Dippser StattZeitung

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Tatsachenbehauptung oder Meinungsäußerung?

Mai 28, 2014 Von: Holger Becker Kategorie: Allgemein, Dippolds Info, Gerichtsbericht

 

Uwe Glöß mit seinem Anwalt, der Fragen von FRM beantwortet.
Uwe Glöß mit seinem Anwalt, der Fragen von FRM beantwortet.

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Heute, wenige Tage nach den Wahlen, fand im hiesigen Amtsgericht die von vielen erwartete Verhandlung zur Meinungsäußerung des Uwe Glöß statt.

Erschienen waren Kläger und Beklagter in Begleitung ihrer Anwälte. Zur Berichterstattung hatten sich „Dippser StattZeitung“, „FRM“ und die „Sächsische Zeitung“ eingefunden.

Nachdem der Richter zur Erinnerung den Klagegrund noch einmal vortrug, befragte er Uwe Glöß.

Das Reizwort “Mafia” habe der Beklagte als Gleichnis zum “Dampf ablassen” gemeint äußerte er. Auf Nachfrage des Richters: “Was genau er erreichen wolle?”, entgegnete der Beklagte: “Die Bevölkerung habe er mit seinem Beitrag auf verschiedene, seiner Meinung nach kritikwürdige Umstände in Dippoldiswalde aufmerksam machen wollen. Den Geschäftsführer der Wohnungsgenossenschaft bzw. die Genossenschaft selbst, habe er nicht angreifen wollen.
Im Zusammenhang mit dem kommentierten Artikel kann eine Verbindung zum Kläger gesehen werden.

Nachvollziehbar sei, dass Herr Falk Kühn-Meisegeier sich persönlich gekränkt gefühlt habe. Vor allem die Verwendung der Bezeichnung „Mafia“ sei ehrabschneidend. Nach Auffassung des Klägers sei die Grenze zur Meinungsäußerung überschritten. Der Beklagte habe Tatachsenbehauptungen aufgestellt, die er nicht beweisen könne. Pseudowissen, welches der Kläger als „Zeug“ bezeichnete, habe sich der Beklagte selbst angeeignet und rücke es in den Bereich beweisbarer Tatsachen. „Dreck“ lasse der Kläger nicht über die Wohnungsgenossenschaft werfen. In seiner Funktion als Geschäftsführer ist er Genossenschaft und Mitgliedern verpflichtet. Verschiedene ältere Mitglieder fühlten sich durch den Kommentar des Beklagten gekränkt, äußerte er.

Der Beklagte und sein Anwalt sind der Auffassung, dass er sich mit dieser Äußerung im “Grenzbereich” bewege, diese aber durch die Meinungsfreiheit gedeckt sei. Tatsachenbehauptungen seien nicht aufgestellt worden und der Unterlassungsanspruch des Klägers nicht gegeben. Dieser Prozess habe Herrn Glöß klar gemacht, dass er in Zukunft „Dünnes Eis“ nur mit mehr Überlegung betreten solle.

Richter Sträb verwies in seinen Ausführungen darauf, das eine öffentliche Persönlichkeit derartige Äußerungen aushalten müsse. Der Klägers sei in der öffentlichen Darstellung nicht geschädigt worden, obwohl im Gesamtkontext durchaus eine tiefe persönliche Betroffenheit und Kränkung nachvollziehbar sei.

So etwas ist in einem “Mikrokosmos” wie Dippoldiswalde schwieriger auszuhalten als in Dresden oder Leipzig – wo es den Kläger nach eigener Aussage nicht so gestört hätte. „Mit sachlicher Kritik habe er durchaus kein Problem“ sagte er. In die Nähe mafiöser Strukturen gerückt zu werden nehme er nicht hin.

“Filz”, “Geschmäckle” oder “Ungereimtheit” hätte den Kläger wohl nicht herausgefordert?

Der heutige Termin war eine “Güteverhandlung” zur Einigung. Eine Entfernung des Kommentars und eine Entschuldigung des Beklagten wurde von Klägerseite angeregt.

Jetzt hat die Klägerseite noch einmal die Gelegenheit auf den Schriftsatz des Anwalts zu antworten.

Am Freitag, den 27. Juni 2014 wird um 11 Uhr im Dippser Amtsgericht das Urteil verkündet.

In meinem Vorbericht zum Thema hatte ich gesagt keine Kommentare abgeben zu wollen. Ein anwesender Anwalt meinte jedoch, ein sachlicher Bericht sei durchaus in Ordnung. Weil ich wesentlich an diesem Beitrag mitgearbeitet habe möchte ich ihn auch unterschreiben.

Holger Becker

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Der neue Stadtrat

Mai 27, 2014 Von: Harald Weber Kategorie: Kommunalwahlen 2014, Wahlen

Die detaillierten Ergebnisse der Stadtratswahl sind seit gestern auf der Dippser Homepage veröffentlicht, so dass die Zusammensetzung des neues Stadtrates einzusehen ist. (Die Ergebnisse für die Ortschaftsräte sind ebenfalls dort zu finden.)

Hier nun die Wahlergebnisse der Stadtratswahl nach Anzahl dert Stimmen:

  1. 2.455 – Peter, Jens (Freie Wähler) —> wurde als Oberbürgermeister gewählt und darf in dieser Funktion kein Stadtrat sein.
  2. 1226 – Strzebin, Jürgen (CDU)
  3. 1.165 – Teubner, Torsten (CDU)
  4. 1.060 – Uhlemann, Jürgen (NPD)
  5. 732 – Post, Edith (Die Linke)
  6. 644 – Lohse, Helfried (CDU)
  7. 607 – Frey, Heiko (Grüne) —> kein Sitz im Stadtrat, weil Gesamtstimmen der Liste nicht ausreichend!
  8. 588 – Becker, Michael (Freie Wähler)
  9. 581 – Dr. Uyma, Falko (Freie Wähler)
  10. 442 – Hofmann, Peter (SPD)
  11. 425 – Mücklich, Jens (CDU)
  12. 409 – Geißler, Günter (CDU)
  13. 398 – Mätze, Marco (Die Linke)
  14. 386 – Zienert, Armin (Die Linke)
  15. 385 – Krönert, Rocco (CDU)
  16. 360 – Triller, Michael (Freie Wähler)
  17. 356 – Thümmel. Mathias (CDU)
  18. 350 – Schlechter, René CDU
  19. 349 – Schmidt, Hans Ulrich (CDU)
  20. 336 – Kühne, Mario (Freie Wähler)
  21. 320 – Kühn, Meisegeier, Falk (Freie Wähler)
  22. 318 – Wohlgemuth, Gisela (SPD)
  23. 317 – Krenz, Henry (Freie Wähler)
  24. 315 – Baumgart, Thomas CDU —> kein Sitz im Stadtrat, weil Gesamtstimmen der Liste nicht ausreichend!
  25. 311 – Roderfeld, Agnes (CDU) —> kein Sitz im Stadtrat, weil Gesamtstimmen der Liste nicht ausreichend!
  26. 309 – Göbel. Lothar (Freie Wähler)
  27. 301 – Krischker, Kareli (SPD) —> kein Sitz im Stadtrat, weil Gesamtstimmen der Liste nicht ausreichend!
  28. 294 – Thiele, Marko (Freie Wähler)
  29. 284 – Scannewin, Sten (Freie Wähler)
  30. 271 – Fröhlich, Kathrin (Freie Wähler)
    ————————————————————————————
    Nicht gewählt worden:
  31. 271 – Albert, Manuela (Die Linke)
  32. 261 – Walter, Klaus (Freie Wähler) – rückt für Jens Peter nach, da dieser als Oberbürgermeister sein Stadtratsmandat nicht antreten darf!
  33. 255 – Haufe, Gerold (CDU)
  34. 240 – Müller, Frank (Freie Wähler)
  35. 234 – Ebert, Uwe (Die Linke)
  36. 222 – Wehner, Dirk (Freie Wähler)
  37. 208 -Nitzsche, Manfred (NPD)
  38. 207 – Glöß, Uwe (FDP)
  39. 204 – Widra, Thomas (FDP)
  40. 203 – Winter, Gotthard (CDU)
  41. 203 – Mayer, Heiko (Freie Wähler)
  42. 194 – Sandig, Hans Jochen (CDU)
  43. 189 – Sparmann, Uwe (Freie Wähler)
  44. 177 – Fahrland, Mario (Freie Wähler)
  45. 138 – Hagstotz, Wolfram (Freie Wähler)
  46. 131 – Schmidt, Emanuel (CDU)
  47. 120 – Dr. Thieme, Andreas (FDP)
  48. 118 – Bachmann, Katrin (SPD)
  49. 117 – Herrmann, Christian (SPD)
  50. 110 – Hanske. Emanuel (Die Linke)
  51. 90 – Hoffmann, Petra (SPD)
  52. 82 – Reichel, Kurt (SPD)
  53. 81 – Preckel, Michael (SPD)
  54. 80 – Herold, Jana (SPD)
  55. 32 – Dietrich, Stefan (SPD)
  56. 31 – Horeth, Andreas (SPD)
  57. 25 – Unger, Kay (SPD)
  58. 12 – Polaszek, Hans-Gerd (SPD)

Geschafft!

Mai 26, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Bürgermeisterwahl 2014, Parteien in Dipps, Personalien

Foto: Holger Becker

Hier feiert der neue Oberbürgermeister von Dippoldiswalde, Jens Peter, seine Wahl.

Die Dippser (und Schmiedeberger) votierten zu 56 zu 44% für den Lehrer der hiesigen Oberschule, der für die Freien Wähler angetreten war. Die Gegenkandidatin Kerstin Körner (CDU) übermittelte ihre Glückwünsche, als der Wahlausgang absehbar war.

Nun warten große Aufgaben auf den neuen Rathauschef. Erst heute wurde bekannt, dass aufgrund von Personalproblemen -der Haushaltentwurf bereitet größte Schwierigkeiten- die reguläre Stadtratssitzung im Juni um eine Woche verschoben werden muss.

Deutscher Meister im Volleyball ist der VC Wiesbaden

Mai 25, 2014 Von: Uwe Glöß Kategorie: Allgemein, Freizeit und Erholung, Kernstadt Dippoldiswalde, Ortsteile, Service, Sonstiges, Sport, Veranstaltungen, Vereine berichten, Volleyball

VC Wiesbaden neuer Deutscher Meister im Volleyball u16w

Der Sportpark Dippoldiswalde war gemeinsam mit dem Dresdner SC Veranstalter für die Deutschen Meisterschaften im Volleyball der u 16 Mädchen. Wie immer bei solchen großen Event platzte der Sportpark aus allen Nähten. Sehr gut besucht, trotz dem 2. großen Ereignis an diesem Tag. Nämlich die Kommunal und Europawahlen. Allerdings hat man hier den Ausgang der Wahlen in der Hand. Nicht so die Deutschen Meisterschaften, hier muss man hart Kämpfen um den Titel mit nach hause nehmen zu können. Es waren. 1200 Zuschauer am Start über beide Tagen verteilt.

In 47 Spielen auf 4 Feldern an 2 Tagen wurde der Spiele Marathon ausgetragen. 20 Ehrenamtliche Helfer haben den Spielablauf problemlos zu einem erfolgreichen Event geführt. Auch zahlreiche Sponsoren brauchte diese Veranstaltung. Allen ein großes Danke dafür.

16 Mannschaften mit 200 Spielerinnen und 70 Betreuer waren am Start: Dresdner SC 1898 e. V. , TB Bad Krozingen, MSV Pampow, TSV Eiselfing, SC Potsdam, TV Lebach , Schweriner SC, USC Münster e. V. , SCU Emlichheim, VC Stuttgart, SV Bad Laer , VC Wiesbaden, SV Mauerstetten, VolleyTeam Berlin e.V., SWE Volley Team und VoR Paderborn.

Die gesamte Spielübersicht können sie auf der Seite http://www.dm2014-u16w-volleyball.de/index.php/ergebnisse einsehen.

3. Platz wurde 2. Mannschaften , da dieser in der DM nicht ausgespielt wird, der Dresdner SC und der SC Potsdam

Den 2. Platz nach einem spannenden Finale wurde der TSV Eiselfing

Fazit: Wiedereinmal eine gelungene Veranstaltung des Sportpark Dippoldiswalde und dem Dresdner SC auch zum Wohle der vielen Hotels in der Umgebung, die volle Auslastung vermeldeten. Dank den vielen mitgereisten Fans. Auch ein wichtiger Grund, für das noch fehlende Tourismuskonzept, so was mit einzubauen.  (Fotos: Uwe Glöß)

Neue Petition aus Ulberndorf

Mai 25, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Bürgerinitiativen, Ulberndorf

172 Einwohner aus Ulberndorf haben eine Petition unterschrieben, in der sie Unterstützung für eine neue Kindertagesstätte baten. Damit die eigenen Kinder auch im Heimatort gut behütet werden und nicht erst im Stadtgebiet von Dippoldiswalde verteilt werden müssen, sollte das private Projekt einer Erzieherin in den Bedarfsplan der Stadt aufgenommen werden. In Ulberndorf möchte sie gern die ehemalige Förderschule zur Kita umbauen:

... aus der Beschlussvorlage des Stadtrates

Die Stadtverwaltung rechnete dagegen, dass schon jetzt in den verschiedenen Altersgruppen mehr Kita-Plätze zur Verfügung stehen, als derzeit Kinder vorhanden sind. Allerdings gab es dabei Ungereimtheiten:
1. In Schmiedeberg, so wusste Karelli Krischker (SPD), plant die Stadt gerade die Erweiterung der dortigen Kita. Warum also dafür Geld ausgeben, wenn vielleicht der Bedarf durch Privatinitiativen in der Nähe gedeckt wird?
2. Die Zahlen der Stadt waren für viele Stadträte nicht nachvollziehbar. Viele Kitas sind bereits jetzt zu 100% belegt. Die offenen Plätze sind kaum in Wohnortnähe der Interessenten.
3. Bei den Zahlen der vorhandenen Kita-Plätze war eine private Einrichtung an der Reichstädter Straße schon mit eingerechnet, die es bisher aber noch gar nicht gibt. Hier will die Wäscherei Reichel in der alten Villa der Volkssolidarität einen Betriebskindergarten bauen und der Stadt kommunale Kita-Plätze anbieten. Mehrere Stadträte betrachteten dieses Bauvorhaben sehr kritisch. Während der Oberbürgermeister beschwichtigte und erklärte, dass seitens der Betreiber eine Eröffnung noch in diesem Jahr geplant ist, stellte René Schlechter (CDU) allein diesen ambitionierten Bauzeitenplan infrage.

Der Knackpunkt an der Diskussion waren jedoch die Finanzen. Nimmt man die Ulberndorfer Idee in den städtischen Bedarfsplan mit auf, verpflichtet sich die Stadt gleichzeitig dazu, den Betreibern zukünftig auch finanziell zu helfen. Da die Ulberndorfer Interessentin bisher weder ein Finanzierungsplan zur Sanierung des Objektes noch ein Betreiberkonzept vorgelegt hatte, einigte man sich auf die Rückstellung dieses Tagesordnungspunktes.

Die frei verfügbaren Finanzen der Stadt, so wurde es in den vergangenen Wochen deutlich, sind nahezu aufgebraucht. Weitere Kredite in den benötigte Größenordnungen kann/ will man nicht aufnehmen. Aber trotzdem wollen die Stadträte gern die Familien und Kinder im Stadtgebiet unterstützen – ein Teufelskreis!