Warum kein Gäste-Rodeln?
nach Informationen von Kathi Nguyen, Mitglied im PSV Elbe Dresden
In diesen Tagen erreichte unsere Redaktion eine dringende Bitte aus Dresden. Auch in Dresden gibt es schon seit 30 Jahren einen Sportverein, der u.a. auch Rennrodeln anbietet. Ehemalige Rennrodler vermitteln hier Kindern und Jugendlichen, dass mit Fleiß und Disziplin durchaus Erfolge in dieser Sportart erzielt werden können. Die Abteilung Rennrodeln des PSV Elbe Dresden besitzt sogar den Status als eingetragener Talentestützpunkt. Die Kinder zwischen 7 und 12 Jahren erhalten eine Grundlagenausbildung für den Rennrodelsport und bei entsprechenden Leistungen werden sie dann an den Olympiastützpunkt Altenberg weitervermittelt.
Nicht nur die Kinder des Sportvereins, auch die Erwachsenen selber brauchen die Altenberger Rodelbahn. Neue Mitglieder gewinnt man einfacher bei praktischen Veranstaltungen, was hier ein Gästerodel-Event wäre.
Ältere Mitglieder bindet man an den Verein, indem man diesen hin und wieder die Möglichkeit bietet, sich auch noch einmal auf einen Rennrodel zu setzen – z.B. beim Gästerodeln.
Und gerade das Gästerodeln wird in Altenberg seit über zwei Jahren nicht mehr angeboten. Stattdessen finden hier nun Gästebobfahrten sowie Ice-Rafting statt. Die ehemaligen Rodler fahren dafür knapp 300 km nach Oberhof oder nach Königssee. Dort sind sie willkommen.
Warum wird hier in Sachsen der eigenen Bevölkerung der Sport verwehrt, der durch die vorhandene Bob- und Rennrodelbahn problemlos möglich wäre?
Warum müssen sportbegeisterte Bürger aus Sachsen in andere Bundesländer fahren, obwohl es eine Bobbahn direkt vor der Haustür gibt?
Wenn man hier vor Ort keine Möglichkeit hat, der Bevölkerung den Rodelsport persönlich nahe zu bringen (bspw. durch Gästerodel-Termine), wie soll dann der Breitensport in den Vereinen gefördert werden?
Das Argument der Betreibergesellschaft der Bobbahn – einem Unternehmen, an dem der Landkreis Sächsische Schweiz/ Osterzgebirge unmittelbar beteiligt ist – das Risiko wäre zu hoch, weisen die Sportler aus Dresden vehement zurück. Viele sind ehemalige Rennrodler, denen hier ihr Sport verboten wird – andererseits werden die Gefahren bei einem Start ab Kurve 15 (für Kinder) sowie Kurve 13 (für Erwachsene) bei einer entsprechenden Einweisung als gering eingeschätzt.
Leider brachten die Bemühungen der ehemaligen Rennrodler bisher keine positiven Änderungen. Lieber bietet die WIA die finanziell lukrativen Gästebob-Fahrten oder das Ice-Tube-Gaudi an, statt hier Sportler zu unterstützen. Der Breitensport hat das Nachsehen.
Das Ergebnis: Anders als in der Region um Oberhof bzw. in Thüringen, wo eine große Breitensportgemeinde und mehrere Rennrodelvereine angesiedelt sind, gibt es in Sachsen Defizite, die letztendlich auch dem Spitzensport und der Altenberger Bobbahn früher oder später auf die Füße fallen werden, wenn keine erfolgreichen Sportler mehr in dieser Sportart aus Sachsen kommen.
Die Trainer und Verantwortlichen des PSV bemühen sich derzeit um den Aufbau einer Breitensport-Sparte für das Rennrodeln. Ehemalige Rennrodler aus Sachsen, die ihre Erfolge zum Teil noch als DDR-Sportler gefeiert haben, aber auch ehemalige Altenberger Leistungssportler haben dafür Interesse bekundet.
Update: Nach erscheinen des Beitrages wurden einige kleine Änderungen am Artikel vorgenommen. Diese betreffen u.a. den Fotonachweis sowie inhaltliche Veränderungen über die Aufgaben von Trainern und Betreuern innerhalb des PSV.
September 8th, 2015 at 19:52
Liebe Redaktion,
heute hatte ich ein Gespräch mit dem Geschäftsführer der Bobbahn Altenberg Matthias Benesch.Er hat Möglichkeiten für Ehemalige Rennrodler,die wieder einem Verein beigetreten sind oder beitreten möchten,aufgezeigt.
Ich bedanke mich bei der Redaktion für den Artikel und verbleibe mit freundlichen Grüssen
Kathi
September 9th, 2015 at 00:04
Liebes Redaktionsteam,
es wäre schön,wenn es auch in Altenberg wie auf allen anderen deutschen Bobbahnen Gästerodel-Events geben würde.
Sportbegeisterte Anwohner aus Altenberg und Region könnten so auch mal den Rodelsport hautnah erleben.
Einerseits gibt es die Gruppe der ehemaligen Rennrodler,die ihren Sport wieder ausüben möchten.Andererseits gibt es auch rodelsportbegeisterte Sachsen,die eine Beranstaltung auf der Rennrodelbahn mal nutzen möchten,um selber zu rodeln (ohne vorher Vereinsmitglied eines Rodelvereins zu sein oder zu werden) Was ist mit sportbegeisterten Freizeitrodlern ohne Verein?Vor Jahren ging das problemlos,jetzt auf einmal nicht mehr?
Warum bieten die anderen 3 deutschen Bobbahnen Gästerodeln an und die Altenberger Bobbahn nicht?
Unverständnis darüber bleibt,da ja Ice Tube und Gästebobfahrten angeboten werden.
Liebe Grüsse
Nathalie Weber
September 11th, 2015 at 20:43
Es ist leider immer das Gleiche.”Geld regiert die Welt”Wer fragt da nach sportbegeisterten Sachsen?Wenn wir noch in der DDR leben würden,hätte sicher der Volkssport Vorrang vorm Kommerz gehabt.Deshalb hatte die DDR auch keine Probleme bei Nachwuchsrodlern.Und die Sportstätten waren Eigentum des Volkes.Heute ist die Bobbahn privat und da zählt nur der finanzielle Aspekt.Klar muss man die Kosten reinfahren,aber wir sprechen hier von einem Event im Jahr für ca.1 Stunde.Da ist es traurig,wenn es die eigene Bevölkerung nicht wert ist,mal die Bahn hautnah und den Rennrodelsport live zu erleben.
Sicher drehen die Verantwortlichen der Bahn nach Feierabend auch ein,zwei Runden im Bob Natürlich kostenlos Ich bin früher in Altenberg beim Gästerodeln dabei gewesen und ich fahre auch seit 2 Jahren nach Oberhof,vielleicht könnte man ja Mitfahrgelegenheiten nach Oberhof oder Königssee bilden,da ein Kumpel und eine Freundin auch mitfahren.Dann fährt man halt als Gruppe von Dresden….wenn hier keine Möglichkeit geschaffen wird,was ziemlich bedauerlich ist.
September 11th, 2015 at 21:47
Die Bobbahn in Altenberg hat doch dieses Jahr das Beton on Fire Spektakel gemacht,da ist auch gutes Geld verdient worden.Mit einem Teil des Erlöses hätte man ein Gästerodeln finanzieren können.Oder man könnte innerhalb einer Veranstaltung,bei der Eintrittskarten verkauft werden,Extra-Tickets für Gästerodler anbieten mit Aufpreis,die dann am Ende der Veranstaltung die Eisrinne runtersausen,bevor das Flutlicht ausgeht.”Wo ein Wille ist ,ist auch ein Weg.”
Ich begleite meine Familie nach Oberhof zum Gästerodeln.Die einen fahren Rennrodel,die anderen mit dem Ice-Rafting Boot,das ist viel besser,als die Gummiringe in Altenberg.Das kann auch ein Familienausflug sein,wenn die eine Hälfte mit Fun&Spass beim Icerafting beschäftigt ist,fährt die andere Hälfte Schlitten.So kommt doppelt Geld rein,die Oberhofer sind da den Altenbergern um Lichtjahre vorraus.Das wird wohl auch der Grund sein,warum die Altenberger Rodler grade nicht so erfolgreich sind.
September 12th, 2015 at 20:30
Liebe Leser,
es ist doch ein Armutszeugnis für den Altenberger Rodel&Bobsport,wenn es nicht mal 1 Termin im Jahr für Besucher,Anwohner,Ehemalige und Familien zum Gästrerodeln gibt.Früher gab es das ja auch und es sollte Tradition sein!
Es geht leider überall auf der Welt um Kommerz…leider!
Früher,zu DDR Zeiten waren die Bobbahnen VOLKSEIGENTUM,da konnte das VOLK auch auf die Rennrodelbahn.Die DDR hatte auch keine Nachwuchs-Sorgen im Rennrodeln.Die Vereine waren gut ausgelastet.In Sachsen gab es zu DDR Zeiten auch die Rennrodelbahn in Oberwiesenthal,die leider nach der Wende stillgelegt und bis heute der Natur überlassen wird.Man könnte sie mit Fördergeldern z.B. in Teilstücken wieder aufbauen und dem Breitensport überlassen,aber wie überall fehlt auch dafür das Geld.
Die DDR -Sportler waren deshalb so erfolgreich im Rennrodeln und im Bob,weil die Sportstätten dem Staat gehörten,die Trainer Angestellte beim Staat waren und der Staat auch die Sportler ausrüstete und finanzierte.Talente wurden auch über Probetrainings und “Gästerodeln”entdeckt.
Während die Thüringer Rennrodler heutzutage Erfolge im Leistungssport feiern,gehen den Altenbergern die Leistungssportler aus.Traurige Bilanz eben dieser Altenberger Sportpolitik,die jahrelang betrieben wurde.
Vielleicht wird es bald wieder Gästerodeln geben,wenn der Nachwuchs in der Region immer mehr zurückgeht.
Was spricht denn dagegen,nach einem Sportwettkampf oder einer Veranstaltung auf der Bobbahn ein Gästerodeln anzuschliessen?Ich bin mir sicher,die Betreiber der Bobbahn drehen nach Feierabend auch ein,zwei Runden im Eiskanal,bevor sie das Flutlicht ausknipsen (natürlich kostenlos )
September 12th, 2015 at 20:57
Die Bobbahn in Altenberg hat doch dieses Jahr das Beton on Fire Spektakel gemacht,da ist auch gutes Geld verdient worden.Mit einem Teil des Erlöses hätte man ein Gästerodeln finanzieren können.Oder man könnte innerhalb einer Veranstaltung,bei der Eintrittskarten verkauft werden,Extra-Tickets für Gästerodler anbieten mit Aufpreis,die dann am Ende der Veranstaltung die Eisrinne runtersausen,bevor das Flutlicht ausgeht.”Wo ein Wille ist ,ist auch ein Weg.”
Ich begleite meine Familie nach Oberhof zum Gästerodeln.Die einen fahren Rennrodel,die anderen mit dem Ice-Rafting Boot,das ist viel besser,als die Gummiringe in Altenberg.Das kann auch ein Familienausflug sein,wenn die eine Hälfte mit Fun&Spass beim Icerafting beschäftigt ist,fährt die andere Hälfte Schlitten.So kommt doppelt Geld rein,die Oberhofer sind da den Altenbergern um Lichtjahre vorraus.Das wird wohl auch der Grund sein,warum die Altenberger Rodler grade nicht so erfolgreich sind.
September 12th, 2015 at 21:01
Bleibt weiterhin nur der Rodeltourismus nach Oberhof und Königssee…schade.