Kerstin Körner
Sehr geehrte Leserinnen und Leser der StattZeitung,
gern möchte ich mich Ihnen als Kandidatin der am 29.05.2011 stattfindenden Oberbürgermeisterwahl in Dippoldiswalde vorstellen.
Ich wurde 1971 geboren und lebe mit meinem Mann und unseren beiden Töchtern in Dippoldiswalde. Hier bin ich auch zur Schule gegangen und habe 1990 am „Glück Auf“ Gymnasium mein Abitur abgelegt. Als Ergebnis meines erfolgreich absolvierten Studiums zur Verwaltungs-/Betriebswirtin (VWA) und verschiedener Stationen im Landratsamt des ehemaligen Weißeritzkreises wurde mir 2003 die Leitung des Sachgebietes Innere Verwaltung und EDV übertragen. Mit der Kreisfusion wurde ich dann zur Abteilungsleiterin der Abteilung Zentrales ernannt und bin somit zuständig für Personal, Verwaltungsentwicklung und EDV. Neben der Abteilungsleitung vertrete ich im Geschäftsbereich Innere Verwaltung und Ordnung die zuständige Geschäftsbereichsleiterin.
Ehrenamtlich engagiere ich mich als stellvertretende Vorsitzende des TuS Dippoldiswalde 1992 e.V. und spiele mit großer Begeisterung in der Volleyballmannschaft in der Bezirksklasse der Damen mit. Des Weiteren engagiere ich mich in der CDU in Dippoldiswalde und auf Kreisebene.
Gern lese ich ein Buch, spiele Brettspiele und fahre mit dem Rad. Aber auch die Fotographie gehört zu meinen Hobbies, häufiges Motiv sind die Familie, unsere Zwerghasen und Kater Stubsi.
Ich habe die Verwaltungstätigkeit von der Pike auf gelernt, verfüge über die notwendigen Erfahrungen und Verbindungen, die wir für die vor uns liegenden Aufgaben brauchen. Gehen Sie bitte zur Wahl und entscheiden Sie sich mit dem Mut zur Zukunft für einen Spurenwechsel – mit Ihrer Stimme für eine engagierte Oberbürgermeisterin in Dippoldiswalde.
Ihre Kerstin Körner
Mein Programm: „Dipps 2020“ – Kommunalpolitik – transparent, miteinander und weitsichtig
Dippoldiswalde braucht eine Politik, die Interessen von Ortsteilen und Kernstadt gleichermaßen in den Mittelpunkt stellt. Für die Menschen in unserer Stadt ansprechbar zu sein, mit ihnen zu reden, ihre Ideen anzuhören, aufzunehmen und dann auch entschlossen umzusetzen, dafür stehe ich. Zusammen mit Ihnen will ich unserer Stadt für die Zukunft wieder mehr Gesicht geben. Dazu müssen wir Dippoldiswalde lebens- und liebenswert erhalten – für diejenigen, die hier leben und arbeiten, aber auch für diejenigen die hier Freizeit verbringen möchten.
Dabei will ich alle mitnehmen, die sich für diese Stadt einsetzen – in den Betrieben, in den Vereinen, in den Ortschaftsräten und allen Gruppen, die sich für die Stadt engagieren. Ich möchte ein „Bündnis für Dipps“ gründen, das die Arbeit des Stadtrats unterstützt und ihm jenseits politischer Zuordnungen zuarbeitet. Regelmäßig will ich dafür Vertreter von Vereinen und Gewerbe und diejenigen einladen, die sich in unserer Stadt engagieren.Bürgerfreundliche Verwaltung und transparente Finanzpolitik
Die Arbeit der Verwaltung muss für die Bürgerinnen und Bürger verständlich, transparent und nachvollziehbar sein. Die Verwaltung muss für die Bürger da sein und sich an deren Bedürfnissen orientieren. Sie arbeitet als Dienstleister für unsere Einwohner, die sie mit ihren Steuermitteln finanzieren. Wie jedes kundenorientierte Unternehmen werden die Einführung eines Beschwerde-management und Vorschlagswesens Instrumente werden, um Abläufe zu optimieren, Fehler zu reduzieren und damit Kosten zu minimieren.
Unsere Heimatstadt braucht einen geordneten Haushalt, eine sparsame, gerechte und verantwortungsvolle Finanzpolitik. Dafür will ich als Oberbürgermeisterin einstehen.
Es geht um entschlossenes Handeln und ehrliche Arbeit im Interesse unserer Stadt und unserer Bürger. Dabei müssen wir künftig klarer festlegen, was notwendig ist und was als Wünschenswertes zurückstehen kann. Damit wird transparent werden, wie sich die Dinge entwickeln sollen. Die finanziellen Spielräume werden enger. Darauf muss die Politik auch in Dippoldiswalde mit dem notwendigen Augenmaß reagieren.Wirtschaft und Arbeit
Die mittelständischen Betriebe in Handwerk, Handel und Gewerbe sichern und schaffen Arbeitsplätze. Darauf baut die Leistungskraft unserer Stadt am Rande des Ballungsraums Dresden auf. Dipps wird damit für diejenigen attraktiv, die hier und in der Region arbeiten, die mit und für ihre Familien hier ihre Heimat gefunden haben. Ein funktionierendes Gewerbemanagement und eine den Arbeitsplätzen verpflichtete Wirtschaftsfreundlichkeit werde ich ohne wenn und aber zur Chefsache machen. Dabei werde ich die bestehenden Betriebe nicht weniger unterstützen als diejenigen, die sich neu bei uns niederlassen wollen. Die Unternehmen, die den Menschen in unserer Heimat Arbeit geben, sollen dabei – wo immer möglich – von den Aufträgen profitieren, die von unserer Stadt vergeben werden.Gemeinsam mit einer gut aufgestellten Verwaltung und den gewählten Stadträten werde ich unbürokratische Hilfe anbieten und das Standortmarketing voranbringen.
Dazu gehört untrennbar eine stabile und gestärkte Schullandschaft. Sie kann jungen Menschen berufliche Perspektiven aufzeigen und den Familien optimale Bildungschancen für ihre Kinder sichern. Zudem sorgt sie dafür, dass ausreichend heimische Fachkräfte zur Aufrechterhaltung und Fortentwicklung vorhanden sind. Hand in Hand mit dem Landkreis Sächsische Schweiz- Osterzgebirge gilt es das Berufsschulzentrum auch als Außenstelle mit speziellen Berufsfeldern und Fachklassen weiter bei uns zu etablieren und zu stärken, denn nur so wird die heimische Wirtschaft mit jungen und gut ausgebildeten Fachkräften künftig schritthalten können.Soziales
Moderne und gut ausgestattete Kindertagesstätten und Schulen sind ein wesentlicher Faktor im Standortwettbewerb. Für Familien ist das umfassende Angebot von Krippen- und KiTa-Plätzen, ortsnahen Grundschulen, Förderschule, Mittelschule, Gymnasium und der Berufsschule ein wichtiger Grund, sich für unsere Stadt zu entscheiden. Hier gilt es, auch wenn die Schule nicht in Trägerschaft der Stadt ist, sich aktiv mit allen Bildungsträgern zu verständigen. Das Leistungsspektrum Schulen und Kitas werde ich beständig mit fortentwickeln um eine Standortgarantie auch langfristig zu sichern.
Dipps verfügt über eine bewährte soziale Infrastruktur. Angebote für junge Menschen gehören genauso dazu, wie Einrichtung für ältere Menschen oder Unterstützungsangebote für Familien. Hier wirken ehrenamtlichen Angebote mit professionellen Leistungen der verschiedenen Träger zusammen. Sie werden unterstützt durch eine qualifizierte medizinische Versorgung. Hier leistet das Krankenhaus einen wesentlichen Beitrag, der durch ein flächendeckendes Angebot in der ärztlichen Versorgung ergänzt werden muss. Hier werde ich Möglichkeiten der kommunalen Unterstützung dort nutzen, wo das Angebot hinter dem festgestellten Bedarf zurückbleibt.
Bei allen Investitionen der Stadt werde ich darauf achten, dass die Beteiligung am sozialen Umfeld für unsere älteren Bürger bis ins hohe Alter nicht durch unnötige Hürden erschwert wird. Unsere kommunale Infrastruktur muss sich dem demographischen Wandel anpassen und weitsichtig ausgerichtet sein, auch wir werden immer älter. Hierfür sollen im „Bündnis für Dipps“ kompetente Berater für die kommunalen Entscheidungen gefunden werden.Ehrenamt
Das ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt ist ein Schatz, den wir nicht mit Geld aufwiegen können. Darum will ich die unterstützen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwesen einsetzen.
Das gilt für die Feuerwehren, das DRK, THW und die Wasserwacht gleichermaßen, wie für die Vereine die sich Sport, Kunst und Kultur zur Aufgabe gemacht haben. Die Kirchgemeinden verdienen dabei genauso Aufmerksamkeit wie Einrichtungen der Kranken-, Jugend- und Seniorenhilfe oder auch andere Organisationen, die sich dem Gemeinwohl verpflichtet haben. Sie stehen für Gemeinschaftsgeist sowie Idealismus und schließen die Lücke zwischen Familie, Wirtschaft und Politik. Sie sind der Kitt, der jenseits staatlicher und öffentlicher Leistungen unsere Gesellschaft zusammenhält. Darum werde ich ihnen auch im „Bündnis für Dipps“ jederzeit Ansprechpartner sein. Ich stehe für ein bezahlbares Vereins- und Gemeinwesen in unserer Stadt, da bereits jetzt die finanzielle Leistungsfähigkeit einiger Vereine erreicht ist.Wirtschaftsfaktor Tourismus
Die Tourismusförderung in Dippoldiswalde braucht vor allem mehr praktische Umsetzung. Dabei muss das Konzept, in das bereits enormer Zeit- und Geldaufwand investiert wurde, endlich fertiggestellt werden. Wir werden umso erfolgreicher sein, wie es gelingt die Leistungserbringer in Gastronomie, Hotellerie und sonstigen Freizeitangeboten dabei einzubinden und gemeinsam regional zu vernetzen und überregional zu vermarkten. Dazu gehört aber auch ein besseres Umfeld der Weißeritztalbahn ebenso wie ein modernes Wander- und Radwegenetz. Von der Malter über die Dippser Heide bis hin zu den aktuellen Erkenntnissen zum Bergbau…
Dipps hat mehr und kann mehr. Ich möchte an der Spitze des Teams diese Vision mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln und bei allen Gelegenheiten über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machen.
Zusätzlich zum Wahlpropramm beantwortete Frau Kerstin Körner die Fragen der StattZeitung vom 18. April:
Frage 1:
Altenberg ist im Osterzgebirge im Augenblick führend in Sachen Tourismus. Aus wirtschaftlicher Sicht gibt derzeit Glashütte in unserem Kreis den Ton an. Wo sehen Sie die zukünftige Rolle von Dippoldiswalde?
Dipps bleibt ein zentraler Verwaltungsstandort – mit wesentlichen Teilen des Landratsamtes, der Arbeitsagentur und des Jobcenters. Außerdem gibt es nur hier bei uns ein umfassendes Schulangebot – von den Grundschulen, Förder-, Mittel- und Realschulen, Berufsschule bis zum Gymnasium. Wir bleiben so in der Tradition der ehemaligen Kreisstadt. Damit gewinnen wir an Attraktivität gerade für junge Familien, denen wir hier ein lebenswertes Umfeld bieten. Glashütte ist ein wirtschaftlicher Leuchtturm – vor allem der Uhrenindustrie. Bei uns dominiert Handel und Gewerbe für die regionale Versorgung für den ganzen Altkreis Dipps und darüber hinaus, gerade auch bei Einzelhandels- und Fachgeschäften. Da hilft uns die gute verkehrliche Erschließung aus den Umlandgemeinden. Altenberg kann seine Randlage mit Tourismus kompensieren, mit Urlaubern also. Bei uns werden immer die Ausflügler Vorrang vor den Urlaubern haben. Natürlich gibt es da noch erhebliche Reserven. Wir nutzen die Chance kaum, die uns die individuellen Ortsteile, die Region mit Weißeritztalbahn, der Talsperre und der Dippser Heide bieten.
Unser Ziel muss es sein, Dipps als die zentrale Stadt im oberen Teil des ehemaligen Weißeritzkreises zu erhalten und nach außen als Wohn-, Handels- und Gewerbestandort sowie auch als Tourismusstandort optimal zu vermarkten.
Frage 2:
Dippoldiswalde hat, im Gegensatz zu anderen Städten, noch immer interessante Händler in der Innenstadt. Mit der Erweiterung im Gewerbegebiet Reinholdshain gibt es auch ausreichend Entwicklungspotential für Industrie, Handel und Handwerk.
Sehen Sie trotzdem Handlungsbedarf? Wenn ja, welchen?
Ja, weil der Einzelhandel die Kunden aus Dipps und der Region braucht. Damit sichern wir die Versorgung mit den Dingen des täglichen Bedarfs. Gleichzeitig vermeiden wir, dass Kaufkraft nach Dresden abfließt. Darum müssen potentielle Kunden hier preiswerten oder kostenlosen Parkraum finden, denn die meisten kommen nun einmal mit dem Auto. Zusätzliche Einschränkungen können da leicht zum Bumerang werden. Das sollte man vorher gut überlegen.
Natürlich werde ich mich persönlich für die Ansiedlung neuer Betriebe engagieren. Gleichzeitig darf man aber die vorhandenen Betriebe mit ihren Arbeitsplätzen nicht vernachlässigen. Bei mir können vorhandene und ansiedlungswillige Betriebe überall dort mit einer Chefbehandlung rechnen, wo sie das brauchen – und ich werde nicht warten, bis sie zu mir kommen. Ich will das Gespräch vor Ort und am Arbeitsplatz.
Frage 3:
(Herr Kerndt, hiermit bitten wir nochmals um die Beantwortung unserer Fragen vom 13. Januar 2011.)
Kleinbahn, historischer Bergbau, Tourismuskonzept, … Irgendwie ist bei diesem Thema kaum etwas Positives in Dippoldiswalde zu sehen. Wie könnte sich dies mit Ihnen als Bürgermeister ändern?
Die Kleinbahn ist eine Chance für unsere Stadt – im touristischen Sinn. So müssen wir sie auch zusammen mit Gastronomie und Freizeitgewerbe angehen. Das Umfeld unseres Bahnhofs veranlasst doch heute wahrscheinlich nur, auf den Weiterbau nach Kipsdorf zu hoffen. Dort muss sich endlich mehr tun, denn wir wollen ja dass die Touristen hier verweilen. Die Malter und die Kleinbahn – das ist eine Kombination mit Zukunft.
Historischer Bergbau – das darf sich nicht darauf beschränken, was man sehen könnte, wenn …. Wir haben ein Interesse, dass man sieht. Darum braucht es eine historische Schauanlage, die zusammen mit den Funden einen Eindruck vermittelt. Wie umfangreich das sein kann, das wird man prüfen müssen. Die Möglichkeiten, die sich aus all diesen Erkenntnissen ergeben, müssen erschlossen und umgesetzt werden. Hier haben wir großen Nachholbedarf aber auch eine große Chance für unser Museum.
Zum Tourismuskonzept sage ich nur: Aufhören zu reden; mit denen die schon viel Zeit investiert haben, zu Ende bringen; Entscheiden und Handeln.
Frage 4:
Der Begriff „Wutbürger“ steht im übertragenen Sinn für Leute, die sich von der Politik nicht ernst- bzw. auch nicht wahrgenommen fühlen.
Was ist Ihr Zeichen an die Leute, die sich schon jetzt für Dippoldiswalde engagieren und wie wollen Sie die Dippser Bürger wieder aktivieren, die im kommunalpolitischen Bereich bereits resigniert haben?
Wo die Oberbürgermeisterin regelmäßig durch die Stadt geht und mit den Bürgerinnen und Bürgern redet, dort braucht es keine Wutbürger. Ich will Sachverstand aus der ganzen Stadt einbinden – gerade auch, wenn darin Kritik deutlich wird. Das fordert einem nämlich, eigene Meinungen auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Transparenz in der Verwaltung, ein „Bündnis für Dipps“, das örtlichen Sachverstand einbindet und sehr viel Präsenz mit der Bereitschaft zum Zuhören, das wird wieder motivieren.
Frage 5:
Bisher ist die nachhaltige Nutzung alternativer Energien leider noch kein Dippser Thema: In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Städten und Gemeinden, die einen Wechsel in ihrer Energiepolitik beschlossen haben. Interessanter Weise werden diese Städte nicht nur von Grünen Politikern geführt.
Was werden Sie im Interesse der nachfolgenden Generationen hier ändern, wenn Sie die Wahl zum Bürgermeister gewinnen?
Klar ist, dass fossile Energieträger zur Neige gehen und in der Atomenergie ein Umdenken erfolgt. Sicher bin ich mir, dass erneuerbaren Energien die Zukunft gehört. Aber ich weiß auch, dass ich das Erzgebirge nicht als einen riesigen Windpark erleben will. Ich weiß, dass viele für erneuerbare Energien und gegen Biomassenanlagen streiten.
Wo wir Hindernisse für erneuerbare Energien beseitigen können ohne gleichzeitig die Landschaft zu zerstören, da wird man mich immer an der Seite haben. Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass moderne Arbeitsplätze zwingend auf preiswerte Energie angewiesen sind. Ich werde die Möglichkeiten und die Entwicklung genau beobachten. Überall dort, wo wir bei städtischen Investitionen die Möglichkeit haben, wird ENERGIESPAREN groß geschrieben werden.
Die städtischen Energieverträge (sind nicht öffentlich zugängig) kenne ich nicht, daher kann ich dazu heute keine Ausführungen machen.