Albtraum Atommüll
Wären Sie bereit, 1,50 Euro für eine Kilowattstunde Strom zu bezahlen? Dies wäre der reelle Preis für Atomstrom, wenn man alle Kosten für die Entsorgung des atomaren Mülls einkalkulieren würde. Dabei sind die finanziellen Belastungen das weitaus geringste Problem, denn die Frage der sicheren Endlagerung ist nach wie vor ungelöst. Und auch die Produktion des Atomstroms birgt erhebliche Risiken für Menschen und Umwelt. Dies verdeutlicht mit teils erschütternden Tatsachen der Dokumentarfilm: Albtraum Atommüll. Zu einem Filmabend mit anschließendem Gespräch laden wir Sie recht herzlich ein.
Donnerstag, 28.10.2010, 19 Uhr
Rathaus Dippoldiswalde (Markt 2)
Dagmar Neukirch
(regionale SPD Landtagsabgeordnete) und
Andre Barth
(Vorsitzender des SPD Ortsvereins Dippoldiswalde)
Oktober 29th, 2010 at 09:18
Leider konnte ich gestern zu dieser sicher überaus interessanten und tagesaktuellen Veranstaltung mit viel umweltpolitischen Zündstoff nicht mit dabei sein aber sicher werden an dieser Stelle die Leser der Statt-Zeitung demnächst darüber informiert werden.
Ich kann in der Zwischenzeit auf die Internetseite http://www.wugli.de/video/78-umwelt/184-kernzeit-1042.html verweisen worin in dem Video einfach und anschaulich die
Wechselwirkungen auf dem deutschen Strommarkt erklärt werden. Dieses Video dient als kurze Information und Einstieg in das Thema Laufzeitverlängerungen. Der Film erklärt, wie Laufzeitverlängerungen den Ausbau der Erneuerbaren Energien bremsen, den Systemumbau stören und verteuern und sowohl Preise, als auch Abhängigkeiten der Verbraucher erhöhen.
Würde man die Umweltfolgekosten der fossilen Energieträger in den
Strompreis mit einrechnen hätte der Strom aus Erneuerbaren Energien
übrigens schon jetzt Kostenvorteile und die EEG-Umlage wäre weitgehend
überflüssig.
Wer mehr Informationen zu der langfristigen Entwicklung der
EEG-Umlage haben möchte kann sich beispielsweise hier
http://www.solid.de/newsletter/2010/langfristszenarien_ee_bf.pdf informieren.
Oktober 30th, 2010 at 19:15
Zumindest ich kann zusammenfassend sagen, dass es eine gelungene Veranstaltung gewesen ist. Der Film rüttelt wach und zeigt viele, zumindest mir unbekannte Details der Kernkraft. Als wohl aufrüttelnstes Beispiel kann an dieser Stelle der Export des größten Teils unserer Kernbrennstoffabfälle (ugs. Atommüll) nach Russland dienen. Güterzugweise wird Uran235 nach Tomsk gefahren und dort (vom Weltall sichtbar!) auf riesigen Arealen unter freiem Himmel gelagert – Dauer unbekannt!
Ein Risikoexport sondersgleichen und keinen juckts.
Erschreckend ist es, dass es scheinbar nur in Deutschland eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema seitens der Bevölkerung gibt. In Frankreich (da stehen über 50 Kernkraftwerke) haben der größte Teil der Bevölkerung nicht einmal eine Ahnung davon, dass Kernkraft gefährlich sein könnte. In den USA (soweit ich weiß mehr als 140 Kerkraftwerke) sieht die Situation nicht besser aus. Hauptsache der Strom kommt aus der Steckdose damit die Heizung läuft, der Tee warm ist und der Fernseher laufen kann.
Es freut mich, dass es mittlerweile Angebote wie die hier benannte Veranstaltung gibt in der sich Bürger ein breiter gefasstes Bild machen können um zu differenzierteren Meinungen zu kommen, als dass es durch Tagesschau & Co alleine möglich ist.
Einen Teil der an den Film anschließenden Diskussion möchte ich an dieser Stelle mit meinen Worten wiedergeben. Herr Mende fasste sehr gut zusammen, in welchem Dilemma die Alternativen zu Kernkraft und Co. stecken.
Es gibt Alternativen und man kann sehr wissenschaftlich über Netzausbau, Photovoltaik, Windkraft, Stromspeicherung usw. diskutieren. Fakt ist, solange keine selbst das Zepter in die Hand nimmt und etwas handfestes macht um die ganze Misere zu ändern, wird nicht viel passieren. Wirkliche Veränderung kann man nur von unten nach oben erreichen, nie wirklich nachhaltig von oben nach unten. Dabei soll jeder seinen Fähigkeiten entsprechend handeln. Mann soll sich nicht auf Ausreden ausruhen, wie “ich bin zu arm”, “ich bin zu ungebildet” oder “ich kann sowieso nix ändern”.
Genau diese Aussage gilt bei vielen Dingen. Sobald man zu einer Erkenntnis gelangt ist, fehlt es oft am entsprechenden Engagement. Ich muss mich, wie soll es anders sein, in der Hinsicht selbst an die Nase greifen aber selbst kleine Schritte sind in der Masse gesehen schon ein weiter Weg!