Kompetenz und Sachverstand?
Die Sache mit der Doppik
Seit drei Jahren, so informierte der Oberbürgermeister zu Beginn der gestrigen Stadtratssitzung, versuche sich die Stadtkämmerei mit der Einführung der doppelten Buchführung, die übrigens in jedem größeren Unternehmen Pflicht ist. Die StattZeitung informierte dazu bereits im Februar 2010. Seit drei Jahren, so ergänzte der OB, habe man Probleme mit der Software. Und da man im Moment nicht sicher sei, ob die Zahlen des Computers wirklich stimmen, musste die Diskussion um den Dippser Nachtragshaushalt kurzfristig verschoben werden. In 14 Tagen soll es eine zusätzliche Stadtratssitzung geben.
Peter Kano als Platzbesetzer?
Es dürfte sicherlich schon mal vorgekommen sein, dass ein sächsischer Stadt- oder Gemeinderat mitten in der Wahlperiode die Partei gewechselt hat, so wie Peter Kano in Dipps in diesen Tagen. Erst trat Kano aus der CDU aus, dann wurde er aus der Fraktion im Stadtrat geworfen, nun sitzt er in der Riege der Freien Wähler. Bei der gestrigen Stadtratssitzung gab es allein 4 Tagesordnungspunkte, die sich mit der Umbesetzung der Gremien und Ausschüsse beschäftigen sollten, in denen der Geschäftsführer der gleichnamigen Heizungsbau-Firma vertreten ist.
Allerdings muss hier die Beschlussvorlage schlampig gewesen sein, dass Kommunalamt des Landkreises meldete Bedenken an. Quasi als Strohmann der Verwaltung beantragte daraufhin Jens Peter (Freie Wähler) die Verschiebung dieser Tagesordnungspunkte.
Eine Büroklammer hätte geklemmt
Klar, hier geht es ja um nichts Weltbewegendes. Lediglich um die finanzielle Existenz von Dippoldiswalde und die zukünftige Belastung der Dippser Bürger. Feige und nichtöffentlich diskutierte der Stadtrat anscheinend im Januar über die prekäre finanzielle Situation von Dippoldiswalde. Man beschloss, gegen den Kreditgeber (Landesbank Baden-Württemberg – LBBW) anwaltlich vorzugehen.
Laut der Geschäftsordnung des Stadtrates hätte zumindest die Beschlussfassung hierzu in der Februar-Ratssitzung öffentlich bekannt gegeben werden müssen. Aber bei diesem so unwichtigen Thema hatte der Bürgermeister nicht bemerkt, dass sich eine Büroklammer erst verhakelt und er dann das Papier einfach so zur Seite gelegt hat.
Und was sagen die Stadträte zu diesen Unzulänglichkeiten? Nichts!
Lieber diskutiert man leidenschaftlich, ob verdienstvolle Dippser Bürger einen Zinnteller (bei den aktuellen Marktpreisen!) als Geschenk erhalten sollen und ob der geschnitzte Holz-Dippold – ebenfalls ein Zeichen der Anerkennung der Arbeit der Bürger – nicht etwa in diesem Jahr ein paar Zentimeter kleiner war – und das zum gleichen Einkaufspreis!
März 9th, 2012 at 07:02
[...] die als dilettantisch zu bewertende Arbeit der Verwaltung hatten wir bereits kurz informiert. Hier erhalten Sie noch weitere Informationen zur Stadtratssitzung am letzten [...]