bürgerinitiativen, Dippolds Info, Kernstadt Dippoldiswalde, StattVerwaltung/ StattRat 2 Kommentare →

Einen bitterbösen, aber aus der Sicht viele Dippser Bürger völlig korrekten Artikel zur Arbeitsauffassung von Stadtverwaltung und Stadtrat konnte man im letzten Dippolds Boten lesen.

Gerhard Keller, der sich in der Vergangenheit immer wieder gegen das Vergessenwerden der Dippser Müllerschule stark gemacht hatte, betrauerte die absehbare Schließung der Dippser Berufsschule.
In diesem Zusammenhang beklagte er anhand vieler Beispiele die sinkende Attraktivität unserer Stadt und stellte die Frage, „ob sich die für die „Kernstadt Dippoldiswalde“ zuständigen und von den Dippsern gewählten Stadträte bisher so für dieses Territorium eingesetzt haben, wie es die Bewohner bei der Wahl dieses Personenkreises erwarteten.“

Den Leserbrief können Sie hier gern nachlesen.

Eigentlich wäre spätestens jetzt ein Wachwerden der oftmals selbstverliebt agierenden Stadträte zu erwarten. Ob es eine selbstkritische Antwort gibt?

“Mein (Tag-)Traumbuch”

November 27, 2013 Von: Heiko Frey Kategorie: Allgemein, Kunst/Kultur, Pressemitteilung Kommentare deaktiviert

Für Kinder von 7 bis 13 Jahren

 

„Mit diesem Buch möchte ich anregen, Ziele, Wünsche und Träume aufzuschreiben, immer wieder nachzulesen und mit Leichtigkeit und Liebe alles zu verfolgen, was vom Herzen kommt. Ich selbst habe dies erfolgreich getan. Ein großer Traum ist dabei in Erfüllung gegangen:
Sie halten ihn gerade in Ihrer Hand.“

Steffi Fiedler, geb. Hahnheuser, wurde 1960 in Dippoldiswalde geboren. Sie wohnt in Elend und arbeitet in der Solarbranche.

Der WAGNER VERLAG wirbt u.a.:
“Schreibe auf, was du grad träumst, damit du gar nichts mehr versäumst”

Wer hat nicht schon einmal versucht ein Tagebuch zu schreiben. Manch einer sieht es als Therapie, mancher als eine Möglichkeit, Erinnerung lebendig zu erhalten. Doch Steffi Fiedler hat nicht die Vergangenheit zu Papier gebracht. Sie schrieb ihre Träume, Wünsche und Pläne für die Zukunft auf. So entstand die Idee zu diesem Buch.

“Mein (Tag-)Traumbuch”bietet genügend Platz, um die eigenen Träume und Wünsche, aufzuschreiben. Das liebevoll gestaltete Buch ist mit schönen Illustrationen geschmückt und mit Zitaten versehen. Mit diesem Buch können Kinder, aber auch Erwachsene, ihre Ideen formulieren, Ziele notieren, Pläne schmieden und immer wieder nachlesen.

Eine wahrlich traumhafte Idee, um die eigenen Gedanken festzuhalten.

 

ISBN: 978-3-86279-864-3
Größe: 17,5 x 23,5 cm
32 Seiten, 13 vierfarb. Illustrationen
Preis: 19,90 € (inkl. MwSt)

Und plötzlich ist man tot…

November 24, 2013 Von: Harald Weber Kategorie: Allgemein, Dippolds Info, Sonstiges Kommentare deaktiviert

Gedanken zum Totensonntag

Eigentlich sterben ja immer nur die anderen. Im Fernsehen, in Altenheimen, in Krankenhäusern, bei Unfällen und Naturkatastrophen. Einen selbst oder nahe Angehörige und Freunde, uns betrifft das doch ganz sicher nicht, jedenfalls noch lange nicht – bis dann eines Tages die traurige Nachricht über den immer wieder beiseite geschobenen, verdrängten Tod eintrifft. Schock, Fassungslosigkeit, Trauer. Und die Frage: „Was nun?“.

Viele Dinge sind gerade in kurzer Zeit nach dem Tode eines geliebten Menschen zu erledigen, müssen dringend getan werden. Wenn auch durch die Bestattungsinstitute eine Vielzahl von Organisation und Behördenwegen, von Bestellungen und Besorgungen – auf Wunsch der Angehörigen – erledigt werden, bleibt doch das Entscheidende, das Wesentliche in den Händen der Hinterbliebenen. Es müssen Entscheidungen getroffen werden, Entscheidungen, die – ebenso wie der Tod – endgültig sind, die nie mehr geändert oder rückgängig gemacht werden können.

Dies beginnt mit der Festlegung der Art der Bestattung (Erd- oder Feuerbestattung in verschiedenen Formen), soll die Abschiednahme am offenen oder geschlossenen Sarg oder an der Urne erfolgen. Der Friedhof und die Grabstelle müssen ausgewählt werden, die Entscheidung für ein Wahloder Einzelgrab, für ein Gemeinschaftsgrab oder eine ganz anonyme Bestattung. Der Umfang und die Form der Trauerfeier ist festzulegen, als kirchliche Feier nach der Konfession des Verstorbenen, als weltliche Trauerfeier mit Redner oder Rednerin, als stilles Gedenken oder gar in aller Stille – ohne Musik und ohne letzte Worte… Eine Traueranzeige ist zu verfassen – oder aber auch nicht, Angehörige, Freunde, Nachbarn und Kollegen sind zu informieren. Über Art und Umfang des Blumenschmuckes ist zu entschei den, Schleifentexte zu formulieren…

Aber auch ganz profane Dinge sind zu bedenken, Versicherungen zu informieren, Verträge zu kündigen oder zu ändern, der Nachlass zu regeln, eventuell die Wohnung aufzulösen, und, und, und.

Und dieses alles in einer Situation, in der man kaum klar denken kann, in der die Trauer am größten und am schmerzhaftesten ist. Sollten nicht diese Tage im November, in denen das Thema Tod und Sterben in den Medien wieder sehr präsent ist, in denen die Gräber für den Winter abgedeckt werden, die Grabstellen und auch die Gottesdienste (am Ewigkeitssonntag/Totensonntag, 24. November mit Verlesung der Namen verstorbener Gemeindeglieder um 9.00 Uhr in Reichstädt, 10.00 Uhr in Schmiedeberg, 10.15 Uhr in Dippoldiswalde) oder 15.00 Uhr das Totengedenken in der Nikolaikirche Dippoldiswalde besucht werden, sollten nicht diese Tage auch dazu genutzt werden, über den eigenen Tod nachzudenken, sich mit seinen Angehörigen und Freunden über dieses Thema auszutauschen und auch seine Wünsche, seine Vorstellungen über die eigene Bestattung zu äußern. Es ist ja bis dahin hoffentlich noch viel, sehr viel Zeit – aber vielleicht aber hat man sein letztes Weihnachtfest schon lange hinter sich…

Kunst und Justiz

November 18, 2013 Von: Holger Becker Kategorie: Kunst/Kultur, Personalien, Veranstaltungen Kommentare deaktiviert

Hermann Kleßig hatte schon öfters in Dippoldiswalde ausgestellt. Selten aber sah man im großen Sitzungssaal des Dippoldiswalder Amtsgerichts wohl so viele Besucher wie diesmal. Freunde, ehemalige Schüler, Gartennachbarn – Viele waren gekommen um bei der Ausstellungseröffnung von Hermann Kleßig dabei zu sein.

Mit “Malerei und Grafik”, so sein Thema, zeigt er in ungefähr 80 Bildern, die in den Gängen des Gerichts zu bewundern sind, Werke aus den letzten Jahren seiner Schaffensperiode. In seiner Laudatio sprach Amtsgerichtsdirektor Joachim Thomas voller Hochachtung über die tiefe Verbundenheit des Malers zu seiner Heimat. Hermann Kleßig beweist mit der Ausstellung einmal mehr, dass er in den verschiedensten Techniken sein Handwerk sicher beherrscht. Landschaften, Blumen oder Portraits malt er, mit dem Blick fürs Detail, ua. in Kohle, Graphit, Aquarell, Mischtechnik oder Öl. Mit dem gefühlten Augenblick, so Hermann Kleßig, wolle er zeigen, dass seine Bilder leben. Mal stellt uns der ehemalige Lehrer die nähere Umgebung, Bauernhöfe oder das Erzgebirge in seinen Bildern vor. Auf anderen zeigt er seine Verbundenheit zur “Sächsischen Schweiz”, die er oft zum Thema macht. Elbe, Lilienstein, Königstein oder die Landschaft selbst stellt er dar und auch hier sieht man wieder wie wichtig es ihm ist dem Betrachter die Schönheit der Natur nahezubringen. Um Kraft zu tanken trifft sich der 75-jährige jeden Mittwoch für einige Stunden mit seinen Freunden vom Kunstverein. Als Labsal bezeichnete er diese Stunden in denen er sich austauscht, aber auch manchen Rat geben kann. Nach künstlerischen Vorbildern befragt nennt er zuerst Kurt Querner. Auch ihm lagen Natur und Heimat in seinen Bildern sehr am Herzen. Erste Schritte auf künstlerischem Gebiet ging er aber mit dem Reichstädter Maler Johannes Zepnick, von dem er viel gelernt habe. Das Refugium von Hermann Kleßig, wo viele Werke entstanden, sei aber sein Malkeller wo er ungestört ist. Jedoch auch Musik inspiriert ihn und sein besonderer Dank ging an die Freunde des Friedrich-Silcher-Chores, den er mitgegründet hat. Als langjähriges Mitglied stand er natürlich mit auf der Bühne und bedankte sich am Ende bei der Leiterin Frau Ranft für die schönen Stunden die ihm der Chor schenkt, der ein weiterer Kraftquell in seinem Leben sei. Die Wichtigkeit, die dem Werk Hermann Kleßigs beigemessen wird, kam auch in den Ehrengästen des Abends zum Ausdruck. So hatten es sich der Präsident des Landgerichts Gilbert Häfner und die Präsidentin des Verwaltungsgerichts Dr. Bettina Dick, die extra aus Leipzig angereist war, nicht nehmen lassen zur Vernissage des “Kellermalers” zu kommen. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Amtsgerichts zu sehen.

Foto: Holger Becker