Dippser StattZeitung

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Artikel der Kategorie ‘Kunst/Kultur’

Willkommen im Zauberschloss

Juni 19, 2014 Von: Holger Becker Kategorie: Allgemein, Dippolds Info, Gewerbe, Historisches, Kunst/Kultur, Nebenan, Service, Veranstaltungen, Werbung Kommentare deaktiviert

Vor wenigen Tagen war im Schönfelder Zauberschloss, vor den Toren Dresdens,  Generalprobe für eine neue Mentalistshow.

MAGO BERNAR, der bekannte Zauberer, der seit 1976 Profi ist, hatte dazu Freunde vom Magischen Zirkel Dresden e.V. und viele Gäste eingeladen. Im voll besetzten Saal, leider passen nur 70 Zuschauer hinein, schauten sie ihm mit kritischen Augen auf die Finger.

Werner S. Bergfeld, so sein bürgerlicher Name, stand schon viele Tausend Mal mit seinen Programmen auf der Bühne. Auslandsgastspiele in Tunesien, wo ihn der Reiseveranstalter Neckermann für viele Auftritte in seinen Hotels gebucht hatte, oder Spanien, wo er auf Mallorca die Leute mit den verschiedensten Shows begeisterte, stehen ebenso auf seiner beruflichen Vita, wie viele Jahre, die er seinem treuen deutschen Publikum Freude bereitete. Schon mit 15 Jahren hat er für sein Hobby, dass er 1976 zum Beruf machte, Feuer gefangen. Seit er damals als jüngster Zauberer, der in seinem Verein die Prüfung ablegte, zum Zaubern kam hat der ehemalige Thüringerin viel erlebt. Spannende Geschichten weiß er zu erzählen, die nicht nur vom Zaubern handeln. Sein Buch, “MAGO BERNAR – Die Geschichte eines Zauberers”, weiß viel davon zu berichten. Heiter, besinnlich, aber auch mal wütend schaut er auf sein Leben zurück.

Ob Kinderprogramm; Mentaldarbietung oder Entfesselung, selbst blind  Auto fahren beherrscht er. die Show mit Augenzwinkern ist wohl sein Geheimnis, das ihn bekannt und beliebt gemacht hat.

Aber zurück zu Zauberschloss und seinem aktuellen Programm. Nicht erst seit Harry Potter weiß man, dass alte Schlösser und Zaubern untrennbar verbunden sind. Der Magische Zirkel Dresden, dem auch MAGO BERNAR angehört, hat im Schönfelder Schloss, dass malerisch, von Wasser umgeben, in der Landschaft liegt eine neue Heimat gefunden.  Karl-Heinz Kaiser, der ebenfalls mit einem Programm auftritt, konnte den  Schönfelder Gemeinderat von seiner Idee, die Zauberer ins Schloss zu holen, überzeugen.  Seitdem gibt es, wie der Programmzettel berichtet, wöchentlich mindestens eine Show der verschiedensten Zauberrichtungen.

MAGO BERNARS neue Mentalistshow ist temporeich und, weil er auch den Humor gut beherrscht, an jeder Stelle lustig und abwecjhslungsreich . Nie nimmt er sich selbst zu ernst. Sei es beim Raten von Karten, Zahlen oder Nummern aus Telefonbüchern, nie ahnt man was als nächstes kommt. Auch die Farbe eines Luftballons, der hinter seinem Kopf zerstochen wird, am Knall  zu erraten hat schon etwas von Magie. Bei jedem neuen Experiment baut er die Zuschauer ins Programm und wie sie ihm folgen zeigt dass seine  Mentalshow ein großer Erfog zu werden verspricht.

 

Die Gäste des Abends, Besucher und  Zauberfreunde wünschen MAGO BERNAR  schon mal Hals und Beinbruch und viel Erfolg.

 

Alles Gute für das neue Programm.

Mit einer Einweihung wurde das diesjährige Stadtfest eröffnet

Juni 18, 2014 Von: Holger Becker Kategorie: Kernstadt Dippoldiswalde, Kunst/Kultur, Personalien, Veranstaltungen Kommentare deaktiviert

Zu seinem Abschied erfüllte sich OB Ralf Kerndt einen Wunsch.

Auf einem Kunstsymposium 2002, im Geisinger Wildpark, wurde von ihm und dem Künstler Friedemann Döhner der Gedanke zu einem Kunstwerk für Dippoldiswalde geboren. Auch der ehemalige Landrat Bernd Greif hatte sich dafür stark gemacht. In Anwesenheit von Hermann Block, dem Bürgermeister unserer Partnerstadt Bösel, der wie immer zum Stadtfest eingeladen war und dem neuen Bürgermeister von Dippoldiswalde Jens Peter bekam der Kirchplatz sein neues Gesicht.

Friedemann Döhner hatte als Thema für sein Kunstwerk eine Metapher gewählt, die in einem lateinischen Spruch das Kunstwerk säumt. Übersetzt bedeutet er “Das Richtige und das Falsche gehen Hand in Hand im gleichem Schritt”.

Mit Weisheit und Bosheit, dargestellt in einer Schlange, der der Kopf abgeschlagen war, soll das in Würfelform gehaltene Kunstwerk auch Widersprüche und die Suche nach der Wahrheit darstellen. Gedanken zur Demokratie lassen sich ebenfalls hinein interpretieren.

Nach der traditionellen Chroniklesung mit Anita Göhler und Dr. Uta Bormann wurde auf eine Neuerwerbung unseres Museums aufmerksam gemacht. Dabei handelt es sich um einen Keramikkrug mit Zinndeckel und Emaillebemalung, der über Umwege aus Amerika nach Dippoldiswalde zurück kam. 1686 hergestellt, sind sie unter Sammlern sehr begehrt. Im Internet findet man sie allerdings fälschlicherweise unter der Bezeichnung “Annaberger oder Freiberger Krüge”. Wissenschaftlich belegbar ist, dass sie mit, aus der in der Nähe von Dippoldiswalde vorkommenden Material, hergestellt wurden. Leider ist die Finanzierung noch offen. In einem der nächsten Beiträge gibt es umfangreichere Informationen, die auch Möglichkeiten des Sponsorings ansprechen werden.

Einen besonderen Blick auf das Dippser Stadtfest ermöglichte mir der Familienbetrieb Müller mit “Euro Wheels”. Ein längerer Halt in 20 Metern Höhe erlaubten mir Fotos aus der Gondel des Riesenrades. Weitere Fahrgeschäfte, wie der umlagerte Autoscooter, fanden diesmal auf “Böhms Wiese” ausreichend Platz.

Begeistert wurde die Modenschau “Flower-Fashion-Show-Royale” aufgenommen. In vierzig Kostümen zeigten die Mädchen ein Blumendefilee vom Rokoko bis zu Exoten. Ob Ariel, König der Löwen oder Hochzeit für Braut und Gäste. Bei den Royalen Inspirationen war für jeden Geschmack etwas dabei. Vieles, mit einfachsten Mitteln hergestellt, kann selbst nach gebaut werden, denn Schleifen- oder Geschenkbändchen kamen in mehreren Kostümen vor.

Patricia Larraß, eine junge Sängerin, die aber schon mehrere Jahre Bühnenerfahrung verweisen kann, zog Alt und Jung in ihren Bann. In TV -shows trat sie auch schon bei Stefan Raab auf. In Kürze kommt ihre neue CD heraus, die zum Stadtfest signiert zu bekommen war.

Bewährtes, gute Organisation und das relativ schöne Wetter machten das Stadtfest 2014 zu einer schönen Erinnerung.

Skulpturenpark Paulsdorf – das neue Tor

Juni 18, 2014 Von: Holger Becker Kategorie: Bürgerinitiativen, Historisches, Kunst/Kultur, Personalien, Tourismus, Veranstaltungen 1 Kommentar →

Am Mittwoch, dem 11. Juni wurde im Beisein des Künstlers das neue Tor des Skulpurenparkes Paulsdorf eingeweiht.

Peter Pechmann erzählte vom Schaffensprozess, von den Kräften bei der Arbeit, von Amboss und Hammer, aber auch von Feuer, Wärme und Gestalten, die seinem Geist erlaubte Formen anzunehmen. Der Kampf mit dem Material, dem Eisen das er zwang sich nach seinen Vorstellungen zu verändern, wurde bei seinen Worten und Gesten zum gefühltem Erlebnis.

Er wußte plastisch zu erzählen und wer hinter die Worte zu fühlen vermochte konnte in Gedanken an der Entstehung teilhaben. In Erinnerung bleiben seine Einwürfe zu Kunst und Kultur. Er erzählte nicht nur wie reizvoll für ihn das Gestalten und Erfühlen der Formen war, sondern trug auch den Gedanken, das Kultur Orte und damit Heimat schafft, an die Kunstfreunde heran. Neues fügt sich in Altes ein und verändert die Umgebung des Kunstwerkes, in die es gestellt wird.

Mit seinen Worten von Toren und Türen schlug er, wie zufällig, den Bogen zu seiner Geburtsstadt Dippoldiswalde. Dem Tor zum Erzgebirge, wie unser Städtchen auch oft genannt wird, fühlt er sich noch heute sehr verbunden.

An seinen Wurzeln, Bleibendes zu hinterlassen war ihm besonders wichtig und hat wohl sein Schaffen an dieser Arbeit wesentlich beflügelt. Mit seinen Gedanken hat er in Georg Wiedemann einen ebenbürtigen Partner gefunden, der bereit war sich darauf einzulassen

Auf Augenhöhe tauschten sie sich aus und haben einiges wohl auch gemeinsam zum Ergebnis versponnen. Der Kunstsammler hatte nicht den ersten Auftrag an Peter Pechmann vergeben. Weitere Werke von ihm sind im Park zu sehen und fügen sich ins Gesamtkunstwerk ein.

Mit jeder Stele, Plastik oder Skulptur, die Georg Wiedemann seiner Sammlung hinzufügte merkt man, dass er damit einen eigenen Plan, eben jenes Gesamtkunstwerk zu schaffen, verfolgte.

Einzelstücke als Teil des Ganzen zu sehen, war für ihn der rote Faden. In jeder Phase der Sammlung mußte auch er sich neu orientieren und abwägen welcher Künstler, welches Werk ihm seinem Ziel näher bringen. Uns legt er nun ein Ergebnis vor das sich Pinselstrich gleich zum Ergebnis formte. Der Schlusspunkt – das Tor, gibt seiner Sammlung den würdigen Rahmen. Das sich künstlich Geschaffenes mit der Natur der Umgebung zu neuer Sicht vereint macht den besonderen Reiz der “Sammlung Wiedemann” aus.

Und die Betrachter, denen manchmal, ganz plötzlich, klar wird was der Künstler sagen wollte, lernen daraus und gehen, nicht selten gewandelt aus dem Park um gern wieder zu kommen. Geistige Heimat, ein Ort des Wohlfühlens, der Entspannung ist entstanden.

Kunst, meint Peter Pechmann, wird durch die Beschäftigung mit ihr wieder ernst genommen und ins Leben integriert. Das neue Tor von Peter Pechmann ist ein wunderbarer Grund sich auf Kunstgespräche einzulassen und den Mut zur eigenen Meinung zu finden. Schattenspiele auf der Oberfläche, die immer neue Formen schaffen, beflügeln den Geist und schaffen Raum für Interpretationen.

Der Lohn, die rationale Welt einmal zu verlassen, sind neue Erfahrungen nützlich, -quälend – heilsam – manchmal zum Erwachen zwingend – oft wie aus Feuer und Rauch geboren.
Möge das neue Tor eine Quelle der Inspiration sein.

Und zu Pfingsten nach Weesenstein!

Juni 03, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Freizeit und Erholung, Kunst/Kultur, Veranstaltungen Kommentare deaktiviert

Die Bertholdin lädt ein:

Ein Schatz wird gehoben, ein silberschwerer. Die Burggrafen von Dohna hatten Glück, das begehrenswerte Erz liegt im eigenen Gebiet! Bergleute wurden herbeigerufen. Ganz in der Nähe der Kaufmannsfurt an der Weißeritz, da wo die kleine Nikolauskapelle ihres Schutzheiligen steht, wurden Schächte gehauen, eine Siedlung angelegt, die später einmal Dipps gerufen wird. Doch: Ohne Fleiß kein Preis!
Wie die guten alten Burggrafen ihren Schatz in bare Münze schlugen, wie sie ihren Gewinn feierten und neue Burgen bauten, wie die Knappen einfuhren oder sich verhaspelten und wie die Donins Ihren Reichtum dann doch verloren haben, mit solcher Art Geschichten wird mit wohlbekannter Spielfreude und Sinnenlust das Weesensteiner Mittelalterfest seine Gäste zum 23. Mal begeistern. Je ein hochmittelalterliches Tournament der Dohnaer Burgrafen und ein frühneuzeitliches Falknerturnier deren nachfolgender Nutznießer, der Grafen von Bünau, ist täglich zu erleben. Es wird das Geheimnis von „Hunt“, „Frosch“ und Arschleder gelüftet, ein ausgiebiges Tanzfest nebst einem Feuerspektakel hoch zu Ross verschönen den sommerschwangeren Samstagabend. Kulinarische Spezialitäten und anspruchsvolle Handwerksprodukte bleiben auch in diesem Jahr käuflich. Und natürlich machen viele artistische, musikalische und theatralische Momente unser Pfingstfest zu einer runden Sache für die ganze Familie.

Übrigens wird zum Fest auch das allerneueste Projekt der Veranstalter erstmals präsentiert: eine kleine Bühne, ein echter “Rollwagen” im Sinne von Jörg Wickram anno 1515.
Das gesamte Programm finden Sie hier.

Schauen Sie auf unsere Stadt: Künftg vorwiegend ein Ort zum Einkaufen und Schlafen?

Mai 20, 2014 Von: Wolfgang Mende Kategorie: Historisches, Kunst/Kultur, Sonstiges 1 Kommentar →

Märchenhaft liegt die Stadt mit ihren Türmen und roten Dächern unter uns, wenn wir, von Dresden kommend, zuerst den Blick auf die Sächsische Schweiz, dann aufs Osterzgebirge als Heimat empfinden und nun vom entstellten Rundteil oder „Heidehof (-turm)“ abwärts blicken, noch dazu bei üppigem Maigrün.
Zweimal sah ich über der Stadt unlängst einen Nistplatz suchenden Storch. Einer, der verjagt wurde, war für mich das erste Symbol für den neueren Aufbau und mehr Nachwuchs.
Sie wissen nun wohl fast alle, daß unsere Stadt einst vom landesherrlich geschätzten Silberbergbau geprägt war, ehe man mit Töpfern, Lohgerben, Strohflechten u. a. sich verdient machte und zu Markte nach Dresden zog. Mangels Umsicht und Engagement nach der sogenannten Wende liegen wir nicht an der Silberstraße, sondern eine Stadt mit Kohleabbau „im freien Tal“ trägt den Beinamen „an der Silberstraße“ Wie macht man das mit Landesämtern? Einspruch, Euer Ehren, mit Recht noch heute in einer Demokratie!
Bis heute gibt es trotz Anmahnung kein Schild an der Autobahn, die umständlicher und gewiß viel teurer an den Pirnaer Gewerbegebieten vorbei gebaut wurde, obwohl der Kreistag Dippoldiswalde grünes Licht für den Weg durch unseren Kreis gab. Andere waren oft schneller oder hatten „die besseren Karten“…
Es wissen wenige, daß der berühmte „Dresdner Stollen“ erst durch Händler aus Dippoldiswalde und Siebenlehn in Dresden bekannt wurde – aber keiner kämpfte um wenigstens ein Teilproduktionsrecht. Oder sollte die vergleichsweise beste „sächsiche Eierschecke“ nahe der alten Herrengasse (die den Kunsttouristen angebotene in Dresden schmeckt beileibe nicht so) mit dem Aufdruck „aus dem alten Dipps“ versehen werden können? Lindners „Napfkuchen“ ging früher bis ins Ausland…
Nun, mit dem Einkauf haben wir keine Probleme, außer daß die Innenstadt auch von Dippoldiswalde (kein Einzelfall!) zunehmend unter Supermärkten leidet. Es gibt aber leider zuwenig Produkte für den Handel aus unserer Stadt. Die „Pflug-Hafernährmittel“ waren zum Beispiel einst in ganz Deutschland ein Begriff.
Was sich die „SZ“ zu diskutieren wünschte, um moderierend Einfluß zu nehmen, scheint nicht am wichtigsten. Es soll nämlich in der vergangenen Stadt als Amtshauptmannschaft und Kreisstadt mit wechselnden Grenzen (seit den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts immer wieder), der heutigen „Oberbürgermeisterei“ mit immer mehr Gemeinden noch allerhand Arbeitslose geben. Wirtschaftsförderung stände deshalb trotz beziehungsweise mit dem Gewerbegebiet (und der lange zu bauenden Anbindung von Oberhäslich) wohl an erster Stelle für den zu wählenden vierten Bürgermeister seit der Nachwendezeit.
Noch länger als auf die Anbindung, seit rund 20 Jahren immer wieder buchstäblich erbettelt, wird auf den Fußweg von der ehemaligen „Hafenschänke“ nach Paulsdorf gewartet. Das kann ja schrittweise gehen, etwa 2005 stadtauswärts bis zum Einfluß in die Talsperre. Für Kinder, die auswärts baden sollen, für junge Frauen mit Kindern, gar Kinderwagen ein Riesengefahrenproblem, auch für Wanderer, und die Camper von Paulsdorf hätten auch sehr gern einen Weg zum Einkaufen, den viele dann durch die Birkenleite nehmen, wo wie an vielen Stellen um die Stadt in ABM-Maßnahmen so manche Bank und anderes mehr entstand, was zerstört wurde, also wieder in Ordnung zu bringen wäre. Wir wollen doch alle, daß unser Städtchen schmuck aussieht und lockt.
Vorm nächsten Spatenstich für den Restaufbau von Deutschlands ältester Schmalspurbahn (gleichzeitig wäre über mehr Nutzung und weniger Rauch zu diskutieren) nun endlich im Jahre 2014 denkt man mit Sorge an die Zukunft der Unterstadt mit ihren Ämtern und Schulen.
Einst brachten die Müllerschüler Leben und Geld in die Stadt. Nun werden nach der mit der Wende geschlossenen Ingenieurschule (die Vorschläge Tourismus- oder Hotelfachschule blieben ungehört – Pirna griff zu) bald die letzten Berufsschüler „Dipps“ verlassen, auch anderswo essen und einkaufen. Zielgerichtet wird die Mensa schließen, denn es werden auch immer weniger, die in den einstigen Landratsstuben sitzen. Zunehmend leerere Gebäude in der Unterstadt (ehemaliges Landratsamt, Postamt, ehemalige Parteileitung, später Landratsamt, Schul- und Betriebsgebäude) werfen Fragen auf, wohl bald auch der teure große Neubau auf der Aue, für dessen Parkplatz das Schützenhaus verschwand. Es wird leerer und stiller werden. Große Probleme werden auf jene Person warten, die das „Schifflein Dipps“ vor dem totalen Untergang in die Bedeutungslosigkeit retten soll.
Wanderer oder Autofahrer, kommst du die Rabenauer Straße entlang, siehst im Dunkeln ein schönes großes Leuchtschild für das neue Sportzentrum. Nun wartet man allerdings seit langem auf dergleichen an der Verbindungsstraße ab Oberhäslich nach der Unterstadt und vor allem eingangs der Großen Kreisstadt: mit Hinweisen auf Kulturzentrum und Museen, vielleicht auch auf Kirchen, Rathaus, Markt und anderes. Nicht so wichtig? Was die Werbung anbetrifft, haben wir im ehemaligen kleinen Rathaussaal und nebenan noch immer keinen Rathauskeller für Raats-, Gerichts- und andere Herren und Damen, Marktbesucher und andere (zumal ja die neueste Zeit den Abbruch statt des Wiederaufbaus des einstigen beliebten Vergnügungslokales „Reichskrone“ brachte), aber eine Tourismusinstitution, deren Aufsteller weder Ausstellungen, „Meisterinterpreten im Gespräch“, Chorfeste oder Sportveranstaltungen der Stadt bewerben, sondern nur Glashütte, Reinhardtsgrimma und Bärenfels. Es wäre wohl besser, die größeren Betriebe, Hotels, Schulen und Bibliotheken mit Veranstaltungs-E-Mails zu „füttern“, sofern man einschätzen kann, was bedeutsam für das Mittelzentrum und seine entfremdenden(?) immer größeren Erweiterungen ist.
Nun ist nach der Müllerschule (Braunschweig warb um Nachfolge), der Ingenieurschule, dem Abriss des „Polypack“-Werkes und auch der „Pflug-Hafernährmittelfabrik“ leider Unwiederbringliches Geschichte geworden, wenn’s auch vordergründig dem Auge guttut. Nur eben, pardon: Wird es bald mehr Auferstehen aus Ruinen geben?
Wird man in der Stadt, die in der Ingenieurschule auch Brauerei beförderte, die ehemalige Brauerei abreißen oder sucht man nach einem Brauer, der neues Leben investiert?
Mehr erhoffte Touristen mit dem Zug werden Toilette und Fahrkartenausgabe künftig noch stärker vermissen.

Außer der Musik (Beispiel aus der Schweiz, den Stadträten wohl vorgestellt) wäre der Sport (Volleyballer?) zu bedenken, ein Lohgerber mit Fell und ein Bäcker mit Stollen. Da sollte es doch Sponsoren im Gewerbegebiet oder anderswo geben? Vorher aber wären die Leitungspläne für die zur Zeit wasserlosen Brunnen zu finden.

Außer der Musik (Beispiel aus der Schweiz, den Stadträten wohl vorgestellt) wäre der Sport (Volleyballer?) zu bedenken, ein Lohgerber mit Fell und ein Bäcker mit Stollen. Da sollte es doch Sponsoren im Gewerbegebiet oder anderswo geben? Vorher aber wären die Leitungspläne für die zur Zeit wasserlosen Brunnen zu finden.

 

Auf den Brücken und auf so geschmackvollen Brunnen auf unserem Markt wie an der Schuhgasse (siehe Bild und Text nebenan) statt der „Marzahn-Aschenbecher“ könnten noch mehr Blumen Fremde zum Verweilen und Einkaufen einkladen. Verabschieden sollen wir uns wohl im Nichtinteresse an unseren beiden Schulen und den jüngeren Mädchen und Jungen, auch Älteren für immer auf die Hoffnungen nach einem neuen Stadbad. Anfang der Neunziger wurde da etwas verpaßt. Die siebengaragige Feuerwehr hätte auch auf einem anderen Platz, wo Ruinen stören, das Stadtbild bereichern können. Naja, neben den drei nicht ungefährlichen Bädern an der Talsperre haben wir nun auch eingemeindete Bäder in Dönschten und Schönfeld. Dabei hatten zwei „Dippser“ Architekten rechtzeitig einen tollen Vorschlag gemacht.
Lieber kommender Oberbürgermeister oder Frau Oberbürgermeisterin, denken Sie bitte bei allem an unsere Kinder, die nicht nur vor Fernseher oder Computer ihre Zeit verbringen sollen, sich aber nicht in Kino, Bad oder bei interessantem Spiel an einer modernen Freizeiteinrichtung treffen können! Wir wollen wieder mehr heimische Sachsen! Freital wurde bevorzugt (Krankenhaus, Berufsschule), unser weniger verschuldeter Kreis einschließlich „Dipps“ rückt nicht nur etwa durch unsere Schuld ins Abseits, Gedanken wurden allerdings anderswo eher aufgegriffen oder befördert. Wer redet zum Beispiel noch von einer Kureinrichtung an der Straße nach Malter – mit Traumblick zum Entspannen?
Die bedeutendste Frau Europas hat dieses im Blick, nicht Mitteldeutschland, gar das immer unbedeutendere Dippoldiswalde. Hinter den sieben Bergen gilt zu Recht Brecht: „Um uns selber müssen wir uns selber kümmern…“ Auch ohne demokratisches Ortsblatt in Bürgerhand gilt: Nur eine wissende Fachkraft mit Erfahrung, die sich nicht lange einarbeiten muß und offen für neue Ideen ist, kann es vielleicht noch mit großer Kraft und der Hilfe aller Stadträte schaffen, den Hebel umzulegen. Setzen auf das, was uns Geschichte, Natur und Lage gegeben haben! Und alle Räte sollten über Parteigrenzen hinweg zuerst an das Wohl der Stadt denken! Einigkeit macht stark – und Kraft und Glück dazu!