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Artikel der Kategorie ‘Historisches’

Unfassbar, Dipps lässt eigene Historie verbuddeln

November 14, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Historisches, Kernstadt Dippoldiswalde, Tourismus, Umwelt 10 Kommentare →

Während sich etwas in der Region bewegt, in Altenberg findet in wenigen Tagen eine Informationsveranstaltung zum Thema UNESCO-Welterbe „Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/Krušnohoří“ statt, lässt Dippoldiswalde – kein Witz – offizielle Objekte aus diesem UNESCO-Projekt zerstören.

In der letzten Stadtratssitzung gab es einen Tagesordnungspunkt, wo über die Verfüllung eines Mühlgrabens abgestimmt werden sollte. Begibt man sich auf die Suche nach den genannten Flurstücksnummern, gelangt man zum alten Mühlgraben an der Eichleite.

Hier in der Nähe lässt gerade die Landestalsperrenverwaltung Baumaßnahmen an der Weißeritz durchführen. Dabei fallen größere Mengen Erde an, die die Baufirma natürlich nicht langwierig transportieren und deponieren will. Und so kam man auf den Trick, Dippoldiswalde die Erde kostenfrei für die Verfüllung eines Mühlgrabens anzubieten.

Rocco Krönert, CDU-Stadtrat und selber in der Tiefbaubranche zu Hause, errechnete überschlägig, dass die Baufirma somit einen Gewinn von ca. 20.000 Euro machen würde.
Warum die Stadträte dieser Idee zustimmten war genau so unerklärlich wie die Tatsache, dass Ortsvorsteher Rene Schlechter die Zustimmung des Dippser Ortschaftsrates zu diesem Projekt erklärte. Dabei hatte sich dieses Gremium zu keiner Zeit über dieses Thema beraten.

Und so soll nun, vorbehaltlich der Zustimmung überörtlicher kreislicher Behörden, der Mühlgraben verfüllt werden, der über 300 Jahre die Lohmühle von Dipps mit Wasser versorgte.
Dabei spielt es für die Stadträte anscheinend auch keine Rolle, dass unser Dippser Lohgerbermuseum immer mal wieder als „Einzigartig in Europa“ bezeichnet wird.
Dabei spielten auch keine Gedanken des Fördervereins Mittelalterlicher Bergbau eine Rolle, den Mühlgraben vielleicht als Demonstrationsprojekt für das berühmte Dippser Naßpochwerk und seinen Erfinder Sigismund von Maltitz zu nutzen.
Selbstverständlich fiel mitnichten während der Diskussion ein Hinweis auf die Vorbereitung des UNESCO-Welterbe-Projektes, wo auch Dippoldiswalde Mitglied ist und jährlich knapp 3.0o0 Euro Beitrag zahlt. Letzterer Beschluss erfolgte übrigens erst im Mai dieses Jahres, noch unter der Ägide von Ralf Kerndt, der als Chef der ABS Osterzgebirge in den 90er Jahren ABM-Kräfte für die Erhaltung dieses Mühlgrabens bezahlte.

Als letztes stellt sich nun aber noch die Frage, was Thomas Klein zu dem Thema gemeint hätte. Aber der Chef des Dippser Lohgerbermuseums war bei dieser Diskussion nicht zugegen.

Wenn nun der Mühlgraben schon seit 2002 seine ursprüngliche Funktion nicht mehr erfüllt, kann man diesen anscheinend auch gedankenlos verfüllen lassen.

Noch ist der Mühlgraben in der Eichleite zu sehen. Wenn es nach dem Willen der Stadträte geht, wird dieses Bild bald nicht mehr möglich sein.

 

800 Jahre Dippoldiswalde -

Oktober 29, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Historisches, Veranstaltungen Kommentare deaktiviert

Wer möchte bei den Vorbereitungen auf unsere große Feier mitwirken?
ein Aufruf von Oberbürgermeister Jens Peter:

Im Jahre 2018 begeht die Große Kreisstadt Dippoldiswalde den 800. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung. Grund genug, dies in einem würdigen Rahmen zu feiern.

Die ersten Vorbereitungen laufen bereits an. Am Donnerstag, dem 16.10.2014 trafen sich Vertreter aus Verwaltung, Gewerbe, Bildung, Sport, Kultur, Kirche und Politik zu einem Gespräch, um in naher Zukunft ein Festkomitee zu gründen. Dem Festkomitee sollen mehrere Arbeitsgruppen angegliedert sein, in denen die verschiedenen Aspekte der Feierlichkeiten beraten und organisiert werden sollen. Seit Mai 2014 ist bereits eine eigens für das Jubiläum angefertigte Homepage unter www.800-Jahre-Dippoldiswalde.de freigeschaltet.

Wir möchten, dass unsere 800-Jahr-Feier ein unvergessliches Fest wird und bitten deshalb alle Bürgerinnen und Bürger um ihr aktives und ideenreiches Mitwirken. Wer Interesse hat, kann gern in einer dieser Arbeitsgruppen mitarbeiten. Wir freuen uns über jede Idee und jede helfende Hand.

Die nächste öffentliche Beratung findet am Donnerstag, dem 20.11.2014, 18 Uhr im Ratssaal, Markt 2 in Dippoldiswalde statt.

J. Peter, Oberbürgermeister

Ansprechpartnerin in der Stadtverwaltung ist Frau Sandra Heger, Rathaus, Markt 2, 01744 Dippoldiswalde, Tel.:(03504) 64 99 0 oder per Email: sandra.heger(at)dippoldiswalde.de

Ein starker Auftakt

Oktober 24, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Historisches, Kernstadt Dippoldiswalde, Kunst/Kultur, Pressemitteilung, Tourismus, Umwelt, Veranstaltungen 1 Kommentar →

Die Dippser Stadtkirche St. Marien und Laurentius war sehr gut besucht, als die neue Sonderausstellung „SILBERRAUSCH UND BERGGESCHREY“ offiziell eröffnet wurde.

Frau Dr. Hemker, die Projektleiterin von ArchaeoMontan, moderierte souverän durch die verschiedenen Grußworte. Dazu zählten:

  • Pfarrer Dr. Sebastian Schurich, als Hausherr der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Dippoldiswalde,
  • Oberbürgermeister Jens Peter,
  • Andrea Dombois, die bis zur nächsten Sitzung des Sächsischen Landtages noch als 1. Vizepräsidentin dieses Gremiums agiert,
  • PhDr. Oleg Kalaš, Ratsmitglied für Kultur und Denkmalpflege im Regierungsbezirk Kalovy Vary,
  • Dr. Tatjana Frey, Referatsleiterin für Museen und Archäologie im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst,
  • Mgr. Radek Spála, Leiter der Abteilung Kultur und Denkmalpflege, Bezirksverwaltung Ústí nad Labem,
  • Dr. Regina Smolnik, Landesarchäologin Freistaat Sachsen,
  • Prof. Dr. Bernhard Cramer, Oberberghauptmann, Leiter des Sächsisches Oberbergamtes in Freiberg und
  • Wendy Eixler, Ausstellungsleiterin des Projektes ArchaeoMontan.

Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählt zweifelsfrei diese jahrhundertealte Fahrt (Holzleiter)

Alle Redner wiesen auf die Einmaligkeit der Funde in und um Dippoldiswalde hin, erinnerten im Zusammenhang auf den Veranstaltungsort auch auf die enge Bindung der mittelalterlichen Bergmänner zu Kirche und Glauben und bewunderten das kaum verfälschte „Fenster in die Vergangenheit“. Über 150 verschiedene Exponate werden in der Wanderausstellung gezeigt. Alle Texte und Informationen wurden entsprechend den Förderbedingungen auch ins Tschechische übersetzt.
Gleichzeitig bietet sich nun unserer Stadt aber eine große Chance. Nutzt man alle Möglichkeiten, bietet sich vielleicht auch die Option, das bereits gedanklich vorgestellte Zentrum des mittelalterlichen Bergbaus in Dippoldiswalde doch realisieren zu können.

Mit dieser neuen Ausstellung wären auch neue Depots, Tagungsräume sowie eine Bibliothek am Lohgerbermuseum möglich, lies Jens Peter seinen Blick in die Zukunft schweifen.
Kulturell wurde die Veranstaltung durch die Freiberger Bergsänger sowie durch ein Ensemble der Jugendkunstschule T.G. Masaryk Chomutov begleitet. Auch wenn vielleicht nicht jeder Ton getroffen wurde, so begeisterten gerade die jungen Musiker aus Tschechien mit ihrem erfrischenden Auftritt.

Im Anschluss wurde die Ausstellung für die geladenen Gäste eröffnet. Den Besucher erwarten eine wirklich interessante Ausstellung, ein modernes Museumskonzept und auch die Begeisterung, sein neues Wissen mit nach Hause zu nehmen.

Nun obliegt es allen Dippsern, insbesondere aber den Machern der Ausstellung und den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung, die Euphorie möglichst bis zum Schluss der Ausstellung zu erhalten und auch fortzuführen, so dass am Ende das Zentrum für mittelalterlichen Bergbau in Dippoldiswalde vielleicht doch Realität wird.

„SILBERRAUSCH UND BERGGESCHREY – ARCHÄOLOGIE DES MITTELALTERLICHEN BERGBAUS IN SACHSEN UND BÖHMEN“
Ort: Museum Osterzgebirgsgalerie im Schloss, Kirchplatz 8, 01744 Dippoldiswalde
Zeitraum: 24. Oktober 2014 bis 29. März 2015
Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 11 – 18 Uhr / Samstag, Sonntag, Feiertage 10 – 17 Uhr / Montags, 24.12.2014, 31.12.2014 geschlossen
Im Internet: www.silberrausch-berggeschrey.de

Hier lesen Sie den offiziellen Pressetext der Ausstellungsmacher: (weiterlesen…)

“Silberrausch und Berggeschrey”

Oktober 12, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Dippolds Info, Historisches, Kernstadt Dippoldiswalde, Kunst/Kultur, Tourismus, Veranstaltungen Kommentare deaktiviert

Langsam wird es ernst: Die persönlichen Einladungen zur Eröffnung der Wanderausstellung wurden verschickt. Ein großes Plakat am ehemaligen “Roten Hirsch” (also an den neuen PKW-Stellplätzen am Obertorplatz) wirbt seit wenigen Tagen für die neue Ausstellung und auch im Internet gibt es bereits eine neue Homepage, die noch mit Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm komplettiert werden soll:

Ab Freitag, dem 24. Oktober 2014 bis Sonntag, dem 29. März 2015 wird die Ausstellung in der Osterzgebirgsgalerie im Dippser Schloss (Kirchplatz 8, 01744 Dippoldiswalde) zu sehen sein.
Öffnungszeiten (am 28.10. geändert):
* Dienstag – Freitag 11 – 18 Uhr
* Samstag, Sonntag, Feiertage 10 – 17 Uhr
* Montags, sowie 24.12.2014 und 31.12.2014 geschlossen

Über den Altbergbau im Pöbeltal

Oktober 05, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Historisches, Pressemitteilung, Schmiedeberg, Veranstaltungen, Vereine berichten Kommentare deaktiviert

„Die Bedeutung der hochmittelalterlichen Bergwerke von Niederpöbel bei Schmiedeberg in der europäischen Montanarchäologie“

Unter diesem Thema wird am Donnerstag, dem 09.10.2014 um 19:00 Uhr Frau Dr. Christiane Hemker, Leiterin des ArchaeoMontan – Projektes vom Landesamt für Archäologie Sachsen, im Martin-Luther-King Haus, Lutherplatz 24 in Schmiedeberg einen Vortrag über den hochmittel-alterlichen Bergbau und seine Bergwerke in der Niederpöbel halten.

Bereits im Jahre 2009 wurden dort im Vorfeld der Errichtung des Hochwasserrückhaltebeckens Niederpöbel erste Spuren von Altbergbau entdeckt, die zwischen September 2010 und Dezember 2013 vom Landesamt für Archäologie dank der Unterstützung zahlreicher Partner untersucht und dokumentiert werden konnten. Diese montanarchäologischen Untersuchungen gehören zu den umfangreichsten, die jemals in Deutschland und Europa durchgeführt wurden. Innerhalb dieses Projekts konnte eine überaus gut erhaltene mittelalterliche Bergbaulandschaft unter und über Tage, deren erste Spuren bis in das 12. Jahrhundert reichen, erforscht werden.

Der Vortrag wird die Ergebnisse dieser Ausgrabungen, die eine der wichtigsten Untersuchungen des grenzüberschreitenden Ziel-3 Projektes ArchaeoMontan darstellen sowie auch in einen weiten europäischen Rahmen der montanarchäologischen Forschung stehen, vorstellen.
Wir laden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger dazu recht herzlich in das Martin-Luther-King Haus in Schmiedeberg ein.

Andrea Kretschmann
„Förderverein mittelalterlicher Bergbau Dippoldiswalde e.V.“