Italienische Operngala zum 6. Male auch bei „Meisterinterpreten im Gespräch“
Zum nunmehr insgesamt 10. Male fand 2010 weltweit der „Competizione dell’Opera“ statt. Für jene zehn Finalisten, die am Sonntagabend auf der Bühne der Semperoper standen, war es eine anstrengende Wegstrecke gewesen, Sie strahlten optischen und viel stimmlichen Glanz aus. Russen und Deutsche trugen vor allem das gegenüber dem Vorjahr deutlich gewachsene Niveau. Seltsamerweise halten sich die südeuropäischen Belcantisten deutlich zurück, und Verdi schien mir als meistgespielter italienischer Opernkomponist unterrepräsentiert im Arienangebot. Viele der Auserwählten – mit den Entscheidungen der internationalen Jury schien das ausverkaufte Haus weitgehend zufrieden – stehen offensichtlich am Anfang einer größeren Karriere. Und mit der geschliffenen freien Rede unseres Ministerpräsidenten gab es einen außermusikalischen Höhepunkt. Sein klares Bekenntnis zur Kunst als sächsischer Identität rührte wohl so manches Musikfreundes Herz.
Dippoldiswaldes Konzertreihe „Meisterinterpreten im Gespräch“ darf sich glücklich schätzen, dank dem verdienstvollen Wettbewerbsleiter Hans-Joachim Frey, ehemals Dresdens Operndirektor und an Taten gemessen noch immer Schirmherr des „Dippser“ Musikvereins, bei zunehmenden Präsentationsumfang zum 6. Male Anteil zu haben. Mit allen Preisträgern und Finalisten wird er am Sonntag, 16 Uhr im Kulturzentrum eine Wiederholung moderieren, die nur noch dem Ort der Intendanz seiner letzten Jahre zuteil wird. Man sollte es in der kleinen Großen Kreisstadt zu schätzen wissen!
Statt des originalen Orchesters für große Säle begleitet der Dippoldiswalde eng verbundene Studienleiter Johannes Wulff-Woesten von der Semperoper, was die Stimmschönheit (Belcanto) im Sinne des Liederabends noch „durchhörbarer“ machen kann.
Wie das Land die weitere Förderung der Wettbewerbe zusagte, soll es auch in Dippoldiswalde künftig viele Preisträger geben, die als junge Meisterinnen und Meister in Sachsens ältester Meisterinterpreten-Reihe auftreten werden. Eine unersetzliche Hilfeleistung bei einem stagnierenden Etat, Mangel an helfenden Betrieben und unangekündigter Verringerung der Mittel des einzigen bedeutenden Sponsors! Daß nicht nur aus Haushaltsgründen die Jugend (diesmal ist der Nachwuchs im Durchschnitt der „30“ nahe) in Dippoldiswaldes Konzertreihe von jeher eine bedeutende Rolle spielt, trägt das weithin beliebte Publikum zum Glück als Herzenssache mit.
Karten für diese Anrechts-Veranstaltung sind zum Preise von 18 bzw. 15 Euro im Kulturzentrum Dippoldiswalde erhältlich bzw. mit Adresse bestellbar über 03504/612448 (Ferndruck: 612449) oder E-Mail: kulturzentrum@dippoldiswalde.de. Sie werden auch in den „SZ“-Treffs, bei den „DNN“, im Kulturpalast und allen CTS-Vorverkaufsstellen angeboten. Der Saalzugang ist stufenlos, Parkplätze sind am Wochenende kostenlos. Auskünfte zu den Konzerten erhalten Sie abends auch beim Musikverein Dipoldiswalde e. V. Über 03504/614648.
Wolfgang Mende