Heute (und morgen) ist …
… der „Tag des Friedhofs“
„Der Tod gehört zum Leben, und der Friedhof ist immer noch der Ort, an dem dies für jeden erlebbar wird.“ Dieser Satz des Vorsitzenden des Bundes deutscher Friedhofsgärtner (BdF) Lüder Nobbmann bringt es auf den Punkt.
Seit 10 Jahren veranstaltet der BdF gemeinsam mit den bundesweit tätigen Friedhofsgärtnern, Steinmetzen, Bestattern, Floristen, den Städten und Kommunen sowie Religionsgemeinschaften und Vereinen den „Tag des Friedhofs“. Ständig steigende Besucherzahlen zeigen, dass hierfür ein großes Interesse besteht.
In Dresden beteiligen sich der Äußerer Plauensche Friedhof sowie die kommunalen Begräbnisstätten Heidefriedhof, Nordfriedhof und Friedhof Dölzschen an der Aktion. Unter dem Motto “Formen, Farben, Vielfalt – Es lebe der Friedhof” gibt es Führungen, Vorträge, Lesungen, Musik und Ausstellungen.
In diesem Zusammenhang sollte aber auch einmal auf ein Dippser Problem hingewiesen werden:
Seit Jahren, und dies bestätigen auch die Bestattungsinstitute, gibt es einen Trend zur anonymen Bestattung. Statt Einzelgräbern sind verstärkt Gemeinschaftsanlagen, die als Urnenhaine oder landläufig auch als „Grüne Wiese“ bezeichnet werden, gefragt. Grund hierfür sind insgesamt geringere Bestattungskosten sowie keine zwangsläufige langjährige Grabpflege. Bereits zu Lebzeiten wurde gemeinsam entschieden, dass den Hinterbliebenen diese Pflicht erspart wird. Besser als ein kalter Stein sind sowieso die ganz persönlichen Erinnerungen. Zudem hat man durch die beruflich verlangte Mobilität oftmals keine Kontakte mehr zum Heimatort der verstorbenen Verwandten.
Leider ist in Dippoldiswalde eine anonyme Bestattung nicht möglich. Wer dies wünscht, muss auf die Urnenhaine in Dönschten, Altenberg, Bannewitz oder Dresden (Heidefriedhof, Tolkewitz) ausweichen. Der Dippser Friedhof an der Nikolai-Kirche wird von der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde betrieben, welche keine anonymen Grabstätten oder Urnengemeinschaftsanlagen wünscht.. Eine Änderung scheint nicht in Sicht, so dass man zwangsweise bei seinem letzten Weg die geliebte Heimatstadt verlassen muss.
Eine Veränderung könnten hier Stadtrat oder Bürgermeister herbeiführen, die sich entweder mit den Betreibern des Friedhofes in Verbindung setzen müssten, oder anderweitig nach Alternativen suchen könnten. Wie die Räte und OB Ralf Kerndt zu dieser Frage stehen? Wir werden darüber berichten.