Brückenbau ungewiss
Hier irgendwo sollte sie stehen.
Als vor über zwei Jahren die Bauarbeiten für die Stützmauer an der Weißeritz im Bereich der ARAL-Tankstelle begannen, musste zwangsläufig auch die alte Fußgängerbrücke zur Eichleite angerissen werden.
Aus historischer Sicht war das Bauwerk mitnichten von Wert. Aber der Fußweg “Eichleite” ist für Dippoldiswalde wichtig. Hier gelangt man nicht nur abseits der gefährlichen Bundesstraße B170 von der Innenstadt bis zur Hafermühle und dann weiter nach Ulberndorf. Nein, an der Eichleite befindet sich auch ein historischer Mühlgraben, der die alte Lohmühle und auch die nach dem Hochwasser 2002 abgerissene Walk- bzw. Mendenmühle mit dem entsprechenden Wasser versorgt hat. Der Mühlgraben wurde vor einigen Jahren durch die ABS Dippoldiswalde instand gesetzt.
Da aber die Fußbrücke über die Weißeritz fehlt, kann die Eichleite nur noch eingeschränkt genutzt werden. Einen unmittelbaren Wiederaufbau an der alten Stelle wollte man nicht, da der Fußweg mit der neuen Ampel an der Ausfahrt der Wolframsdorfer Straße neu gebaut wurde. Also sollte die Brücke an neuer Stelle, etwas unterhalb der Hafermühle gebaut werden. Hier gab es dann aber mehrere Probleme. Gefälle und Bachbett der Weißeritz passten nicht zur vorliegenden Planung, irgendjemand entdeckte einen Eisvogel, dessen Bruthöhlen natürlich geschützt werden mussten – und seitdem ruht still der See (respektive plätschert das Wasser).
Anfang Januar wollte ich gern vom Oberbürgermeister wissen, wie nun der Stand beim Wiederaufbau der Brücke ist. Aber ach, der OB und gleichzeitig auch kommissarischer Chef vom Bauamt wusste gar nichts zu diesem Thema zu sagen. Eine Antwort habe ich bis heute ebenfalls noch nicht erhalten! Allerdings soll er die Stadträte informiert haben, dass vor dem Wiederaufbau der Fußgängerbrücke nun erst eine offizielle Planung erfolgen muss, wobei alle Beteiligten, Anlieger und Träger öffentlicher Belange ihre Stellungnahme abgeben müssen. Und dies wäre quasi in diesem Jahr kaum noch zu schaffen. Für die Fertigstellung dieses beliebten Weges prognostiziert Kerndt daher eher das Jahr 2014.
Warum dieses Planungsverfahren nicht bereits vor 2 oder 3 Jahren eingeleitet wurde? Warum im Rathaus nichts im Interesse der Bürger unternommen wird? Hier bleiben auch weiterhin viele Fragen offen.