Oh je, die Gasrechnung
In diesen Tagen werden viele Hauseigentümer und Wohnungsverwalter, die ihre Anwesen mit Erdgas heizen, die Jahresabrechnung für 2009 erhalten. Seit dem Jahr 2004 sind die Energiepreise fast stetig gestiegen. Und so macht man die Briefe vom Energieversorger nur ungern auf, denn die Nachzahlung winkt meist schon durch den blickdichten Umschlag.
In diesem Jahr habe ich mich aber auf die Rechnung gefreut, ja ich habe sie fast sehnlichst erwartet. Denn ich habe gewechselt. Seit April 2009 versorgt eine Genossenschaft namens Energiehaus Dresden unser Wohnhaus. Und obwohl wir sparsam leben, eine kleine Solaranlage für das Duschwasser nutzen und einen Kaminofen mit Holz heizen, zahlen wir fast 100 Euro weniger, als beim günstigsten Tarif des Grundversorgers ENSO.
Die Genossenschaft gibt es schon einige Jahre. Wir sind dort schon fast so lange auch Mitglied und haben auch Genossenschaftsanteile eingezahlt, damit das Projekt begonnen werden kann. Mittlerweile werden aber auch Nichtmitglieder als Kunden akzeptiert und mit Erdgas beliefert.
Zu den Gründungsmitgliedern der Genossenschaft und zu den Aktivisten der ersten Stunden gehörten viele „Gasrebellen“, die alle Preiserhöhungen ab 2004 infrage gestellt haben. Die Gerichte gaben ihnen nach langem Rechtsstreit auch Recht. Um aber langfristig Alternativen zu haben, gründeten diese „Rebellen“ eine Genossenschaft mit dem Ziel, die Einkaufspreise für Erdgas weitgehend ohne Gewinn an eine große Gruppe von Kunden weiterzuleiten. Lediglich der eigene Verwaltungsaufwand muss umgelegt werden. Gewinnausschüttungen an Aktionäre oder Konzessionszahlungen an Kommunen werden gespart, der Preisvorteil beträgt in meinem Fall gute 100 Euro.
Kleine Anmerkung: Es gibt noch günstigere Anbieter als das Energiehaus Dresden. Ob diese Anbieter jedoch auf Dauer billig bleiben? Und eine zweite Überlegung: Die Energiehäusler zahlen ihre Steuern in Dresden, also in unserer Region!
Mieter von Wohnungen brauchen ihren Kopf an dieser Stelle aber nicht in den Sand zu stecken. Eigentümer und Verwalter sind froh über Hinweise zum Sparen von Nebenkosten. Zwar werden diese Nebenkosten eins zu eins auf die Mieter umgelegt, aber bei Neuvermietungen hat der Vermieter gute Argumente, der seine Bemühungen zum Senken der Betriebskosten darlegen kann.
Mai 7th, 2010 at 10:46
[...] lohnt es sich vermutlich doch auch bei Strom mal über einen Wechsel [...]