Kein Lesetipp!
Darf man das öffentlich-rechtliche (staatliche) Fernsehen kritisieren?
„Nein!“ sagt Oliver Reinhard, Redakteur eines großen Zentralorgans in unserer kleinen Region am gestrigen Sonnabend – und lässt seinerseits keine weitere Diskussion zu: “Mit Schaum vorm Hirn sieht man schlechter”.
Mir fallen auf Anhieb mehrere kritikwürdige Sendungen in diesem Fernsehen ein, die eigentlich einen Ausstieg aus der GEZ erforderlich machen müssten – wäre dies keine Zwangsgebühr. Und da denke ich nicht an den Wetterbericht, der gestern mal nicht stimmte.
Rosamunde Pilcher, Traumschiff oder „Brisant“ sind nicht mehr mit dem Bildungs- oder Unterhaltungsauftrag vereinbar. Spätestens im nächsten Jahr werden uns die Bilder der Hochzeit des Jahres 2011 um die Ohren (und Augen) fliegen. Dabei kenne ich weder Kate noch William! Oftmals erreichen mich als Atheistin via TV auch Gottesdienste oder Live-Berichte von einem heiligen Vater? Oder erst die Volksmusik und das Musikantenstadl! Und dann gibt es immer wieder diese Wiederholungen. Was im Ersten gelaufen ist, sieht man in den nächsten Jahren mindestens noch 10x in den dritten Programmen – zum vollen Preis!
Deckt die geforderte „Grundversorgung an Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung“ aber auch eine kostenlose Kundenzeitschrift des MDR oder die überbordenden Gehälter der Fernseh-Chefs oder die Millionen-Investitionen in die Internetauftritte der Fernsehsender, mit denen selbst profilierten Nachrichtendienstleistern mit Gebührengeldern Konkurrenz gemacht wird?
Herr Reinhard: Mit Schaum vorm Hirn denkt man auch schlechter – meint Dippoldine