KWG ist „kurz vorm abnippeln“
Im Zusammenhang mit einer Diskussion über neue Quartierskonzepte für Dippoldiswalde entspann sich eine sehr aufschlussreiche Diskussion über den Zustand der Kommunalen Wohnungsgesellschaft (KWG).
Oberbürgermeister Ralf Kerndt informierte den Stadtrat, dass insbesondere konzeptionelle Überlegungen zu den einzelnen Stadtteilen fehlen. Und aus diesem Grund hat die Verwaltung zwei Modellquartiere, nämlich die „Innenstadt“ und das Gebiet „An der Kleinbahn/Museum“ für Zuschüsse für umsetzungsorientierte integrierte energetische Quartierskonzepte (KfW-Förderprogramm 432) angemeldet.
Ungewöhnlich scharf kritisierte Falk Kühn-Meisegeier (Freie Wähler) diesen Schritt der Stadtverwaltung. Als „unmöglich“ bezeichnete er die Tatsache, dass dieses Vorgehen nicht im Vorfeld mit dem Stadtrat abgesprochen wurde. Außerdem wäre die Unterstadt schon jetzt bereits „totgefördert“, andere Stadtteile würden nicht entsprechend beachtet.
Beispielsweise gäbe es im Neubaugebiet an der Rabenauer Straße nur 3 Eigentümer, die besser regulierbar wären. Der Großvermieter KWG, ein Beteiligungsunternehmen der Stadt würde durch die Nichtbeachtung „totgemacht“, das Unternehmen sei „kurz vorm abnippeln“. Die eigentliche Tochter verkäme zur ungeliebten Stieftochter.
Ralf Kerndt bemühte als Ausrede eine mangelnder Zuarbeit der Ortschaftsräte, was seitens von Torsten Teubner (CDU) umgehend und ebenfalls scharf zurückgewiesen wurde: Quartierskonzepte sind Aufgabe der Verwaltung!
In diesem Zusammenhang wollte Karelli Krischker (SPD) generell Auskünfte zur Zukunft der KWG erhalten. Nach ihrer Meinung sollten endlich klare Entscheidungen gefällt werden.
René Schlechter (CDU) kritisierte die ungünstige Stimmverteilung im Aufsichtsrat des Unternehmens, in dem Dippoldiswalde eine große Mehrheit der Anteile/ Schulden verantwortet, allerdings nicht dementsprechend entscheiden kann.
Warum Olaf Weisflog, Geschäftsführer der Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Altenberg mbH nicht als befangen in diesem Gremium abgelehnt wurde – eine weitere Frage von Falk Kühn-Meisegeier – konnte Oberbürgermeister Ralf Kerndt leider auch nicht beantworten.
Anstatt Verantwortung zu übernehmen und im Rahmen seiner Funktion im Aufsichtsrat des Unternehmens Entscheidungen herbei zu führen, verwies Kerndt auf den Geschäftsführer Thomas Bochmann. Dieser solle nun die Angelegenheiten prüfen.
Warum die Kuh schlachten, wenn sie noch ausreichend Milch gibt?
Genaue Zahlen zur KWG liegen leider nicht vor. Mitte der 2000er Jahre stand das Unternehmen jedoch kurz vom Konkurs, die Schulden müssen sich auf fast 30 Mio Euro beziffert haben. Und diesem Moment verzichteten die Gläubiger auf etwa 5 Mio Euro und sicherten somit das Überleben des Unternehmens. Überschlägt man die neue Summe mit dem üblichen Zinssatz, steht eine Konsolidierung der KWG wohl in weiter Ferne.
März 25th, 2014 at 06:15
[...] sollte man sich doch mal über ein umfassendes Energiekonzept für Dipps unterhalten, anstatt unüberlegt Quartierskonzepte erstellen zu wollen oder jahrelang über eine Initialberatung zur Energieeffizienz zu [...]
April 5th, 2014 at 16:31
[...] Mix der vorhandenen einheimischen Energiequellen auf den Tisch zu legen, anstatt mit plakativen „integrierten energetischen Quartierskonzepten“ hilflos im Nebel zu [...]