Natur gegen Technik und Entschlossenheit – ein ungleicher Kampf
von Michael Hahne am 29.9.2010
Die anhaltenden Regenfälle ließen in den letzten Tagen zahlreiche Flüsse im Raum Sachsen ansteigen. Kleine Bachläufe wurden zu reißenden Strömungen. Besonders betroffen war die Region im Gebiet Görlitz. Der örtliche Katastrophenschutz rief bereits am Montagabend die höchste Alarmstufe aus. Die Neiße drohte, wie bereits im August, über die Ufer zu treten und zahlreiche Häuser und Straßen zu überschwemmen.
Nach dem die örtlichen Einsatzkräfte u.a. der Freiwilligen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerkes bereits einige Zeit im Einsatz waren, erfolgte am Dienstagmittag die Alarmierung weiterer THW-Kräfte, so neben Dresden und Pirna auch aus Dippoldiswalde. 11 ehrenamtlichen Dippser Helfer rückten kurze Zeit später mit zwei Einsatzfahrzeugen Richtung Görlitz aus. Die Region war den THW’lern nicht unbekannt. Erst im August halfen sie im Görlitzer Umland bei der Deichverteidigung und der Beseitigung von Hochwasserschäden.
Der diesmalige Einsatzort war ein Bauernhof bei Werdeck, welcher von dem schnell steigenden Wassermassen überschwemmt zu werden drohte. In enger Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehr füllten die Helfer Sandsäcke und errichteten Sandsackwall. Im Anschluss wurden vorsichtshalber Wasserpumpen im Keller des Haupthauses betriebsbereit gemacht. Indes stieg das Wasser bedrohlich schnell an, was auch die an verschiedenen Stellen vorgenommen Wasserstandskontrollen aufzeigten. In gerade einmal 30 Minuten stieg der Pegel um knapp 50 cm an.
Nach der Kräftezehrenden Arbeit, wurden die ehrenamtlichen Helfer gegen 0:30 Uhr von Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr abgelöst und sie konnten ihren Heimweg antreten. Gegen 4:00 Uhr war ihr Einsatz mit der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft, wozu u.a. die Reinigung und fachgerechte Verlastung der verwendeten Technik sowie die Betankung der Fahrzeuge zählt, beendet.
Aber auch in unserer Region demonstrierte die Natur ihre Macht. Noch während des Einsatzes in Werdeck erhielt der im Dippoldiswalder Ortsverband tätige Einsatzstab, welcher für die Organisation und Koordination der THW-Kräftezuständig ist, den Auftrag, eine weitere Einheit nach Mockethal bei Pirna zu entsenden. Hier drohte ein Hang abzurutschen und ein Wohnhaus unter sich zu begraben.
In Zusammen mit dem Technischen Hilfswerk Pirna legten die 7 Dippser Helfer in Windeseile eine Dränage in den Hang um ihn trocken zu legen. Gegen 2 Uhr konnte dieser Einsatz ebenfalls erfolgreich beendet werden.