Brauchen wir wirklich 16 Tage “Dippser Weihnachtsmarkt”??
Vielleicht für manche Dippser Bürger, Händler und verantwortliche Mitarbeiter der Verwaltung eine etwas gewagte, provokatorische Frage…
… es fing wie jedes Jahr ganz offiziell mit dem OB Kerndt an: http://dippolds.info/2010/12/04/weihnachtsmarkt-eroffnet/
Ich denke aber die beiden nachfolgenden Bilder in diesem Beitrag sprechen eine eindeutige Sprache. Man hätte sicher an (fast) jeden dieser 16Â Tage über unseren “gut besuchten” Weihnachtsmarkt bummeln können und hätte immer wieder diesen oder einen ähnlichen Eindruck gewonnen:
Wenn da nicht zum Glück an jedem Nachmittag ein mehr oder weniger umfangreiches Programm für die dringend notwendige Abwechslung, nicht nur für die frierenden Händler, im positiven Sinne sorgen würde: http://www.dippoldiswalde.de/weihnachtsmarkt/
Denn ansonsten wäre auf dem Marktplatz außer viel Schnee, klirrende Kälte und auf Kundschaft wartende  Händler nur noch tote Hose. Meiner Frau und mir ist permanent aufgefallen dass es eine gewisse Marktbelebung immer nur dann gibt wenn Eltern, Großeltern und Geschwister die jeweiligen kleinen Künstler der Kindergärten und Grundschulen bei Ihren Auftritten begleiten und applaudieren, zumindest unter der Woche ist das so. Sicher freut es die wartenden Gewerbetreibenden wenn es dann für die Kids Grillwürstchen, Pommes, Zuckerwatte & Co. gibt . Aber sonst?
Naja, und am letzten Wochenende:Â Wir waren am vorletzten Weihnachtsmarkt-Tag gerade zur 1-Mann-Kindershow “Spaßimir trifft den Weihnachtsmann” zugegen und zu den Fotos zur selben Zeit an verschiedenen Stellen des Weihnachtsmarktes kann sich ein Jeder selbst seine Gedanken machen und seine Meinung bilden…
Erwartungsgemäß war mehr Betrieb und eventuelle Laufkundschaft für die wartenden Händler. Sicher wegen dem Programm auf der Bühne kamen auch einige Eltern und Großeltern mit Ihren Kindern.

Kindervorstellung "Spaßimir trifft den Weihnachtsmann" am vergangenen Samstag, 18.12. gegen 16:00 Uhr
Vielleicht sollten sich mal die Verantwortlichen in Dipps in der weiteren Region umschauen ob es außer bei den “echten Kreisstädten” Pirna, Freiberg und Meißen noch vergleichbare Orte gibt die sich 16 Tage Weihnachtsmarkt überhaupt noch leisten können und wollen. Ist denn die permanente an 16 Vor-Weihnachtstagen ununterbrochene Nachfrage seitens der Bürger und wenigen Touristen, die hier vorbeikommen, überhaupt gegeben? Was meinen die Händler denn selbst dazu? Rechnet sich deren Geschäft wirklich?
Beispiele gefällig, wie es auch anderes gehen kann?
Freital hat den W-Markt nur am 11./12. Dezember zwischen 12 und 19 Uhr. Oder in Heidenau war dieser am ersten Adventswochenende. Bad Schandau hatte ihn zwischen dem 10. und 12.Dezember. Ebenso war es in Neustadt/Sachsen. Kamenz konnte “nur” mit schlappen 9 Kalendertagen ( 04.-12.12.) aufwarten. Oder Frauenstein kam auch nur mit 2 Tagen aus (04./05.12.). Nur der Vollständigkeit halber: Sebnitz vom 03.-05.12. und sogar in der Pfefferkuchenstadt Pulsnitz gab es am ersten Adventswochenende (26.-28.11.) “nur” das das 47. Nikolausfest mit Weihnachtsmarkt. Der sogenannte “Stollnmarkt” in Brand-Erbisdorf fand in diesem Jahr ausschließlich am zweiten Adventswochenende vom 03. bis 05.Dezember statt. Die Städte Wilsdruff und Rabenau ebenfalls nur an einem Adventswochenende (1. bzw. 2. Advent).
Noch eine Anmerkung von uns als Familie Geißer als Vorschlag für die Zukunft, denn vielleicht ist manchmal “weniger auch mehr”: In der Zeit des über zwei Wochen andauernden Weihnachtsmarktes gibt es nicht den üblichen Wochenmarkt und die schon angespannte Parkplatzsituation aufgrund des (passend zur Adventszeit auch erhofften Winterwetters) im gesamten Stadtgebiet wird durch die dreiwöchige Sperrung des halben Marktplatzes noch spürbar verschärft…
Anderseits werden die Schneemassen mit entsprechend hohem personellen und finanziellen Aufwand aus dem Stadtinneren herausgekarrt…. http://dippolds.info/2010/12/17/jetzt-wird-er-weggeraumt/
Abgesehen von der Frage ob der Individualverkehr mit Privat-Pkw durch die Kernstadt zumindest bei diesen winterlichen Verhältnissen immer notwendig sein muß…. In diesem Zusammenhang vermuten wir auch dass nicht wenige Pkw-Fahrer ihr Gefährt auf vier Rädern wegen fehlenden Alternativen zwangsläufig auf eigentlich nicht dafür vorgesehene Parkplätze am Krankenhaus abstellen müssen. Das haben wir schon selbst in der letzten Woche zweimal machen müssen….
Daher unser Vorschlag für den nächsten Dippser Weihnachtsmarkt in 2011: Ganze 7 Tage weniger, also zum Beispiel vom Samstag des zweiten Adventswochenendes bis Sonntag des dritten Adventswochenendes. Das sind dann immer noch genauso viele Tage wie in Kamenz mit immerhin über 17.000 Einwohnern (!!) und immer noch deutlich mehr Tage als die vielen anderen aufgeführten, vergleichbaren Städte in unserer Region! Wir glauben dass es trotzdem für alle Beteiligte, also Dippser Gäste und Besucher des W-Marktes, Einwohner, die Händler selbst und aber auch für die Parkplatzsuchenden in der Innenstadt, gerade bei den Schneemengen der letzten Tage, ein Gewinn wäre.
Wir hoffen dass wir mit unserem Beitrag nach dem diesjährigen Dippser Weihnachtsmarkt auf dieser Plattform einen Gedankenaustausch und eine zielführende Diskussion anschieben können. Sicher gibt es auch ganz andere Meinungen und Eindrücke, vielleicht liegen wir mit unseren Feststellungen auch völlig falsch? Alles möglich aber wir denken schon dass es Sinn machen könnte auch mal den zeitlichen Umfang hier bei uns und mit Blick auf andere Orte zu hinterfragen. Wir sind gespannt auf Ihre Kommentare und vielleicht gibt es andere bessere Vorschläge?
Dezember 28th, 2010 at 12:32
Der Weihnachtsmarkt ist wirklich schön gemütlich und kuschelig! Trotzdem kann man über die Länge diskutieren… Ich wäre auch auch für eine Länge von 7-10 Tagen!