WDSF-Meeresschützer rufen zum Tankstellen-Boykott von Aral und BP auf
Hagen (ots) – Nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ruft die Meeres-Umweltschutzorganisation “Wal- und Delfinschutz-Forum” (WDSF) zum Tankstellen- und Heizöl-Boykott von Aral und BP auf. Über 2.400 Aral- und BP-Tankstellen sind in Deutschland von dem Aufruf betroffen.
WDSF-Gründer Jürgen Ortmüller: “Nachdem bis heute rund 20.000 Tonnen giftiges Rohöl ungehindert ins Meer geflossen sind und der BP-Konzern rein gar nichts erreicht hat, um die Katastrophe zu stoppen, fühlen wir uns verpflichtet, am Geldhahn des Konzerns zu drehen. Das ist die einzige Sprache, die der Öl-Gigant versteht.”
Mai 27th, 2010 at 16:01
Ich frage mich, wie man ernsthaft am Geldhahn des Konzerns drehen will, wenn man gewisse Tankstellen meidet…
Im Endeffekt trifft es dabei nur den kleinen Tankstellenpächter, der mehr recht als schlecht sein Auskommen hat. Da dieser sich nicht selbst entlassen kann trifft es dann die Angestellten als erstes.
Einen Ölriesen, den die ganze Ölkatastrophe im Golf wahrscheinlich weniger kosten wird als den Gewinn des letzten Quartals (schlappe 5,6Mrd US$ netto!) werden ein paar hundert Leute, die 2 oder 3 mal nicht bei einer bestimmten Tankstelle tanken nicht mal jucken.
Die ganze Katastrophe hat aber auch etwas gutes! Man sieht wie machtlos die angeblich Mächtigen gegenüber solch großen Konzernen sind. Das gleich gilt für die Machtlosigkeit gegenüber den Banken wo als Beispiel der unterwürfige Dank unseres Finanzministers gegenüber Hr. Ackermann symptomatisch erscheint. Wenn solche Dinge die Menschen nicht aufrüttelt nachzudenken und sie erkennen werden in was für einem kranken System wir leben, dann will ich mir nicht ausmalen was noch passieren muss, damit es die Leute begreifen.
Mai 28th, 2010 at 13:57
Natürlich ist das ein Kampf gegen Windmühlen. Ein großer Sieg ist auf dieser Ebene auch nicht zu erringen. Soll das aber ein Grund sein, sich in keiner Weise zu wehren? Hier ein Artikel aus “Der Tagessoiegel”: “Der große Protest ist ausgeblieben”.
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/der-grosse-protest-ist-ausgeblieben/1846724.html
Ein Sprichwort sagt:”Wer kämpft kann gewinnen, wer nicht kämpft hat schon verloren!”
Mai 31st, 2010 at 12:36
Es ist ein Kampf gegen Windmühlen – schöne Allegorie! Lohnt sich der Einsatz dann? Lohnt es sich Energie und Ressourcen in einen Kampf gegen Windmühlen zu mobilisieren und einzusetzen? Und es ist mir klar, warum der große Protest bisher ausgeblieben ist, zumindest bei uns. Der Golf v. Mexiko ist weit weg und unser Benzin ist wieder etwas billiger geworden. Die Finanzkrise und jetzt vielleicht Staatenkrise verunsichern die Leute ungemein und der der was hat versucht mit allen Mitteln seine Schäfchen ins trockene zu bringen (siehe Goldpreis…) und die die nichts haben, sorgen sich um ihre Zukunft, man weiß ja nicht inwieweit unserem Herrn Schäuble einfällt H4 Sätze zu kürzen o.ä.. Und da 99,99% der Menschen das eigene Hemd wichtiger ist als das des anderen ist hier das erste Hemmnis. Wenn der andere dann auch noch die Natur ist, außerdem noch weit weit weg. Dann erschließt sich die Schlussfolgerung eines Protestes gegen einen Umweltsünder dem Groß der Menschen nicht mal bei den Bildern, die sie in Tagesschau, Aktuell oder Journal sehen.
Wenn ich mal ein Zukunftszenario male in dem durch Peak Oil und weiter steigenden BIPs der Schwellenländer der Liter Benzin 5€ kosten wird, dann werden die Leute deutlich schneller zu mobilisieren sein denn dann gehts ans eingemachte. Dann werden Menschen nicht mehr zur Arbeit fahren können, weil es sich einfach nicht mehr lohnt oder der Einkauf im Supermarkt 10km entfernt zur “teuren Schmiere” wird. Dann trifft es jeden Einzelnen und Protest wird nicht lange auf sich warten lassen.
Meines Erachtens kann man seinen Protest auch anders artikulieren. Man könnte versuchen sich von diesem “Stoff” von dem wir alle so was von abhängig sind los zu kommen. Das mag eine sehr fragwürdige Aussage sein doch trifft sie des Pudels Kern doch absolut. Wo kein Nachfrager, da kein Produzent. Wo kein Produzent, da kein Potential zu Umweltkatastrophen.
Zum Abschluss noch ein kurzes Resumee.
Wäre es nicht besser wenn 20 Leute auf ihr Auto ganz verzichten (könnten) anstatt wenn 20 Leute nur noch bei freien Tankstellen tanken? Vielleicht ist dieser Ansatz ein lohnenswerterer und nicht einer gegen Windmühlen.
Mai 31st, 2010 at 15:37
“Im Zusammenhang mit der Ölpest im Golf von Mexiko haben Aktionäre den Energiekonzern BP verklagt.” so schreibt unter anderen n-tv (http://www.n-tv.de/wirtschaft/Aktionaere-verklagen-BP-article887167.html). Aber nicht etwa wegen der Umweltverschmutzung im Golf, nein natürlich nicht, sondern weil: “Die Katastrophe habe den Marktwert von BP um 40 Mrd. US-Dollar geschmälert.”
Also: Der Marktwert ist wichtiger als die Umwelt! Da sieht man wessen Geistes Kind (nicht nur) diese Aktionäre sind. Wenn kein rigeroses Umdenken erfolgt gibt es ein ganz ganz böses Erwachen.
Und hier möchte ich mal zwei Bücher von Eva Marbach, welche man auch kostenlos omline lesen kann, empfehlen: http://autorin.eva-marbach.net/peakoil.htm (“Jenseits des Ölgipfels”) und http://autorin.eva-marbach.net/peakoil-reloaded.htm (“Peakoil Reloaded”).
Aber wie sollen schon die Cree gesagt (http://de.wikipedia.org/wiki/Weissagung_der_Cree) haben:
„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“