Sicherstellung des Brandschutzes in den Ortsteilen Reichstädt und Berreuth
von Michael Ebert, Stadtwehrleiter
Verschiedenen Pressemitteilungen zur Folge möchte ich zur Einsatzbereitschaft der OF Reichstädt kurz Stellung nehmen.
Richtig ist, dass das LF 16 (W50) der Ortsfeuerwehr Reichstädt (Gerätehaus Mitteldorf) aufgrund eines festgestellten schwerwiegendem Defektes an der Lenkung aus dem Dienst genommen wurde. Das Fahrzeug befindet sich deshalb derzeit im Status 6 (nicht einsatzbereit). Die Reparaturkosten des Fahrzeuges übersteigen einfach alle wirtschaftlichen Aspekte.
Bei aller Wichtigkeit der Feuerwehr ist diese auch angehalten die Steuermittel der Bürger effektiv zu nutzen und nicht zu verschwenden. Für die Ortsfeuerwehr wurde bereits im August ein neues Löschfahrzeug bei der Firma Rosenbauer bestellt. Dieses war schon im Brandschutzbedarfsplan seit mehreren Jahren geplant und fest verankert. Wir waren gemeinsam mit der Ortwehrleitung der Auffassung das das LF 16 (W50) diese Zeit noch durchhält aber wir mussten uns eines Besseren belehren lassen und der Schutz der Kameraden steht dort im Vordergrund. Die Reichstädter Wehr verfügt über zwei weitere Fahrzeuge (TSFW und MTW) welche zum Einsatz kommen können. Zudem wurde, bis zur Indienststellung des in Auftrag gegebenen Neufahrzeuges (LF 10/6), der SW 2000 der Ortsfeuerwehr Dippoldiswalde nach Reichstädt umgesetzt. Als weitere Maßnahmen werden bei größeren Schadensereignissen im Ortsteil Reichstädt, neben der OF Reichstädt selbst, auch weiterhin die OF Dippoldiswalde mit dem Löschzug alarmiert und zusätzlich zur Unterstützung die FF Schmiedeberg und Höckendorf in der ersten Alarmierung mit angefordert. Der Brandschutz in der Ortslage Reichstädt war und wird entgegen aller Gerüchte und Meldungen zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.
Seit mehreren Jahren gibt es in der Ortslage Berreuth Probleme mit der personellen Besetzung der Feuerwehr. Der Ortsteil Berreuth verfügt über 169 Einwohner von denen sich 10 Bürger bereit erklärten für den Schutz ihrer Mitmenschen ihre Freizeit zu opfern. Leider ist es trotz großer Bemühungen über die Jahre nicht gelungen weitere Bürger für die Tätigkeit in der Feuerwehr zu gewinnen. Dies resultiert daraus das viele Bürger beruflich sehr eingebunden sind und die Tätigkeit in der Feuerwehr eine sehr zeitaufwendige Angelegenheit ist. Jeder Feuerwehrangehörige muss laut Feuerwehrdienstvorschrift (FWDV 2) 40 Stunden Weiterbildung im Jahr nachweisen um auch den Versicherungsschutz zu erhalten. Dieser Aufgabe kamen die Kameraden der OF Berreuth immer pflichtbewusst nach. Aber über die Jahre gab es auch dort viele Veränderungen einerseits durch Wegzug oder arbeitsbedingt. Gleichfalls entwickelte sich der Altersdurchschnitt der Kameraden so, dass ein Großteil der Kameraden in die Alters und Ehrenabteilung gewechselt sind. Somit blieben 4 Kameraden der aktiven Abteilung übrig. Eine Freiwillige Feuerwehr mit 4 Kameraden mit einem Löschfahrzeug im Gesamtwert von 145 Tausend Euro und einem dazugehörigen Gerätehaus, ist weder einsatztaktisch noch finanziell zu vertreten. Somit gab es am 07.09.2012 im Rathaus eine Zusammenkunft mit der Verwaltung, dem Stadtwehrleiter sowie aller Kameraden der Ortsfeuerwehr Berreuth, wo sich über die weitere Verfahrensweise verständigt wurde.
Dabei wurde der Entschluss gefasst, die aktive Abteilung der OF Berreuth zum 30.09.2012 aufzulösen und den noch aktiven Kameraden einen Wechsel in die OF Dippoldiswalde oder Reichstädt angeboten. Die Alters- und Ehrenabteilung bleit weiter bestehen.
Ich als Stadtwehrleiter möchte noch einmal ausdrücklich betonen, dass dies eine Entscheidung aller war die sich keiner leicht gemacht hat und möchte mich bei allen Kameradinnen und Kameraden der OF Berreuth noch einmal recht herzlich für ihre geleistete Arbeit zum Schutz der Bevölkerung und Ihrer Güter danken. Die Ortsfeuerwehr Berreuth hob sich besonders beim Hochwasser 2002 hervor, wo sie mit ihrer Technik vielen Mitbürgern in ihren schweren Stunden selbstlos half und zur Seite stand. Die Sicherstellung des Brandschutzes in Berreuth wird künftig von der OF Reichstädt, Paulsdorf und Dippoldiswalde übernommen.
Ich möchte hiermit aber auch an die Bevölkerung der Großen Kreisstadt Dippoldiswalde und ihrer Ortsteile appellieren, die Arbeit der Feuerwehr macht sich nicht allein. Die Große Kreisstadt hat und ist bemüht fast in jedem Ortsteil gute Bedingungen zum Schutz der Bevölkerung durch die Feuerwehr mit ihrer Technik und Ausrüstung geschaffen. Aber bei aller Technik gehört dazu auch der Mensch. Jeder Bürger sollte sich die Frage stelle welchen Beitrag leiste ich selbst für meinen Schutz. Das Hochwasser 2002 hat uns gezeigt was Solidarität und Miteinander bewirken kann.
Mit diesem Satz möchte ich enden und hoffe das ein paar Denkanstöße gegeben sind. Man erreicht uns unter feuerwehr.dippoldiswalde.de oder wenn ein Notfall eintritt unter 112.