Das Rathaus kommt nicht zur Ruhe
„Frau Herzig beendet ihr Arbeitsverhältnis auf eigenen Wunsch zum 31. Januar 2015.“
So lautet die nüchterne Stellungnahme von Frau Hoffmann aus dem Dippser Hauptamt. Nun macht sich überraschend eine Suche nach einem Nachfolger/ einer Nachfolgerin für die Fachbereichsleitung Finanzverwaltung erforderlich.
Eigentlich hoffte man in Dippoldiswalde, mit der neuen Kämmerin Ruhe und Ordnung in die Dippser Finanzwelt bringen zu können. Seit Jahren gibt es in der städtischen Kämmerei personelle Engpässe. Seit Jahren gibt es keine Jahresabschlüsse, die den tatsächlichen Finanzstand des Stadtsäckels überschaubar machen. Die Software läuft nicht rund, Gerichtsprozesse über mögliche Schadensersatzansprüche in Millionenhöhe lähmten zudem. Und dann kam die Übernahme von Schmiedeberg, die wieder mit einem alten System arbeiteten, was nicht mit der Software in Dippoldiswalde kompatibel war. Zwischen den Zeilen, z.B. während der Vorstellung der Kandidaten für den Posten des Dippser Oberbürgermeisters in diesem Frühjahr, hörte man aber auch, dass gerade das Arbeitsklima im Dippser Rathaus nicht stimmig war. Ob es nun besser geworden ist?
„Frau Herzig beendet ihr Arbeitsverhältnis auf eigenen Wunsch zum 31. Januar 2015.“ Dies überrascht Eingeweihte nicht, obwohl die tatsächlichen Gründe bisher nicht bekannt geworden sind.
Heike Herzig hat augenscheinlich für den außenstehenden Betrachter mit viel Energie versucht, die Wurzel allen Übels zu finden. Sie ging sehr offensiv mit den bisher vorhandenen Problemen in der Kämmerei um.
Einfältigen Fragestellern im Stadtrat, die gern wissen wollten, wie es zu diesen vielen Problemen kommen konnte, hielt sie einfach den Spiegel vor das Gesicht. Der Großteil der (falschen?) Entscheidungen wurde hier im Stadtrat getroffen!
Von Heike Herzig geforderte Sparmaßnahmen, z.B. bei Personal, Bauhof oder Kulturhaus Parksäle wurden bisher mit keiner Silbe laut diskutiert. Stattdessen wurden fleißig Steuererhöhungen aller Art, die Privatisierung der städtischen Kitas und viele andere unpopuläre Entscheidungen, jedoch immer nur zulasten der Dippser Einwohner, getroffen.
Und so ist es letztendlich kein Wunder, dass hier die Reißleine per 31.01.2015 gezogen wurde. Was nun tatsächlich zur Trennung des Arbeitsverhältnisses geführt hat, wird man sicherlich nach guter Dippser Tradition erst ab dem ersten Februar erfahren. Ob die Stadt aber wieder eine so erfahrene Finanzfachfrau/ Finanzfachmann findet, bleibt bei der derzeit angespannten Arbeitsmarktsituation mehr als fraglich.