Dippser StattZeitung

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Artikel der Kategorie ‘Ortsteile’

750. Jahrestag des Bierstreites der Bergstädte Dippoldiswalde und Freiberg

September 09, 2016 Von: Harald Weber Kategorie: Bürgerinitiativen, Historisches, Kernstadt Dippoldiswalde, Nebenan, Pressemitteilung, Veranstaltungen, Vereine berichten Kommentare deaktiviert

von Andrea Kretschmann – „Förderverein mittelalterlicher Bergbau Dippoldiswalde e.V.“

  • Bierstreit zwischen Dippoldiswalde und Freiberg:
    Was ist DAS denn? – werden Sie sich jetzt sicherlich fragen.

Gehen wir doch mal zurück in das Jahr 1266.

Die beide Städte, Dippoldiswalde und Freiberg, konnten sich in einem über Jahre bestehenden Rechtsstreit nicht einigen. In ihm ging es darum, wer das Bier brauen durfte, mit dem die Bergleute und andere Handwerker versorgt wurden. Zu dieser Zeit war das Bier für die Menschen zumeist hygienisch sauberer als das Wasser, was zur Verfügung stand und es enthielt auch weniger Alkohol als heute.

Alle Möglichkeiten zur Beilegung des Streites (Nachforschung, Klage, Rechtsstreit) wurden genutzt, waren aber erfolglos.

Der Markgraf Heinrich und sechs Persönlichkeiten, u. a. der Stadt Freiberg, führten am Ende eine folgenschwere Entscheidung für Dippoldiswalde herbei. Sie entschieden dahingehend, dass auf allen gewinnbringenden Zechen nur noch freibergisches Bier verkauft werden durfte.

Ausschlaggebend für die Herren war, dass der Bergbau sich unter der Aufsicht des Freiberger Bergmeisters bis in das Gebirge ausgebreitet hatte. Da es sich um eine Urkunde des Markgrafen, also des Landesherrn, handelte, hatte diese Gesetzeskraft. Die Freiberger hatten somit erreicht, dass ihr Einfluss bis nach Dippoldiswalde (ca. 21 km) ausgedehnt wurde.

In unserer Stadt ist ein Gebäudekomplex einer ehemaligen Brauerei noch als Zeugnis vorhanden: neben und hinter dem ehemaligen HO Sportwaren Geschäft (zu DDR-Zeiten auch als Spowa bekannt) sind die Anlagen und Gewölbe selbiger noch vorhanden. Von der Spowa wurden sie als Lagerräume genutzt. Heute sind die Gebäude zwar baufällig, aber als letztes Zeugnis des Braugewerbes schützens- und erhaltenswert.

Somit kommen wir wieder in das Jahr 2016.
Am Samstag, dem 17. September 2016 möchten wir den Bierstreit zwischen Dippoldiswalde und Freiberg wieder aufleben lassen. Zu diesem Zweck kann man sich ab 10:00 Uhr beim Schaubrauen im Rahmen der Ausbildung der Lehrlinge zum Brauer im Beruflichen Schulzentrum „Otto Lilienthal“ einen Einblick in das traditionelle Brauhandwerk verschaffen.

Es gibt auch einige Informationen über das vor 750 Jahren, am 01.September 1266, gefällte „Urteil“, das als sog. „Bierstreit“ in die Geschichte einging. Ein schweres Erbe, welches Dippoldiswalde seit 750 Jahren trägt!

Doch an einem solchen Tag können auch bei Ihnen die für das sensorische Bewerten erforderlichen Sinnesorgane gefordert werden. Sie dürfen sich selbst ein Urteil bilden, sowohl durch Sehen, Riechen als auch und insbesondere durch das Schmecken des Bieres, welches ein Resultat der Ausbildung in der Lehrbrauerei in Dippoldiswalde ist. Natürlich wird zum Vergleich ein echtes Freiberger Bier gereicht!

  • Besuchen Sie am Samstag, dem 17. September 2016, das Beruflichen Schulzentrum „Otto Lilienthal“ in Dippoldiswalde und nutzen Sie diesen Tag, sich nicht nur über das historische Ereignis zu informieren, sondern machen Sie sich auch ein Bild von den weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten hervorragenden Ausbildungsbedingungen an dieser geschichtsträchtigen Ausbildungsstätte in Dippoldiswalde.

Der Tennisclub Reichstädt e.V. wurde 20 Jahre alt

September 06, 2016 Von: Harald Weber Kategorie: Bürgerinitiativen, Historisches, Jugend, Pressemitteilung, Reichstädt, Sport, Tennis, Vereine berichten Kommentare deaktiviert

von Michael Hurlbeck, Reichstädt

Am 06.08.2016 konnte der Tennisclub Reichstädt e.V. sein 20. Jahresjubiläum feiern. Selbst einige Reichstädter wussten nicht, dass sich an der Straße nach Obercarsdorf am Ortsausgang in herrlicher landschaftlicher Lage zwei Tennisplätze befinden.

Geplant und gebaut wurden diese Plätze vom so genannten „Ringel“, einer Gemeinschaft von 13 Familien, die für ihre Kinder 1995 die Möglichkeit einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung schaffen wollten. Da die Initiative zum Bau dieser Plätze keinerlei finanzielle Unterstützung erhielt und die Kosten zum Bau doch recht erheblich veranschlagt wurden, waren wir glücklich, dass viele Reichstädter und auch Dippoldiswalder Tennisfreunde sich an den Baukosten beteiligen wollten.

So konnten die Initiatoren des Tennisplatzbaus nach großzügiger Unterstützung durch den Bürgermeister und Gemeinderat der damals noch sebstständigen Gemeinde Reichstädt einen Platz für 99 Jahre mieten, der nicht mehr vom vorherigen Nutzer benötigt wurde. Jetzt waren Ideen gefragt. Alle Arbeiten des Platzbaus außer der endgültigen Bodengestaltung und des Aufstellens der Begrenzung wurden durch die Tennisinteressierten selbst ausgeführt. Mit einer Planierraupe schufen die Mitglieder selbst trotz Hanglage die Fläche für 2 Plätze mit 1% Gefälle. Auch sind wir mit Pkw und Hänger oder Lieferwagen auf die Felder gefahren und haben Steine gelesen, die in den vorbereiteten Drainagen die Platzentwässerung sicherten. Außerdem wurden auch Steine für Packlager unter den Pflasterwegen und Plätzen gesammelt: Neben den Pflastersteinen für die Wege wurde auch ein Bauwagen für das „Vereinshaus“ gespendet. Selbst die schöne Holzverkleidung des Vereinshauses oder die vielen Grünpflanzen für die tolle Anlage kostete den Verein nichts. Erhebliche Kosten bereitete die Platzgestaltung durch eine Tennisplatz –Fachfirma aus Bayern. Aber durch die Vielzahl der Vereinsmitglieder verteilten sich die Kosten, und wir konnten im Sommer 1996 den Platz mit dem damaligen Bürgermeister, der „Sächsischen Zeitung“ und Vertretern der anderen Reichstädter Vereine einweihen. Inzwischen ist auch eine moderne Beregnungsanlage mit einem 10000-Liter Wassertank und einem erneuerten Vereinshaus entstanden. Das wird alles durch Eigeninitiative der Vereinsmitglieder geschaffen, lediglich die jährliche Platzerneuerung im Frühjahr lassen wir von einer Tennisplatzbaufirma ausführen und bezahlen wir von den moderaten, jährlichen Mitgliedsbeiträgen.

Am 06.08.2016 konnte der Verein nun im Beisein des Dippoldiswalder Oberbürgermeisters, Herrn Jens Peter ,des Vorsitzenden des Kreissportbundes, Herrn Roland Matthes und aller Reichstädter Vereine sein 20-jähriges Bestehen feiern. Dabei wurden 4 Vertreter des Tennisclubs für ihr besonderes Engagement im Tennisclub Reichstädt mit der Ehrennadel des Kreissportbundes ausgezeichnet. Es wurde auch betont, dass wir uns freuten, wenn noch mehr Kinder und Jugendliche Interesse am Tennissport zeigen würden, zumal wir auch einen Trainer für Anfänger zur Verfügung haben. Interessenten können sich bei unserer Platzwartin, Frau Annelies Goldammer, unter der Telefonnummer 03504/617825 melden. Aber auch schon geübte Tennisspieler sind herzlich willkommen. So können sie ihr Können auch auf den jährlich stattfindenden drei Turnieren zum Saisonauftakt im Mai, zum Sommerturnier im Juli oder zum Turnier um den Wanderpokal im August/September zeigen.

Politiker zu Besuch im Tierheim Reichstädt

Juli 28, 2016 Von: Harald Weber Kategorie: Dippolds Info, Landespolitik, Parteien in Dipps, Personalien, Pressemitteilung, Reichstädt, Tiere Kommentare deaktiviert

Am 4. Juli besuchte die Landtagsabgeordnete und sächsische Tierschutzpolitische Sprecherin der Franktion Die Linke im Landtag, Frau Susanne Schaper, das Reichstädter Tierheim. Sie wurde begleitet von den Dippser Stadträten Edith Post und Marco Mätze (Linksfraktion).

Ziel des Besuches war es, sich einen Überblick über die Situation des Tierheimes und der Tiere zu verschaffen und eventuelle Probleme aufzugreifen, um gemeinsame Lösungen anzustreben.
Von Seiten des Dippser Tierschutzvereines waren die Vorsitzende Frau Ute Weißbach und die Stellvertreterin Frau Gerda Hick anwesend. Nach der Besichtigung des Tierheimes und des Geländes wurde bei Kaffee und Kuchen sowohl über die spezielle Situation des Reichstädter Tierheimes wie auch den Tierschutz insgesamt im Freistaat Sachsen diskutiert. Auch die Haltung der Dippser Stadtverwaltung zu dieser Problematik wurde kritisch beleuchtet.
Übereinstimmung gab es für die Forderung, den Tierschutz, insbesondere die Fundtierproblematik, durch eine Rechtsverordnung (es ist Länderkompetenz) und nicht wie zur Zeit nur als „Emfehlung“ zu regeln. Damit wäre auch die kostendeckende Finanzierung, laut BGB-Fundrecht für Fundtieraufnahme und -betreuung (Pflichtaufgabe der Kommunen) für die Tierheime verbindlich gesichert. Frau Schaper (MdL) versprach diese Forderung als wesentliche Anregung von ihrem Besuch im Reichstädter Tierheim für ihre weitere Arbeit im Sächsischen Landtag mitzunehmen.

Pferdeflüsterer an der Malter

Mai 29, 2016 Von: Harald Weber Kategorie: Freizeit und Erholung, Paulsdorf, Personalien, Pferdesport Kommentare deaktiviert

von Georg Wiedemann

Der neue Tretbootverleih an der Eis Oase der Talsperre Malter hatte heute Besuch der besonderen Art: Paulsdorfer Reiterinnen lenkten ihre Pferde durch die Fluten der Malter; ein Kunststück, das großes Vertrauen zwischen Tier und Mensch voraussetzt. Pferdeflüsterer also….

Mirco Göschel, der Betreiber der Eis Oase und Vermieter der neuen Tretbootattraktion, war begeistert. „Da bekommen die Besucher des Panorama-Rondells im Skulpturenpark eine richtige Reitshow zu sehen“.

Paulsdorf entwickelt sich derzeit zu einem Hot-Spot der Freizeitler in der Region.

…Dies liegt an der breiten Fülle der Angebote:
- www.eis-oase.com
- www.skulpturenpark-paulsdorf.de
- www.anglerhotel-paulsdorf.de
- und viele andere…

Außer Spesen nichts gewesen?

Mai 16, 2016 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Freizeit und Erholung, Kernstadt Dippoldiswalde, Malter, Ortsteile, Paulsdorf, Seifersdorf/ Seifen, Tourismus Kommentare deaktiviert

Mehr als zwei Jahre beschäftigte sich der Stadtrat und die Verwaltung mit dem Thema, wie das Prädikat für die Talsperrengemeinden Malter, Paulsdorf und Seifersdorf als „Staatlich anerkannter Erholungsort“ erhalten werden kann.

Es wurden Studien in Auftrag gegeben, Gutachten erstellt, Arbeitskreise gegründet, Bilanzen geprüft, Spezialisten in externen Büros engagiert und vieles mehr. Die nicht unerheblichen Kosten wurden dafür aus dem Stadtsäckel bezahlt. Nach vielen Beschlüssen und Ermächtigungen vom Stadtrat und dessen Ausschüssen wurde letzten Endes eine Erholungsortentwicklungskonzeption erarbeitet und im zuständigen Ministerium in Dresden vorgestellt. Erfolgreich, das Zertifikat wird erteilt!

Und nun soll der Stadtrat am Mittwoch beschließen: „Ich nehme diesen Preis nicht an!”

Anscheinend wurde bei allen guten Ideen in der Erholungsortentwicklungskonzeption vergessen, dass zusätzliche Qualitätsstandards, um sich von der Masse abheben zu können, auch Geld kosten bzw. Investitionen voraussetzen. Dies schien man bisher komplett vergessen zu haben.
Klaus Kaiser, der Geschäftsführer der Weißeritztalerlebnis-GmbH überschlug die Kosten auf etwa 500.000 Euro – geschätzt. Konkret wurde verlangt, dass die Erholungsortentwicklungskonzeption bis Ende 2016 überarbeitet und kostenseitig untersetzt werden soll. Allein diese Forderung treibt den Verantwortlichen im Rathaus den Schweiß auf die Stirn, was man an der Hervorhebung im Text der Beschlussvorlage erkennen kann.

Nun will man also am Mittwoch die Pferde im vollen Galopp wenden:

Beschlussvorschlag: Der Stadtrat […] beschließt […] die Fortführung des Prädikates „Erholungsort“ Malter, Paulsdorf und Seifersdorf abzulehnen.

Nach Kenntnis der Redaktion der StattZeitung steht dann aber wieder ein ganz neues Problem: Im Eingemeindungsvertrag zwischen der Talsperrengemeinde Malter und Dippoldiswalde (die Fusion erfolgte im Januar 2003) wurde die Fortführung der Prädikatisierung als „Staatlich anerkannter Erholungsort“ vertraglich vereinbart!

Leider wurde bisher weder die Erholungsortentwicklungskonzeption als auch die Stellungnahme des Tourismusverbandes Erzgebirge veröffentlicht. Letzterer hat maßgeblich am Konzept mitgearbeitet und sieht die Beschlussvorlage im Stadtrat eher kritisch. Leider fanden auch alle Zusammenkünfte des Arbeitskreises Talsperre Malter ohne Einbeziehung der Öffentlichkeit statt, so dass vertiefende Details hier nicht möglich sind.

Die Neukonzipierung und -gestaltung der Internetseite www.erlebnis-talsperre.de als attraktiver touristischer Internetgesamtauftritt der Talsperre Malter war ein Arbeitspunkt der Erholungsortentwicklungskonzeption