Erst mit fremden Geld spielen und dann auch noch feige sein?
Dass Dippoldiswalde ein großes finanzielles Problem hat(te), war bekannt. Selbst das Manager Magazin online berichtete über Dippoldiswalde. Mit hochspekulativen Zinsgeschäften hatte man gezockt. Obwohl keiner das Konstrukt „Euribor-Schweizer-Franken-Zinsdifferenz-Memory-Swap“ überschauen konnte, legte das Rathaus dieses „Produkt“ den Stadträten zur Bestätigung vor. Und wie eine Herde Kühe, die man mit ein paar Mohrrüben (kleine Zinsgewinne) lockt, trotteten diese selbstverständlich hinterher.
Als dann das böse Erwachen kam und Schaden in Millionenhöhe drohte, zeigte man sich reumütig. Man haderte mit der beratenden Bank und diskutierte, inwieweit ein Rechtsbeistand hinzugezogen werden sollte. Weil angeblich eine Büroklammer klemmte – ja, dies war tatsächlich die Aussage unseres Oberbürgermeisters – wurden die Bürger allerdings nicht über den konkreten Sachstand informiert.
Zwischenzeitlich, so machte die der Oberbürgermeister unlängst bekannt, konnte ein Vergleich mit dem Kreditinstitut erzielt werden. Der Inhalt sollte aber lieber nicht öffentlich gemacht werden. Entgegen den Festlegungen der Sächsischen Gemeindeordnung beschlossen die Stadträte über dieses Thema wieder heimlich.
Eine sächsische Zeitung vermutete, dass der Schaden für die Stadt größer ist, als was die Zinsgewinne ursprünglich eingebracht hatten.
Die Dippser StattZeitung hat bei der Kommunalverwaltung des Landkreises angefragt, inwieweit hier die Öffentlichkeit informiert werden muss. Letztendlich handelt es sich ja um Geld, was den Dippser BürgerInnen gehört. Mit einer Antwort wird aufgrund der Bundestagswahlen nicht vor dem kommenden Freitag gerechnet. Aufgrund einschlägiger Erfahrungen vermuten wir aber, dass die Landkreisverwaltung die kommunalen Zocker in Schutz nimmt.
September 25th, 2013 at 14:50
[...] Naja, Man soll ja immer mal positiv denken, dass da ja jemand etwas Gutes für die Stadt wollte. [...]
Oktober 2nd, 2013 at 09:26
[...] einigen Tagen berichtete die StattZeitung darüber, dass unlängst im nichtöffentlichen Teil einer Stadtratssitzung ein Vergleich [...]