23 Jahre Deutsche Einheit
Ein Bericht vom Festakt des CDU-Kreisverbandes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in der Kunstblumenstadt
Die Sebnitzer Stadthalle war am Vorabend des 23.Tages der Deutschen Einheit Treffpunkt für den Festakt. Als Festredner hatte die CDU des Kreisverbandes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sich hochkarätigen Besuch eingeladen. Minister Dr. Thomas de Maizière besuchte im Vorfeld der Veranstaltung das Haus der Deutschen Kunstblume. Nach einer Führung im Haus versuchte er selbst einmal an einer der Maschinen eine Kunstblume herzustellen. Der Sebnitzer Oberbürgermeister Mike Ruckh richtete seinen Willkommensgruß an Vertreter der Wirtschaft, Sponsoren und Parteifreunde, begrüßte die Ehrengäste und leitete damit zum eigentlichen Festakt über, der von Schülern der Musikschule Sächsische Schweiz seinen musikalischen Rahmen bekam. Die eingängige Melodie “Land of Hope and Glory” war gut gewählt, denn von Hoffnung und neuem Glanz wurde am Abend viel gesprochen. Mike Ruckh erinnerte noch einmal an Ereignisse aus der Wendezeit, bevor Frau Superintendentin Uta Krusche-Räder, die das Geistliche Wort zum Tag sprach, einen Film, den Hobbyfilmer vom Film- und Videoclub Pirna erstellt hatten, während ihrer Rede kommentierte. Er zeigte den Verfall der Pirnaer Altstadt in den 1989er-Jahren. In die Filmsequenz waren auch Fotos aus der Zeit des Umbruchs eingebaut und wohl niemand konnte sich dem Bann der Bilder entziehen.
Landrat Michael Geisler sprach in seiner Rede von ganz persönlichen Eindrücken,die mit seinem Kernsatz „Aus Menschen wurden Bürger“ auf den Punkt gebracht werden kann.
Die fast 200 Gäste erwarteten nun aber mit Spannung die Rede des Ministers. Inder er zuerst von den letzten Tagen der DDR und den Veränderungen in der ehemaligen UdSSR erzählte, die er erlebte, als er noch Pressesprecher der Westberliner CDU war, leitete er zum Besuch Hans-Dietrich Genschers in Prag über, der den Botschaftsflüchtlingen, mit dem historischen Satz, den wohl alle noch kennen “Ich bin gekommen Ihnen mitzuteilen…”, eine neue Zukunft gab.
Als die Weichen zur Vereinigung gestellt wurden, holte ihn sein Cousin, der letzte frei gewählte Ministerpräsident Lothar de Maizière, ins Boot, um den Einigungsvertrag mit auszuhandeln. Er hatte die Lacher auf seiner Seite als er in diesem Zusammenhang augenzwinkernd von Vetternwirtschaft sprach. Besonders gedachte er der Rolle des unlängst verstorbenen ungarischen Außenministers Gyula Horn, der kurzentschlossen die Grenze zu Österreich öffnete und damit Tatsachen schuf, die wesentlich zum Mauerfall beitrugen. Worte der Dankbarkeit richtete er auch an die Helfer der letzten Flut, wobei er die große Rolle von Jugendlichen hervorhob. Die Null-Bock-Generation, die mancher so bezeichnete, könne er in ihnen nicht erkennen. Auch das sich 14 Prozent der Deutschen sozial engagierten, lobte er sehr. Sein Schlusssatz „Um die Zukunft ist mir nicht bang“ zeichnete ein positives Bild der vergangenen Jahre. Obwohl es zweifellos auch Verlierer der Einheit gäbe, seien jedoch viele nun auch deutlich besser gestellt.
Im Schlusswort dankte der Organisator des Festaktes, Klaus Brähmig für die zukunftweisende Rede des Ministers. Auch allen Helfern und Unterstützern dankte er für ihren Einsatz, wobei, weil viele das Orchester der Musikschule im Anschluss lobten, es noch einmal besonders hervorgehoben werden soll.