Rausch der Farben
von Rikarda Groß
Impressionen einer Indienreise von Regina Zepnick und Johannes Zepnick
Noch bis zum 6. Mai ist in der Lederkammer des Lohgerbermuseums die Ausstellung „Indien – ein gelebter Traum“ von Regina Zepnick und Johannes Zepnick zu sehen. Die Gemälde und Zeichnungen sind Ergebnisse einer ungewöhnlichen Autoreise nach und durch Indien. Der Besucher wird mitgenommen in die Welt dieses Subkontinentes, wo die Menschen, trotz ihrer teils bitteren, für uns Mitteleuropäer nicht vorstellbaren Armut, eine Lebensfreude ausstrahlen, die ansteckend wirkt. Die Zepnicks sind in diese Welt eingetaucht und haben mit ihnen dort eine Zeit gelebt und ihre Gastfreundschaft genossen. In einem Vortrag zur Ausstellung berichteten sie über ihre Begegnungen mit den Einwohnern, die sich neugierig und aufgeschlossen den Fremden näherten, über deren Verhältnis zur Natur, über Tempel, Bettler, Gurus und die farbenfrohe Kleidung der Inderinnen. Diese Farben sind es auch, die die Betrachter der Indienbilder faszinieren. Es ist ein Rausch der Farben. Die alte Lederkammer erstrahlt regelrecht in diesem Glanz.
Ähnlich wie Paul Gauguin, der sich mit seinen Reisen nach Tahiti den Traum von der Südsee erfüllte und durch diesen Einfluss seine, der Nachwelt bekanntesten Werke schuf, so erscheinen mir auch die Indienbilder des Künstlerehepaars als einmalige Zeugnisse, die Bestand haben werden.