Dippser StattZeitung

Es ist schon über ein Jahr her, da berichtete die StattZeitung über die Vorteile einer regionalen Währung.

So könnte der neue Elbtaler aussehen *

Entwurf einer Grafik, mit der auch Dippoldiswalde auf dem Regiogeld präsentiert werden könnte *

Auch im Dresdner Elbtal gibt es eine Initiative zur Einführung einer regionalen Währung – den „Elbtaler“. Anders als bei vergleichbaren Komplementär-Währungen soll hier zuerst die Online-Überweisung und ein Schecksystem eingeführt werden, bevor man zur Ausgabe von Elbtaler-Scheinen übergehen will. Als Träger dieser Initiative soll jetzt eine Genossenschaft gegründet werden. Der Entwurf einer Satzung steht ab sofort zur Diskussion im Internet. Wichtiger jedoch ist ein Fragebogen, wer Mitglied/ Anteilseigner der Elbtaler Genossenschaft werden möchte. Angesprochen sind hier in erster Linie lokale Unternehmen, die ihre Geschäfte auch im Umkreis der Landeshauptstadt Dresden betreiben.

Die Dippser StattZeitung hat ihre Beteiligung an der Genossenschaft bereits zugesagt.

Richtig interessant wird es aber erst, wenn sich auch Kommunen am Regiogeld beteiligen. In Niederösterreich, in der Gemeinde Heidenreichstein kann man schon jetzt einen Teil seiner Steuern (30%) in der dortigen Regionalwährung „Waldviertler“ begleichen. Dieser Teil der Steuern soll u.a. über die Vereinsförderung wieder der heimischen Wirtschaft zugutekommen.

In Deutschland gibt es derzeit schon knapp 30 Regionalwährungen. Über 35 weitere Regionen planen die Einführung von Regio-Geld. Eines der leuchtenden Beispiele ist das Chiemgau. Hier wurden im Jahr 2010 fast 1,5 Mio Euro in den Chiemgauer getauscht und ungesetzt. Da dieses Geld nur in der unmittelbaren Region akzeptiert wird, bleibt auch der Gewinn eher bei den Handwerkern vor Ort und bei den einheimischen Unternehmen. Über 600 Betriebe und noch einmal mehr als 200 Vereine akzeptieren diese Währung. “Nachteil”: Der Chiemgauer verliert an Wert, wenn man mit ihm spekulieren möchte. Mit einem „Negativzins“ von 2% pro Quartal erreicht man eine hohe Umlaufgeschwindigkeit. Übrigens: Der Chiemgauer ging aus einem Schülerprojekt hervor, das 2003 an der Freien Waldorfschule Chiemgauer in Prien seinen Anfang nahm.

* Quelle der Grafiken: http://www.elbtaler.de/