Wo (k)ein Wille ist,
ist auch ein Weg
Bevor sich unser Oberbürgermeister (Mandat der Freien Wähler) in den Ruhestand verabschiedet, soll hier mal kurz an seine „Verdienste“ für den Tourismus in Dipps erinnert werden:
Durch den Beschluss 19/2008 beauftragten die Dippser Stadträte „die Weißeritztal-Erlebnis GmbH mit der Erstellung einer Tourismuskonzeption unter Zugrundelegung eines erarbeiteten Leitbildes für die Stadt Dippoldiswalde und ihre musealen, sportlichen, kulturellen und touristischen Angebote für 20,0 T€ brutto.“
Eigenmächtig lies Ralf Kerndt allerdings einen halbfertigen Entwurf in seinem Schreibtisch einfach liegen.
Im Wahlkampf 2011 verkündete hingegen der Bürgermeister sogar: „Tourismus ist kein Schwerpunktthema für Dippoldiswalde, dies zeige der Vergleich der Übernachtungszahlen, z.B. mit Altenberg.“
Obwohl das Interesse bei Bürgern (2) und Leistungsträgern besteht verweigert Ralf Kerndt bis zum heutigen Tag die Umsetzung des Stadtratsbeschlusses. Und als Vorstandsmitglied der Tourismusgemeinschaft Silbernes Erzgebirge wurde er in der Öffentlichkeit überhaupt nicht wahr genommen.
Später kam auf einmal der Hype um den Altbergbau in Dippoldiswalde. Auf einmal wurde über eine Machbarkeitsstudie für einen Museumsneubau (4-7 Mio €) diskutiert. Hierfür und für Konzepte und Vorplanungen für eine Ausstellung wurden Gelder in 6-stelliger Höhe bewilligt. Zum Teil zwar Fördergelder aus verschiedenen EU-oder Landesprogrammen – trotzdem aber Steuergelder!
Die Kleinbahn hingegen interessierte Ralf Kerndt anscheinend wieder nicht. Bei Nachfragen war er ahnungslos, der Verkauf des Bahnhofes als zentralem Gestaltungsschwerpunkt mit der Anbindung an das Museum interessierte den Rathauschef nicht.
Zur Fortführung des Ausbaus der Wanderwege um die Talsperre, sowie zum Neubau eines Fuß- und Radweges nach Paulsdorf, dies wurde leider erst in den letzten Wochen im Stadtrat deutlich, wäre ein fertiges Tourismuskonzept hilfreicher bei der Beantragung von Fördergeldern bzw. bei der Unterstützung durch den Landkreis gewesen.
Am Mittwoch diskutiert nun der Haupt- und Verwaltungsausschuss des Stadtrates über die Fortführung der Prädikatisierung „Staatlich anerkannter Erholungsort“ der Talsperrengemeinden. Laut Information der StattZeitung war dies ein Bestandteil des Eingemeindungsvertrages – als Malter nach Dipps kam.
Nun wird darüber beratschlagt, ob man das Prädikat wiederum anstrebt, ob man die Kernstadt von Dippoldiswalde dazu einbezieht oder ob man gleich alles sein lässt.
Und in Zukunft: Bei den verschiedenen Vorstellungen der Bürgermeisterkandidaten in Dippoldiswalde war das Tourismuskonzept immer wieder ein Thema. Während Kerstin Körner (CDU) deutlich sagte, dass hier endlich Fakten auf den Tisch gehören, blieb Jens Peter als potentieller Amtsnachfolger der Freien Wähler in seinen Aussagen eher vage.