THW – Wir kommen fast überall durch!
Getreu diesem Motto fand am Wochenende unter Federführung des THW Dippoldiswalde ein Ausbildungswochenende statt.
von Michael Hahne
Über 80 ehrenamtliche Einsatzkräfte aus vier Ortsverbänden (Bautzen, Dippoldiswalde, Dresden, Pirna) der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) trainierten an 3 Tagen auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz nicht nur ihre Fähigkeiten beim Umgang mit der Technik. Auch das Fahren im Verband, das Abstützen von Wänden mit Holzkonstruktionen, das Retten von Personen mittels Einsatz-Gerüst-System (EGS) und das Befahren von schwierigem Gelände gehörten dazu.
Am Freitagmorgen (01.06.12) brach ein Erkundungsfahrzeug von Dippoldiswalde zum Truppenübungsplatz auf. Diesem rückte am späteren Nachmittag der komplette Ortsverband mit 7 weiteren Fahrzeugen und 2 Anhängern nach.
Bereits die Anfahrt im geschlossenen Verband gehörte zur Ausbildung. Nach der Ankunft auf dem Bundeswehrgelände erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem THW Ortsverband Pirna die Errichtung eines Bereitstellungsraumes und einer kleinen Zeltstadt mit Unterkunfts-, Aufenthalts- und Verpflegungszelten. Unter fachkundiger Anleitung und Koordination von Lagerleiter Maik Bergner (Zugführer THW Dippoldiswalde) gingen die Aufbauarbeiten zügig voran.
Nach einem herzhaften Frühstück begann für alle ehrenamtlichen Helfer aus Pirna und Dippoldiswalde gegen 8:00 Uhr der lange Ausbildungstag.
Die Kraftfahrer begaben sich mit ihren Fahrzeugen auf die Geländefahrstrecke der Bundeswehr. Hier galt es mehrere Strecken unterschiedlichsten Schwierigkeitsgrades zu passieren. Dazu zählten neben Sandpisten, steilen Bergen und Hängen auch das Befahren von Panzerbrücken, Gleisanlagen, Baumpisten und kurvenreiche enge Waldstrecken.
Den Fahrern und Fahrzeugen wurde dabei einiges abverlangt. Personen und Material gingen dabei mehrmals an ihre Belastungsgrenzen. Dank der fachmännischen Unterstützung von Robert Köhler, einem Angehörigen der Bundeswehr und Dippser THW’ler, konnten jedoch alle Fahrer und Fahrzeuge wohlbehalten die Übungsstrecken passieren. Dennoch kam der Schwenklader der Fachgruppe Räumen wiederholt zum Einsatz um steckengebliebene und festgefahrene Fahrzeuge freizuschleppen.
Indes trainierten die übrigen ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus Dippoldiswalde und Pirna in gemischten Gruppen auf einem anderen Teil des Truppenübungsplatzes.
Während eine Gruppe das Abstützen von Decken und die Rettung von Personen mit einem Mastkran übte, sicherte die andere Gruppe eine Hauswand mit einer Strebstütze ab. Hierzu wurden die mitgebrachten Hölzer passend gesägt und gebohrt. Beim Zusammenbau halfen Gewindestangen und ein pneumatische Druckluftnagler, in dessen Gebrauch die Helfer unterwiesen wurden.
Für die notwendige Energie aller Beteiligten engagierte sich die Küchencrew aus Dippoldiswalde und Kameraden aus Pirna. Schließlich handelte es sich bei dem Wochenende um eine Geländeausbildung, sodass die Küchencrew unter Leitung von Franziska Laubner (THW DW) alle Hände voll zu tun hatte, die Helfer mit allerlei köstlichen Mahlzeiten zu versorgen. Hierbei wurde vor allem Wert auf eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung geachtet. In Anbetracht der nach den Mahlzeiten stets leeren Teller ein voller Erfolg.
Ein weiteres Highlight war die Abendgestaltung. Hierbei standen allen Teilnehmern mehrere Alternative zur Auswahl.
Eine Vielzahl der Helfer nutze die Möglichkeit bei einem Leopard 2 vorbeizuschauen. Dieser Kampfpanzer wurde mit anderen Baugleichen Fahrzeugen bei unserer Ankunft durch das Panzerlehrbataillon 93 aus Munster für eine zweiwöchige Ausbildung in die Oberlausitz verlegt. Interessierte Helfer nutzten die kurzfristige Chance und informierten sich im Truppenlager Werdeck über die Technik und Ausstattung.
Die restlichen Helfer nahmen in dieser Zeit die Gelegenheit für eine weitere Fahrt im Gelände wahr.
Nachdem sich alle Einsatzkräfte wieder im Zeltlager versammelten klang der Abend bei einer kleinen Bilder- und Kurzfilm-Präsentation über den bisherigen Ausbildungstag in geselliger Runde aus.
Am nächsten Morgen erfolgte der Abbau der Zeltstadt und die Kolonne für die Heimfahrt wurde gebildet. Nach der Ankunft in den Ortsverbänden galt es die Einsatzfähigkeit wiederherzustellen. Vor allem das Reinigen der Fahrzeuge dauerte, wen wundert’s, diesmal länger als gewohnt.