Obertorplatz soll neu gestaltet werden
Ab heute ist ein Besuch im Rathaus auch ohne triftigen Grund durchaus zu empfehlen. Vier Architekten- bzw. Landschaftsplanungsbüros stellen im Foyer des Hauses ihre Ideen für eine Neugestaltung des Obertorplatzes vor.

Oberbürgermeister Ralf Kerndt (re.) eröffnet die Ausstellung und Professor Cornelius Scherzer erklärt die Vor- und Nachteile der vier Gestaltungsvorschläge respektive die Meinung der Jury
Von der Stadt beauftragt (und auch honoriert), wird derzeit nach neuen Gedanken für den Obertorplatz gesucht. Seitens der Stadtverwaltung wurden konkrete Vorgaben zur Funktionalität des Platzes und zur Einbeziehung der bergbauhistorischen Funde gemacht. Eine Jury unter Leitung von Prof. Cornelius Scherzer (HTW Dresden) bewertete die eingegangenen Entwürfe, ohne den jeweiligen Verfasser zu kennen und gab eine Empfehlung.
Während der Bewertung stellte die Jury fest, dass zwei Vorschläge (Toscano GmbH und Architekturbüro Ruhsam und Ullrich) eher nicht den Erwartungen entsprechen. Zum Teil wurden die Vorgaben der Stadt nicht beachtet, oder die Aufenthalts- und Gestaltungsqualität der Konzepte überzeugte nicht, oder die Möglichkeiten zur Neugestaltung des Platzes wurden nicht ausreichend genutzt.
Besser bewertet wurde die Vorstellung des Landschaftsarchitekturbüros Frase aus Dresden. Hier wird nach Ansicht der Jury der grüne Ring am Rand des Stadtkerns geöffnet und trotzdem fortgeführt. Es gibt ansprechende Aufenthaltsbereiche und auch die Vorgaben zur historischen Verknüpfung mit dem Bergbau werden besser umgesetzt. Zudem werden die Parkplätze so angeordnet, dass sowohl die Autofahrer als auch die Fußgänger ausreichend Raum finden.
Die Empfehlung der Jury erhielt aber die Gestaltungsplanung des Büros Schneider aus Dresden. Hauptgrund hierfür ist insbesondere ein Podest, welches entlang der Linie eines unterirdischen Stollens den Platz von dem Aufenthaltsbereich vor dem „Roten Hirsch“ abtrennt. Außerdem war insbesondere die Wahl der Materialien ausschlaggebend für die Jury-Empfehlung, die allerdings mit der Anordnung der Parkplätze haderte.
Sehr interessant war die Vorstellung der Konzeptionen und die Eröffnung der Ausstellung am heutigen Nachmittag (13 Uhr) sowie die Wertung der (Be-)Gutachter. Anschließend hatten die Büros die Möglichkeit, ihre Gedanken noch einmal darzulegen. Unter den ca. 20 Gästen waren fast ausschließlich Beteiligte oder Medienvertreter. Für Bürger oder Stadträte ist wohl die Uhrzeit eher als nicht praktikabel zu bezeichnen.
Wer sich selber ein Bild machen möchte: Die Ausstellung ist noch bis zur nächsten Stadtratssitzung zu sehen. Hier soll dann der Stadtrat über den Fortgang der Arbeiten beschließen. Ob dies aber noch in der Januarsitzung erfolgen soll, ließ Oberbürgermeister Kerndt offen. Da der Haushaltplan für die Stadt wichtiger ist, wird wohl erst im Februar das Thema Obertorplatz diskutiert. Und bis dahin haben auch die Bürger die Möglichkeit, die Vorschläge anzuschauen und ihre Meinung im Rathaus zu äußern. Zettel hierfür sind jedenfalls vorbereitet.
August 31st, 2011 at 20:49
[...] hier berichtete die StattZeitung über die Präsentation der Planungsvorschläge [...]