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Artikel der Kategorie Januar, 2010

Erstmals blieb Striezel-Cup nicht in Deutschland

Januar 06, 2010 Von: Harald Weber Kategorie: Sport Kommentare deaktiviert

Vorabveröffentlichung aus Nr. 51 von “Dippolds Bote” vom 20.01.2010.
Text: Bernd Wehner, Foto: Harald Weber

Am 19. Und 20. Dezember 2009 fand im Sportpark Dippoldiswalde der 8. Internationale Striezel-Cup statt. 20 Mannschaften, darunter zwei Mannschaften aus Polen und zwei aus Tschechien nahmen am Turnier teil, welches als größtes seiner Art in Deutschland gilt. In 101 Spielen auf vier Feldern und 18 Stunden Volleyball pur zeigten die Mädchen der Altersklasse U 14 ihr Leistungsniveau in dieser Sportart.

In den Gruppenspielen bis zum Halbfinale konnten sich die Mannschaften von VSC Banik Sokolov (CZ), SC Potsdam , VC Angermünde und der Schweriner SC als die Top Favoriten einbringen. Im Endspiel zwischen Sokolov und Potsdam setzten sich die Mädchen aus dem Nachbarland mit einem klaren 2:0 Sieg durch.

Sieger: VSK Banik Sokolov

Damit stand seit sieben Jahren erstmalig eine ausländische Mannschaft auf Platz 1 des Turniers.

Enttäuschend schnitten die Dippser Volleyballerinnen vom Talentestützpunkt TuS Dippoldiswalde ab. Nicht einmal einen Satzgewinn gelang den Mädchen bei all ihren Spielen. Zum Teil standen sie sehr hilflos im Spielfeld und machten es den gegnerischen Mannschaften sehr einfach. Allerdings traten sie mit einer U 13 Mannschaft an, waren also altersmäßig noch nicht auf dem Niveau.

Die Organisatoren der Großveranstaltung Striezel-Cup waren mit dem Turnier sehr zufrieden. 19 Mannschaften erhielten im Glückauf Gymnasium Dippoldiswalde eine hervorragende Unterbringung. Das Team um Frau Lange hat in der Mensa des Glückauf Gymnasiums den rund 200 Sportlern eine ausreichende und gute Verpflegung geboten. Und durch den Hauptsponsor Dr. Quendt KG wurde anlässlich der Siegerehrung durch den Geschäftsführer Mathias Quendt ein echter Dresdner Christstollen überreicht.

Traditionsgemäß fuhr der Weihnachtsmann einen Schlitten mit vollbepackten Christstollen begleitet von zwei Engelchen zur Siegerehrung in den Sportpark ein. Alle Beteiligten freuen sich auf den 9. Striezel-Cup, der im diesem Jahr am 18. Und 19. Dezember 2010 stattfindet. Die Platzierungen der einzelnen Teilnehmer ist im Internet auf www.erlebnis-sportpark.de nachzulesen.

Geographie für Anfänger

Januar 05, 2010 Von: Heiko Frey Kategorie: Tourismus Kommentare deaktiviert

Ob es sinnvoll ist, als Region Silbernes Erzgebirge ausgerechnet in Bremerhaven zu werben, sei dahingestellt. Unterhält man sich hierüber mit den Berufskollegen aus der Branche, erfährt man speziell von den größeren Häusern im Erzgebirge Zustimmung zu diesen Aktivitäten. Die kleineren Unternehmen vermuten vielmehr, dass für die Verantwortlichen aus dem Gebirge eher das Festival der Großsegler an der Nordsee reizvoll sein könnte.

800.000 Besucher der „Lütte Sail 2008“ sind sicherlich nicht zu verachten. Ob aber die Aufmerksamkeit dieser Gäste von den Schiffen „Gorch Fock“, „Krusenstern“ oder „Sedov“ auf Altenberg, Sayda oder Augustusburg gelenkt werden kann? Zumindest ist die Anzahl der Autokennteichen HB (für Bremen) in unserer Region noch sehr überschaubar.

Der zwischenzeitlich abgeschlossene Kooperationsvertrag zwischen der Tourismusgemeinschaft Silbernes Erzgebirge und der Partnerregion Bremerhaven sollte mit Sicherheit auch den „Nordlichtern“ etwas bringen. So könnten die Verantwortlichen der Seestadt Bremerhaven zum Beispiel vom geographischen Wissen sächsischer Schüler lernen. Diese belegten bei den einschlägigen Wettbewerben immer vordere Spitzenplätze. So siegten die Sachsen in den vergangenen 9 Jahren beim Landesausscheid von „National Geographic Wissen“ allein sechs Mal!
Der Unterschied zwischen Städten und Ländern dürfte durch die Schüler schnell erklärt sein. Es sei denn, die Wessis setzen eher auf Schein denn Sein. Für diesen Fall wäre die Nennung des Silbernen Erzgebirges neben den hier aufgeführten Ländern der perfekte Ritterschlag für unsere Region.

Bremerhaven

Vom „Türmer“ zum “Plagiarius”

Januar 03, 2010 Von: Heiko Frey Kategorie: Sonstiges 1 Kommentar →

Er hat Furore gemacht. Mit seinem Buch „Der Turm“ erntete Uwe Tellkamp u.a. den Deutschen Buchpreis (2008) und den Deutschen Nationalpreis (2009). Auch die Schulleitung unseres Dippser Gymnasiums war stolz auf ihren ehemaligen Abiturienten. Nicht zuletzt spielte die Schule wohl als EOS von „Waldbrunn“, der „Hauptstadt des Osterzgebirges“, eine Rolle im Leben des Christian Hoffmann. Diese Rolle wird allgemein als autobiographischer Anteil des Buches direkt Uwe Tellkamp zugeschrieben.

Nun mehren sich jedoch Zweifel, inwieweit Tellkamp sein Werk allein verfasst hat. In der Neuen Züricher Zeitung (Online-Ausgabe vom 19. Dezember 2009) berichtete die bekannte Literaturkritikerin Dorothea Dieckmann (neben NZZ auch für „Die Zeit“ tätig), dass einzelne Passagen „sorgfältig abgeschrieben“ wurden. Die gleichen Vorwürfe erhob der Sachsenspiegel des MDR in seiner gestrigen Ausgabe. Insbesondere handelt es sich hier um private Informationen, Beobachtungen und Erfahrungen über seine Tätigkeit in einem Antiquariat, die der Dresdner Autor Jens Wonneberger in seinen Erzählungen „Die letzten Mohikaner“ im Jahr 2003 veröffentlichte.

Ob Tellkamp als nächsten Preis den „Plagiarius“, ein Negativ-Preis für dreiste Nachahmungen und Produktfälschungen erhalten wird, sei hier dahingestellt. Wichtiger sollte nun eigentlich ein Blick auf den Schriftsteller Jens Wonneberger sein. Nahezu monatlich erscheint ein immer wieder lesenswertes Intro in der SAX, dem Dresdner Stadtmagazin. Unterhaltsam, aber auch sehr gesellschaftskritisch setzt sich Jens Wonneberger hier mit tagesaktuellen Themen der Zeitgeschichte auseinander. Wohl ein Grund, warum er nie die Anerkennung der amtierenden Politiker erhalten wird. In seinen Erzählungen und Romanen und Sachbüchern spielen vielmals Dresdner bzw. speziell ostdeutsche Themen eine große Rolle. Wer mehr über Jens Wonneberger, seine Bücher und Arbeitsweise erfahren will, dem sei ein Blick in den Poetenladen.de empfohlen.

Jens Wonneberger

Hier findet man übrigens auch den ursprünglichen Text über die bekannte Dresdner Buchhandlung bzw. das Antiquariat Paul Dienemann Nachf., welches es leider nicht mehr gibt.

P. Dienemann Nachf.

THX to Greg Kindall