Licht und Schatten bei Nacht in Dipps und seinen Ortsteilen
Ein sicher bei vielen meiner Mitbürgerinnen und Mitbürger völlig unbekanntes, weil sich tief in jeder Nacht wiederkehrendes Dilemma ist seit geraumer Zeit die bewusste Abschaltung der kompletten öffentlichen Straßen-, Wege- und Platzbeleuchtung in einigen Dippser Ortsteilen durch unsere Stadtverwaltung, konkret durch die verantwortlichen Mitarbeiter des hiesigen Bauamtes.
Durchaus möglich und auf dem ersten Blick auch menschlich nachvollziehbar, dass es den meisten Leuten hier egal ist ob nun die nächtens (und auch schon spätabends) hochgeklappten Bürgersteige und Straßen und Plätze erleuchtet blieben oder eben nicht. Aber man sollte bedenken dass gerade in der jetzigen Zeit mit absolut hohem (Ein-)Sparzwang beim Stadtsäckel und der permanenten, akuten Gefahr einer verordneten Haushaltssperre oder auferlegten Zwangsverwaltung bei der öffentlichen Beleuchtung durchaus nicht unerhebliche Sparpotenziale auf der Betriebskostenseite schlummern!
Aber wenn schon unsere kommunale Selbstverwaltung meint, aus mir bis zum heutigen Tag nicht nachvollziehbare und auch auf meine mehrfachen Nachfragen nicht angegebenen Gründen hin, ganz bestimmte Ortsteile komplett abzuschalten und andere wie auch die Innenstadt selbst wiederum nicht dann bin ich mir auch nicht mehr zu schade dank der Unterstützung durch den Regionalsender „FRM“
Video von FRM-Regionalfernsehen (im Programm vom 21. bis 27.6.2010)
und mithilfe unserer Statt-Zeitung „dippolds.info“ die öffentliche Wahrnehmung zu diesem finanziell wie auch aus Gründen der Gerechtigkeit sehr brisanten Thema zu forcieren!
In diesem Zusammenhang erinnere ich unsere Bürger und Steuerzahler sowie auch den sicher diese Problematik sehr aufmerksam mitverfolgenden Herrn Oberbürgermeister Kerndt gern an seine eigenen Aussagen im Rahmen seines „Jahresrückblick 2009“, veröffentlicht im „Dippolds Bote“, Ausgabe 20. Januar 2010, S.6.
Darin lese ich als interessierter Mitbürger u.a.:
„Ich zähle dabei auf Ihre Hilfe, weisen Sie uns auf Mängel hin, unterbreiten Sie Vorschläge, bringen Sie sich bei der weiteren Verschönerung unserer Stadt und seiner Ortsteile mit ein.“
So weit so schlecht. Ich glaube mich erinnern zu können dass die Menschen so was in der Art und Weise schon mal vor über zwanzig Jahren gehört hatten…
Ich versuche mich nun als engagierter und auch nicht zuletzt kostenbewußter, mitdenkender Einwohner dieser Stadt seit dem 15.Mai, also seit über 5 (!!) Wochen, zu diesem mir aufgefallenen Beleuchtungsproblem und deren Ungleichbehandlung in den einzelnen Ortsteilen lösungsorientiert und zielgerichtet bei dem Bauamt einzubringen. So wie es von unserem OB auch konkret erwünscht ist. Angeblich. Mittlerweile habe ich da so meine echten Zweifel.
Für mich ist aufgrund der mittlerweile angesammelten Menge an (gegensätzlichen) Teilinformationen seitens der Stadt, von den vier zuständigen Dippser Elektrofirmen, durch Gespräche mit zwei Ortschaftsräten und dem für die öffentliche Beleuchtung zuständigen örtlichen Fachplaner mit dessen Aussagen bei der letzten Stadtratssitzung und meiner anschließenden telefonischen Nachfrage sowie nicht zuletzt durch den „SZ“-Beitrag vor drei Wochen und meinen vorhergehenden nächtlichen Erlebnisfahrten mit dem eigenen Auto sehr wichtig, einiges an bisher vom Bauamt und auch in der „SZ“ ausgeblendeten Tatsachen zu diesem durchaus noch wichtiger werdenden Sachverhalt hiermit zu veröffentlichen.
Mir geht es einfach darum dass man gemeinsam, also die an kommunalen Belangen interessierte Bürger und Steuerzahler mit unserer eigenen Verwaltung sowie unter Zuhilfenahme von Fachleuten wie Elektroplaner und Installationsfirmen schnell und zügig aber auch langfristig zielorientiert in der Sache zusammen weiterkommt und nicht ständig das Gefühl hat hier werden absichtlich ohne Einbeziehung der Öffentlichkeit (wieder mal) Tatsachen geschaffen mit denen man sich im weiteren Verlauf als einfacher Laie abfinden muss. Die oft beschworene und auch bitter notwendige Kommunikationsfähigkeit seitens der örtlichen Kommunalvertreter im Rathaus lässt aus meiner Sicht äußerst zu wünschen übrig! Nichtsdestotrotz werde ich mit meinen Bemühungen und Aktivitäten in der Sache im FRM-Bericht durch den OB Herrn Kerndt lobend erwähnt und wunderbar über den grünen Klee gelobt… Im ersten Moment sicher schön anzuhören jedoch leider wie so oft nicht wirklich zielführend! Besser wäre es doch sich schnellstens zusammenzusetzen oder?
Nach meinen zweimaligen persönlichen Vor-Ort-Recherchen mit entsprechendem Aufwand an Zeit und Kosten innerhalb der von mir festgestellten Abschaltzeiten etwa zwischen 01:00 bis 04:00 Uhr kann ich nun auch an dieser Stelle dem geneigten Leser der Statt-Zeitung folgende erleuchtende Erkenntnisse zu „Gewinnern“ und „Verlierern“ der amtlich verordneten Nacht-und-Nebel-Aktion zu den wohl genau geplanten Abschaltungen verbindlich mitteilen.
Fangen wir mit meinem Wohnort Reichstädt an. Dieser liegt dem Vernehmen nach schon seit geraumer Zeit ohne notwendiger offizieller Stellungnahme seitens unseres Ortschaftsrates des Nachts komplett im Dunkeln. Außer das örtliche Gewerbegebiet wobei im Gegensatz zum Reinholdshainer Gewerbepark bei uns offensichtlich keine nächtlichen betrieblichen Aktivitäten stattfinden. Genauso ohne jegliche (Grund-)Beleuchtung müssen in tiefster Nacht die Ortsteile Elend, Reinberg, Berreuth, Reinholdshain und sogar das an der Bundesstraße gelegene Oberhäslich auskommen. Dort ist alles komplett dunkel! Wogegen Ulberndorf, bekanntermaßen ebenfalls an der B 170 gelegen, wiederum wunderbar bis in die kleinste Nebenstraße komplett ausgeleuchtet ist. Sogar die in der Mitte der Bundesstraße befindlichen Verkehrsinseln werden mit nach unten gerichtetem Licht bestens versorgt. Auch in Malter und in Paulsdorf könnten Sie zwischen ein und vier Uhr sehr sicher durch die Straßen wandeln, in Seifersdorf zumindest im Bereich des Wohngebietes „Geierswacht“.
Auch unsere Innenstadt wird überall, soweit das Auge reicht, mit künstlichem Licht erstrahlt. Es gibt nur sehr wenige Ausnahmen wie der „Weg zur Eichleite“, ein kleiner Teil der Altenberger Straße und jede zweite Doppellampe auf dem Marktplatz, welche während meiner schlaflosen Nächte abgeschaltet waren.
Ich habe mir bei meinen zwei Rundfahrten die größte Mühe gegeben sehr viele Ecken von Dipps aufzusuchen. Aber in jeder noch so kleinen Gasse in der Altstadt, der Bürgersteig von den Parksälen hoch zum Markt, rund ums Landratsamt und am Bauhof sowie sogar der hoch ansteigende Fußweg Richtung Berreuth erstrahlen im schönsten Licht! Selbst das schon mit umfänglichen Baumängeln eher negativ bekannte Parkdeck auf dem Busbahnhof könnte in den Nachtstunden mit seiner optimal funktionierenden Beleuchtung für etwaige geplante Veranstaltungen zu dieser tiefsten Nacht-Zeit bestens aufwarten!
Ich konnte leider keine Straßen in Dipps selbst finden wo für mich als Laie erkennbar wäre dass man seitens unserer Verwaltung wie in den anderen betroffenen Ortsteilen schon mal bewusst versucht hätte gemeinsam mit den dafür bereit stehenden und sicher auch die als praktische Berater der Stadt unterstützenden Fachfirmen schnelle, kostengünstige und letztlich auch energiesparende Lösungen zu finden.
Ich hätte da für das Bauamt einen einfachen aber mit dem nötigen Willen sicher zügig umsetzbaren und auch sogleich finanziell spürbaren Tipp parat.
Machen Sie doch mal schnellstens ein paar Vor-Ort-Termine mit den vier Elektrofirmen (am besten in besagten Nachtstunden), versuchen Sie sich vorzustellen und dann auch festzulegen an welchen Örtlichkeiten in den noch nicht komplett dunklen Ortsteilen und besonders in der Innenstadt auch nur eine gewisse „Grund-Beleuchtung“ ausreichend wäre und dann lassen Sie all diese Energiefresser doch einfach mal von den Fachleuten rausschrauben! Und im Zusammenspiel mit der gleichzeitigen Verlängerung der bisherigen Abschaltzeiten in den betroffenen Ortsteilen von zur Zeit etwa 4 Stunden auf dann mindestens 6 Stunden mittels der vor Ort installierten Zeitschaltuhren bin ich mir sicher dass SOFORT nach diesen Maßnahmen bestimmt 30% oder vielleicht sogar bis zu 50%  Energie- und damit auch erhebliche Kosteneinsparungen fürs Stadtsäckel umsetzbar wären! Ich erinnere in diesem Zusammenhang gern an die vom Bauamt ermittelten und auch schon in der “SZ” veröffentlichten Kosteneinsparungen je nach Leuchtentyp zwischen 12 und 36 Euro pro Lampe und Jahr!
Oder sollten wir als finanzklamme Kommune „Dippoldiswalde“ doch noch willens und auch finanztechnisch in der sinnvollen zukunftsorientierten Lage sein entgegen allen Unkenrufen in die Modernisierung unseres teilweise maroden aber doch zumindest modernisierungsbedürftigen Beleuchtungsnetzes investieren zu können??
Denn das wäre nach all den bekannten Tatsachen doch wohl augenscheinlich die bessere Lösung. Dazu müsste man als Verwaltung aber auch erst mal einen hiesigen, mit den örtlichen Umständen vertrauten Elektro-Fachplaner beauftragen genau solch ein sinnvolles „Energieeinspar- und Lichtmanagment-Konzept“ umfassend und unter Einbeziehung aller Beteiligten und auch der Betroffenen zu erstellen!
Das ist nach meinen bisherigen Erkenntnissen und gerade auch durch die verbalen Ausführungen während und nach der bereits angesprochenen öffentlichen Stadtratssitzung vom 02.Juni 2010 im TOP 5 (IB Ranft) leider bis jetzt nicht der Fall! Darin sollten meiner Meinung nach unsere kommunalen Fachleute in der Verwaltung schnellstens Abhilfe schaffen!
Nicht nur ich als aktiver Zeitgenosse bin mir sicher dass diese unglaubliche Geschichte (hoffentlich dann bald im Sinne der Steuerzahler) weitergehen wird und ich bin schon jetzt auf die erwarteten Reaktionen aus den Amtsstuben gespannt. Reichlich Zeit ist leider schon ungenutzt verstrichen und der von mir immer wieder am Laufen gehaltene Emailverkehr mit dem Bauamt ist mittlerweile seitens der Verwaltung nun völlig zum Erliegen gekommen. Das zum Thema “Kommunikationswille”.
Sind jetzt scheinbar im Rathaus die letzten verbliebenen Gegenargumente ausgegangen, ist man immer noch mit den mir gegenüber angezeigten „Amortisationsberechnungen“, also ob sich weitere geplante Abschaltungen überhaupt „lohnen“ würden oder versucht man lieber sich noch wichtigeren und brisanteren Dingen zuzuwenden??
Kommt Zeit kommt Rat… scheinbar gibt es hier Ortsteile erster und zweiter Klasse…. und man könnte, wenn man denn will, noch viel mehr an anfallenden Betriebskosten und dann bitte schön auch auf allen Schultern gleichmäßig verteilt, sparen!
Juni 23rd, 2010 at 12:25
Ich bettle schon seit der Sanierung unserer Straße um eine nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung. Denn es ist nicht immer schön, wenn man des Nachts ohne eine zusätzliche Lampe in der Stube oder Schlafstube Bücher lesen könnte.
Doch die Nachtruhe und Gesundheit der Bürger ist der Verwaltung scheinbar unwichtig, sofern man einmal die unsinnigen Kosten für die “Erleuchtung” des Nachthimmels über der Stadt unbeachtet läßt.
Die dunklen Straßen waren für mich ein Grund für einen Zuzug nach Dipps.
Juni 23rd, 2010 at 13:07
Hallo, “Micha”,
danke für Ihren freimütigen Kommentar!
Mein Hauptanliegen in dieser insgesamt brisanten und für uns alle Bürger auch finanziell schwerwiegenden Angelegenheit ist dass, absolut nachvollziehbar für mich, bei der öffentlichen Beleuchtung von Straßen, Wege und Plätzen aus “einleuchtenden” Gründen gespart werden muß und zwar wenn möglich und sinnvoll sicher auch in erheblichem Umfang.
Aber dann auch bitte relativ gleichmäßig über ALLE Ortsteile verteilt und insbesondere auch im Stadtgebiet selbst!!
Mir ist bekannt dass es auch eine Einspruchsmöglichkeit seitens der Bürger über deren Ortschaftsrat gibt ob abgeschaltet wird oder nicht. Folglich müsste also bei jeder geplanten ständigen Abschaltung in den Nachtstunden IMMER der jeweilige Ortschaftsrat seine Zustimmung geben. Sie könnten also auch Ihren OR mal in die Spur schicken.
Vielleicht ist das auch der Grund der unterschiedlichen Handhabung….
Aus Sicht der Fachfirmen gibt es m.E. nach erst mal generell keinen technischen Grund nur ganz bestimmte Ortsteile oder Straßenzüge abzuschalten oder nicht. Es liegt wohl eher am Willen und der Bereitschaft der zuständigen Verwaltung sich mal mit den Experten an einem Tisch zu setzen um sinnvolle Lösungen GEMEINSAM zu erzielen. Und sowas kostet dann ja auch schon wieder Zeit und Geld… und man müsste als Verwaltung die Interessierten auch erst mal zu den Umständen informieren und mit konkreten Zahlen rausrücken. Wenn das schon zu schwer fällt…
Also grundsätzlich bin ich auch Ihrer Meinung dass das Rathaus dem Wohl und Wehe ihrer Bürger nicht die oberste Priorität einräumt.
P.S. Es wäre mehr als angemessen wenn an dieser Stelle sich auch mal ein verantwortlicher Mitarbeiter zu Wort meldet. Denn ich bin mir sicher, der immer sehr aktuelle und umfangreiche Inhalt der Statt-Zeitung wird auch in den Amtsstuben genau verfolgt…. Schauen wir mal.