Ein Stück Dippser “Urgeschichte”
… von Hunderten am Tag des offenen Denkmals am 8. September 2013 entdeckt
vom „Förderverein mittelalterlicher Bergbau Dippoldiswalde e.V.“
Am Sonntag folgten über 400 Besucher der Einladung des Landesamtes für Archäologie Sachsen zum Besuch eines kleinen Areals in Dippoldiswalde. Grund für das Interesse war der Grund und Boden des abgebrochenen Gasthauses/Hotels “Roter Hirsch”. Die Archäologen und weitere Wissenschaftler suchten und fanden hier ein Stück Dippser “Urgeschichte”, das heißt Überbleibsel von Arbeitsstätten der Erzverarbeitung. Das ist bislang der europaweit einzige in Art und Alter ergrabene Fundort überhaupt.
Der „Förderverein mittelalterlicher Bergbau Dippoldiswalde e.V.“ nahm die Gelegenheit wahr, die Forscher aktiv zu unterstützen, indem gegenüber der Ausgrabungsstätte auf dem Obertorplatz ein großes Zelt zu Kaffee und Kuchen einlud und der Infostand vom Verein betreut wurde. In Dippoldiswalde angesiedelte Bäcker wie Bäckerei Grosche, Leiteritz, Liebscher, die Mühle Bärenhecke und die Cafés “Achat” und “Zur Alten Mühle” unterstützten die Aktion mit gesponsertem Kuchen. Der Kaffee floss aus dem Heidelager, das IngenieurBüro Hagstotz sorgte für Tisch, Tafel und Dach und der Obertorgrill für den Strom sowie kostenfreie Toilettenbenutzung.
Einige Vereinsmitglieder erklärten sich bereit, den Sonntag und entsprechend Zeit davor und danach für die Organisation aufzuwenden. Dank des guten Zuspruchs der vielen Besucher und eines regen Gedankenaustausches war die Veranstaltung auch für den Verein ein großer Erfolg.
Die Einnahmen sollen für zukünftige Projekte des Fördervereins verwendet werden. Als Fazit dieses Tages steht für uns: Die Dippser bekommen nicht nur die Aussicht, vielleicht im Rahmen des Weltkulturerbes in aller Munde zu sein, sondern können sich durch aktive Möglichkeiten selbst einbringen und damit besser mit einem Ort identifizieren, den es sich lohnt, Heimat zu nennen.
Denn nicht nur Goethe und Weizsäcker wussten: “Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Zukunft nicht meistern”. Es hat sich an diesem Tag des offenen Denkmals (im wahrsten Sinne offen, denn schon am Ende der Woche kommen die Ausgrabungen zu ihrem Abschluss und werden zeitnah versiegelt und ein Ort für parkende Autos sein!) wieder bewiesen, dass am sonnigen Spätsommersonntag Wissenschaftler, Vereinsmitglieder und Besucher in nahezu verschwörerischer Formel dem guten alten Montanfreund und Dichter Goethe beipflichten konnten: “Glück Auf also, dass wir so weit gekommen sind!”