Riesensaal zeigt erstmals Form und Farbe
Eingeladen waren wir vom Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland gemeinsam mit dem Architekten Peter Kulka. Zum Schwerpunkt der Bautätigkeit 2011 im Dresdner Schloss und dem Riesensaal.
von links: Prof. Dieter Janosch Geschäftsführer von der SIB, Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland, Architekten:Phillip Stambowskie und Peter Kulka (Foto: Glöß)
Im vergangenen Jahr standen die Stahlbauarbeiten für Wände und Decke und der Einbau neuer Fenster sowie Heizungs- und Lüftungsanlagen im Vordergrund. 2011 erfolgen Trockenbauarbeiten an den Wänden mit anschließender Verputzung, Estrich- und Natursteinarbeiten im Bereich des Fußbodens sowie die Installation der aufwendigen Technik für die Vitrinen und Podeste. Die Rohbauarbeiten sind weitgehend abgeschlossen, die Deckenkonstruktion ist eingebaut und die Raumgerüste sind fast abgerüstet.
(Foto: Glöß)
Der ehemalige Festsaal des Schlosses wird in seiner räumlichen Geometrie wieder hergestellt und erhält einen modernen Ausbau als Ausstellungssaal der neuen Rüstkammer für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland: „Der Riesensaal ist einer der Schwerpunkte des Baugeschehens im Schloss in diesem und im nächsten Jahr. Hier entsteht ein Raum, den es seit über 300 Jahren nicht mehr gegeben hat. Mit dem Einzug der Rüstkammer wird neben dem Grünen Gewölbe und der Türkischen Kammer ein weiterer Höhepunkt im Residenzschloss geschaffen.“
Die gewölbte Saaldecke aus Stuck mit rautenartigen Ornamenten nimmt Bezug auf klassische Deckenstrukturen. In ihr befinden sich auch die Lichtgräben für die Beleuchtung der frei im Raum stehenden Exponate. Weitere Exponate werden in Wandvitrinen präsentiert, die beidseitig bündig in die Wandfluchten des Saales integriert werden. In der Saalmitte werden Prunkharnische sowohl in freistehenden Vitrinen als auch offen in Turnierszenen präsentiert. Der Boden wird mit sächsischem Naturstein, dem Theumaer Fruchtschiefer, belegt.
Erstmals zu sehen ist an einer Probeachse die von der Baukommission beschlossene künftige Farbfassung des gesamten Riesensaals.
Cornelius Hugk 28 Jahre ist mit der Farbgebung des Saals beauftragt worden . Er arbeitet im Väterlichen Betrieb, Malerei und Restaurierung Joachim Hugk, als Kirchenmaler. ( Foto: Glöß)
Der Riesensaal entstand zwischen 1548 und 1553 als großer Festsaal. Er ist mit seiner Länge von 60 Metern der größte Raum im Schloss und bildet den Auftakt zum Paradegeschoss. In der heute wiederhergestellten Kubatur bestand er bis zum Schlossbrand 1701, danach wurde er verkleinert. Seinen Namen erhielt er aufgrund der damaligen Ausmalung durch je sechs, an den Wänden der Längsseiten befindlichen riesigen Kriegergestalten, den „Riesen“.
Der Freistaat Sachsen investiert insgesamt rund 13 Millionen Euro in den Riesensaal. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Peter Kulka Architektur Dresden GmbH. Die Projektleitung obliegt dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB).
Ab 26. März ist der Hausmannsturm für Besucher wieder über das Starke-Portal und den Großen Schlosshof, trotz Baustelle, zu erreichen. Bisher flossen rund 265 Millionen Euro, finanziert durch den Freistaat Sachsen, in das Dresdner Schloss. 2011 stehen 6 Millionen Euro bereit. Die geschätzten Gesamtbaukosten betragen 337 Millionen Euro. Ich freu mich schon , wenn der monumentale Raum eröffnet wird. Er ist jetzt schon ohne Exponate gewaltig.(Quelle: SMF)
Für uns , als Gäste aus Dippoldiswalde, war dieser Einblick, den man uns vorab gewährte, sehr beeindruckend. Gut zu wissen ist auch, dass die Aufträge für die Arbeiten am Schloss und die Wiedererrichtung des großen Saales, vorwiegend an sächsische Gewerke vergeben wurden, auch wenn zahlreiche Inn – und Ausländische Bewerber zur Verfügung gestanden haben.
Man darf also gespannt sein, wie die bauliche Fertigstellung für Ende 2012 aussehen wird. Aus Dresden berichteten: Regina Kühl und Uwe Glöß
(Foto: SMF)