Ehrfurcht vor dem Leben (Gerhard Schöne liest Albert Schweitzer)
Sonntag, 20. November 2011, 16 Uhr Rathaus Dippoldiswalde, Ratssaal
Gerhard Schöne – Plakatankündigungen lassen Hallen auch außerhalb Mitteldeutschlands füllen. Die Markenzeichen des Liedermachers, Hut und Gitarre, elektrisieren nach dreißig Jahren, in denen er sich an Kinder wie Ältere wandte, noch immer. Zahlreiche Preise künden davon, daß er mit leisem Ton auch die Turbulenzen der Umbruchszeit nahtlos überwand. Er weiß immer in seiner nachdenklichen Art gut zu unterhalten und Werte zu vermitteln. So wird es ihm auch nicht schwerfallen, am bevorstehenden Gedenktag für unsere Toten mit dem Thema „Ehrfurcht vor dem Leben” seine Hörer abseits von Parteien und Schichten zu erreichen. Im Mittelpunkt steht am Sonntag, dem 20.11., 16 Uhr im Rathaus Dippoldiswalde bei „Wort und Musik” der viel zu selten geehrte und zitierte Albert Schweitzer (1875 – 1965), der aus Kaysersberg im Oberelsaß stammte, als Organist,Theologe und Arzt, auch als (Bach-)Musikforscher und Philosoph einzuordnen ist, ein „Genie an Menschlichkeit” (Schorlemmer) wurde. Er verzichtete auf mögliche Karrieren als Organist, Arzt und Akademiker und widmete sich im sumpfigen, tropischen Regenwald Gabuns (Südwestafrika) dem Aufbau eines Krankenhauses. Lambaréné wurde sein Lebenswerk, das ihn recht eigentlich durch die Tat weltberühmt machte. Was er unter schwersten Bedingungen im Sinne der Mitmenschlichkeit vollbrachte, spiegelte 1952 seine berühmte Rede „Das Problem der Ethik in der Höherentwicklung des Menschen” (vorgetragen vor der Französischen Akademie der Wissenschaften): Ringen um Güte und Brüderlichkeit, Weltbejahung und Frieden in der Welt. Wie wenig hat sein Tun und Wollen noch immer Beachtung gefunden, auch sein Kampf gegen die Atombombe, nun in der Hand vieler potentieller Lebens- und Naturzerstörer… „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will”, formulierte er einen seiner Kernsätze in afrikanischer Nacht.
Schweitzers Werk hatte Symbolcharakter. Ehrfurcht: damit verband er alles Sein, Mensch und Kreatur.
Von seinem Tun und der Verantwortung jedes einzelnen für das Leben wird gesprochen werden; denn die Toten ehren, heißt Leben schätzen, erhalten und mehren. Dies entspricht auch der tiefsinnigen Geisteshaltung eines Gerhard Schöne, der auf seine Art im Sinne Albert Schweitzers darum bemüht ist, daß Licht in uns sei und wir alle als unverbrauchte Menschen durchs Leben gehen und uns engagieren…
Karten für diese Veranstaltung erhalten sie zu 8,- und ermäßigt 6,- € in allen Vorverkaufsstellen der „SZ”, bei den „DNN” und im Kulturpalast sowie den CTS-Vorverkaufsstellen, gegebenenfalls an der Tageskasse. Vorbestellungen und Auskünfte sind über 03504/614648 auch abends möglich.Wolfgang Mende