Wie geht es mit der Berufsschule in Dippoldiswalde weiter?
von Marco Mätze
Am 26. März 2012 beschloss unser Kreistag eine Umstrukturierung der Berufsschulzentren (BSZ) im Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge. Es wurden die Aufhebung des Berufsschulstandortes BSZ Wirtschaft Pirna als eigenständigen Berufsschulstandort und die Fusion mit dem BSZ Technik Pirna sowie die Aufhebung des Berufsschulstandortes BSZ Dippoldiswalde (Weißeritzstraße 11), mit der Außenstelle Glashütte und der Außenstelle Zentrum praxisorientierte Berufsvorbereitung (Weißeritzstraße 4), als eigenständiger Berufsschulstandort und die Fusion mit dem BSZ für Technik und Wirtschaft „Otto Lilienthal“ Freital beschlossen. Damit reagierte der Landkreis auf die demographische Entwicklung, welche sich nunmehr auf die beruflichen Schulzentren auswirkt. Nachdem im allgemeinbildenden Bereich die Talsohle des Schülerrückganges erreicht wurde, ist im berufsbildenden Bereich seit dem Schuljahr 2007/2008 ein starker Rückgang der Schülerzahlen zu verzeichnen.
Auf Antrag der LINKEN im Kreistag wurden die ehemaligen BSZ als Außenstellen explizit mit in den Beschlusstext aufgenommen, um ihnen ein positives Signal für die Zukunft zu geben.
Im April 2012 hat das Kabinett der Sächsischen Staatregierung die Streichung von Ausbildungsbereichen in den Berufsfachschulen und Fachschulen beschlossen. Dies trifft einen großen Teil der Ausbildungsbereiche an unseren BSZ.
Aktuell wird im Landratsamt darüber diskutiert die Standorte Pirna Altstadt und Dippoldiswalde Weißeritzstraße 11 zu schließen. Gerade für Dippoldiswalde wäre die Schließung der Berufsschule fatal. Dies könnte zum Verlust des Status eines Mittelzentrums führen und würde das Veröden des ländlichen Raumes noch mehr beschleunigen.
Der Landkreis allein kann diese Probleme nicht lösen. Er ist auf die Unterstützung der Nachbarkreise und vor allem der Stadt Dresden angewiesen.
Während die Landeshauptstadt bis zum Jahr 2024 allein 16 neue Schulen benötigt und rund 184 Millionen Euro in den kommenden beiden Jahren in die Sanierung und den Neubau von Schulen investieren will und muss, kämpfen die ländlich geprägten Kreise um den Erhalt ihrer Schulstandorte.
Für den Erhalt unserer Berufsschulstandorte bedarf es daher unbedingt gemeinsamer Anstrengungen mit der Landeshauptstadt Dresden und den umliegenden Landkreisen und der Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus.
- Den Bericht des Landrats Michael Geisler zur Situation der Berufsschulen können Sie unter folgendem Link nachlesen:
http://kreissplitterauspirna.blogspot.de/2013/07/berichterstattung-zur-situation-der.html?spref=fb