Es war einmal …
… eine kleine Stadt inmitten vieler liebreizender Berge, Täler und Seen. In diesem Städtchen, nennen wir es einmal Dippoldiswalde, gab es vor vielen Jahren einmal einen Bürgermeister, der schwenkte freundlich seinen Hut und versprach den Bürgern, das alte und marode Stadtbad wieder zu eröffnen. Die Bürger freute dies und sie liebten ihn dafür. Weil er aber sein Versprechen innerhalb von sieben Jahren nicht einhalten konnte, bat er um eine zweite Chance. Und er schwenkte wieder freundlich seinen Hut und die Bürger glaubten ihm und jubelten ihm zu.
Aber auch diesmal hielt er sein Versprechen nicht ein. Als „Strafe“ machte man diesen Herren flugs zum Ehrenbürger, malte sein Gesicht auf eine große Leinwand und hängte dieses Bild im Rathaus auf. Es sollte jeder an die nicht gehaltenen Worte erinnert werden, der im großen Saal der Stadt sein Wort erhob. Und fortan kümmerten sich die Bürger nicht mehr um diesen Mann. Selbst als er sich anbot, in seiner Freizeit Brunnen der Stadt zu rekonstruieren, schickte man ihn unverrichteter Dinge wieder weg. Das Bild zeigte also seine Wirkung.
An diese Geschichte werde ich erinnert, da sich auch der aktuelle Amtsinhaber in Dippoldiswalde gerade eine Verlängerung wünscht. Auch er habe seine Versprechen bisher nicht alle einhalten können. Bleibt zu hoffen, dass nicht auch von diesem Herren ein großes Bild als Mahnung gemalt werden muss, auf dass sich die Bürger erneut an nicht gehaltene Versprechen erinnern sollen.
Ihre Dippoldine