LPV-Projekt floppt
“Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr.” Ob Albert Einstein diesen Satz tatsächlich so gesagt hat, ist nicht ganz sicher.
Sicher hingegen ist, dass es Bienen und Imkern nicht gerade gut geht; Varroamilben, Amerikanische Faulbrut, Pestizide und Monokulturen, fehlender Imker-Nachwuchs, …
Und so schien es eine gute Sache, als sich der Landschaftspflegeverband Osterzgebirge (LPV) vor wenigen Jahren einem Projekt zuwandte, um die Imkerei wieder attraktiv zu machen. Gefördert vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, von Region Aktiv und von Leader+ – der Verein macht nahezu kein Projekt ohne irgendwelchen Förderungen – wurde ein buntes Faltblatt entworfen.
Dazu gab es ein paar allgemeine „Informationen für Praktiker“ im Internet, ein paar Rezepte und gutgemeinte Hinweise: „bei aufgesprungenen Lippen diese mit Honig bestreichen!“ Gemeinsam mit dem örtlichen Imkerverein wurde zudem ein Bienenwagen angeschafft. Summa summarum dürfte dies alles wohl eine gute 5-stellige Euro-Summe gekostet haben.
„Na, neugierig geworden?? Appetit auf eigenen hergestellten Honig bekommen??? Hilfe benötigt????“
oder
„Der LPV unterhält zu Schulungszwecken einen Bienenwagen. Dort können sich Einzelpersonen, Schulklassen usw. über das Imkerhandwerk informieren. ….. Bei Interesse für die Imkerei ist individuelle Betreuung möglich. Hilfe wird geboten“
Diese Sätze findet man noch heute auf den Projektseiten im Internet. Allerdings haben die Landschaftspfleger nunmehr selber Hilfe nötig. Für den Bienenwagen fehlt ein Nutzer, der diesen im ursprünglichen Sinne bewirtschaftet. In Imkerkreisen hält sich beständig das Gerücht, dass ausgerechnet hier mangels entsprechender Hygiene die Faulbrut erstmals ausgebrochen sei und sich auch verbreiten konnte.

Bienenwagen - erst mit Fördergeldern angeschafft, nun leider ungenutzt (Anzeige im aktuellen Amtsblatt des Landkreises)
Bloß gut, dass sich der Dippser Imkerverein in den letzten Jahren auch ohne großer Förderung personell verstärken konnte. Vielleicht liegt dies daran, dass hier den Verantwortlichen die Sache an sich wichtiger ist, als schnelles Fördergeld? Und vielleicht findet man in diesen Reihen auch wieder einen Imker für den Bienenwagen. Allerdings muss vor einem Neubeginn auch hier erst die Aufhebung des Faulbrut-Sperrbezirkes abgewartet werden.