Ein Hinweis vorweg: Beim Betreten von Eisflächen von Flüssen, Talsperren und anderen Wasserspeichern besteht Lebensgefahr. Darauf macht die Landestalsperrenverwaltung sowohl im Internet als auch auf verschiedenen Hinweisschildern aufmerksam.
Am vergangenen Wochenende zog es ca. eine dreiviertelmillion Erlebnishungrige auf die zugefrorene Außenalster in Hamburg. Schlittschuhverleih, zahlreiche Imbiss- und Getränkestände, und viele glückliche und zufriedene Menschen.
Dies war ein Grund für die StattZeitung, am Sonntag bei Kaiserwetter an der Talsperre in Malter zu schauen, wie dort die Gäste empfangen werden. Vorab: Unsere Vorfreude auf einen Glühwein wurde erfüllt: Familie Schindler vom Restaurant „Strandperle“ beglückte die Ausflügler mit warmen Getränken und Bratwurst vom Grill.
Glücklicher Moment, das Bild ist nicht gestellt!
Was wir noch erleben konnten?
Im Stadtgebiet von Dippoldiswalde gab es keine besonderen Veranstaltungshöhepunkte oder Aktionen. An der Fernverkehrsstraße B 170 wurden den Autofahrern nicht extra empfohlen, dem Trubel im oberen Kreisgebiet zu umgehen und lieber gleich in Dippoldiswalde den Tag zu genießen.
So wie hier die leblosen Steine des Bahnsteigs präsentierte sich das gesamte Bahnhofsareal
Ein erster (Rück-)Blick auf eine sonst sehr schöne Stadtsilhouette: Sportplatz und Behälterbau nebst hässlichen Ruinen
Dafür machte der Blick auf die Vorsperre alles wieder wett
Immer wieder (lebens-)gefährlich: Der fehlende Fußweg nach Paulsdorf
Hier gab es keine störenden Autos: Blick von der Tännichtgrund-Brücke
Vorfreude auf die Strandbäder
Der Sherwood-Forest war verlassen. Kein Wunder, wer möchte bei minus 10 Grad an Eisenseilen hangeln?
Der Paulsdorfer Hof wartete anscheinend auf Gäste, kein Hinweis auf etwas Besonderes
„Schön, dass Sie da sind!“ – eine eher peinliche Worthülse, …
… da man an anderer Stelle noch den Saisonabschluss vom August des letzten Jahres bewirbt
Trostlos! Statt ein Zugpferd für die Region zu sein, verstecken sich die Verantwortlichen der WTE GmbH wohl lieber in der Saunakabine? Nicht einmal der Schnee auf der Treppe zum Bistro wurde geräumt.
Blick von der Wasserkante: Stellen Sie sich auf dieser Fläche doch einfach eine kleine Strandbar, eine Liveband (oder einen DJ) und verschiedene Belustigungen für kleine und große Gäste vor!
Auch das Landhotel in Paulsdorf scheint ohne zusätzliches Angebot für die Gäste zufrieden zu sein
Eis-Oase, eigentlich gibt es für den momentanen Zustand der Talsperre keine bessere Beschreibung, …
… aber sowohl die nach der Sonne ausgerichteten Bänke, als auch die „Tsambika-Bar“ und auch das malerische Rondell am Seeblick erwarten keine Besucher.
Auch am Fitnessstudio in Paulsdorf mit tollem Strandbereich: Tote Hose. Allerdings waren die Inhaber gerade dabei, eine Schlittschuhbahn auf der Eisfläche herzustellen.
Aber nur wenige Schritte daneben: Der Höhepunkt für viele Ausflügler. Eine geräumte Eisfläche für kleine Eishockeyspielchen und eine kleine geschobene Eisbahn …
… dazu Tee, Glühwein und Würstel vom Grill bei Schindlers Strandbar. Außerdem traf man hier Freunde, Kollegen oder Bekannte zum Klönen und Quatschen. Eben für Gespräche, die gerade in einer Kleinstadt geführt werden müssen. Einfach ein Traum.
Der Blick mitten von der Talsperre auf unsere Heimat. Dieser schöne Tag wird uns wohl vom Urlaub abgezogen.
Eher einen traurigen Eindruck bietet die Gaststätte „Ankerplatz“ in Malter – geschlossen!
Der Klassiker mit Eis: Die Kleinbahn auf der Brücke über der zugefrorenen Talsperre in Malter
Auf dem Fußweg von Malter nach Dipps gibt es immer wieder schöne Eindrücke – hier mit der Kleinbahn …
… und hier - auch mit der Kleinbahn. Zumindest mit dem Dampf der Lok.
Für uns war der Tag kaum besser zu genießen. Allerdings muss man dem Betriebsleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft unumwunden recht geben: Insbesondere auf dem Streckenabschnitt zwischen Malter und Dippoldiswalde fehlen die nötigen Attraktionen und Angebote.
Februar 14th, 2012 at 00:31
Da hattet ihr ja ein Schönen Sonntag und ich? Mich hat die Grippe fest im Griff. Aber nun zu deinen Feststellungen. Ich muss dir recht geben, damit lockt man keinen aus der Stube. Der Seeblick macht schon was. das habe ich schon öffters erlebt, aber es sind mit dem Kletterpark schon fast die einzigen die was versuchen. Aber es könnte so viel hier gemacht werden. Leider gehts den Geschäftsleuten in Dipps und OT viel zu gut, denn sonst wäre dort die Post abgegangen. Ist es bequemlichkeit? Fehlen hier Ideen?Arbeitet man Sonntags nie`? An was sollte es hier liegen?Lohnt es sich hier nicht, oder sind die bürokratischen Hürden schuld? Viel meckern auf die Stadt, aber genau hier könnten sie was machen. Ich hoffe das sich hier auch mal Geschäftsleute melden und uns sagen an was es liegt das hier keiner was macht. LG Dippser
Februar 15th, 2012 at 09:38
Es sind nicht nur fehlende Attraktionen und Angebote auf dem Streckenabschnitt zwischen Malter und Dippoldiswalde, es ist auch der stolze Preis von 4,- Euro für eine einfach Fahrt über 4.100 Meter. Mit dem Bus zahlt man da nur 2,- Euro also die Hälfte! Und in Zeiten knapper Kassen – auch bei vielen Bürgern – ist vielen das vielleicht zu teuer?
Februar 15th, 2012 at 10:16
Sehr geehrte Leser,
richtig ist, dass das Betreten der Eisfläche lebensgefährlich ist!! Das Beräumen der Eisfläche zum Schlittschuhlaufen ist untersagt, daran müssen wir uns auch halten. Um die Besucher nicht noch zusätzlich zu animieren werden durch uns keine Versorgungsstände im Winter aufgebaut. “Schön das sie da sind – dies ist keine Worthülse sondern unsere ganzjährige Werbung für den Campingplatz und das Erlebnisbad. Übrigens die Angebote des Erlebnisbades werden dankend von unseren Besuchern angenommen.
Auch Wintercamper gibt es trotz der niedrigen Temperaturen. Der Schaukasten muss natürlich von der alten Werbung befreit werden – diese Kritik nehme ich gern an.
Februar 15th, 2012 at 11:01
Ausdrückliche Warnung: Eisflächen nicht betreten!
Medieninformation der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen vom 13.02.2012
Kinder unbedingt aufklären – Warnschilder beachten
Die Landestalsperrenverwaltung warnt nochmals ausdrücklich davor, zugefrorene Stauseen und Flüsse zu betreten. Obwohl die Eisdecke auf vielen Gewässern derzeit stabil wirkt, droht Lebensgefahr!
Das Eis ist aufgrund der schwankenden Wasserspiegel nicht tragfähig. Da aus Talsperren ständig Wasser an Wasserwerke und die Industrie abgegeben wird, ändert sich der Wasserspiegel. Durch dieses ständige Auf und Ab bilden sich gefährliche Hohlräume. Außerdem sind viele Staumauern mit Eisfreihaltungsanlagen ausgestattet.
Eis auf fließenden Gewässern ist besonders instabil. Bei Betreten kann es vom Ufer abbrechen und es droht ebenfalls Lebensgefahr. Außerdem kann eine künstlich aufgebrochene Eisdecke Eisstau verursachen und zu Überschwemmungen führen. Dabei schieben sich die entstehenden Eisschollen ineinander. An Hindernissen wie Brücken oder Wehren üben sie solch einen Druck aus, dass diese schlimmstenfalls zum Einsturz gebracht werden können.
Gerade im Hinblick auf die beginnenden Winterferien sollten Eltern, Lehrer und Erzieher Kinder ausdrücklich vor dem Betreten von Eisflächen warnen. Hinweise auf Warnschilder sind unbedingt zu beachten! Jedoch sollten auch keine Eisflächen auf Wasserspeichern und Flüssen betreten werden, an denen keine Warnschilder angebracht sind.
Weitere Informationen:
http://www.talsperren-sachsen.de
Februar 15th, 2012 at 11:33
Vielleicht sollte man mal öfters überlegen was möglich wäre, bevor man nach einem geeigneten Verbot sucht? Im Sommer gibt es doch auch Events und Veranstaltungen, obwohl nicht alle Gäste/ Kinder schwimmen können!
Und um noch einmal auf das oben genutzte Beispiel Hamburg zurück zu kommen: Dort hat ein städtisches Amt die Verantwortung übernommen und die Eisfläche freigegeben. Allerdings mit der Ergänzung: Betreten auf eigene Gefahr. Allein dies scheint mir in unseren sächsischen Amtsstuben unvorstellbar. Wer übernimmt dort schon (persönliche) Verantwortung?
Februar 15th, 2012 at 18:41
Ganz früher, vor vielen vielen (ca. 40) Jahren gab es in Dipps (auf dem Spielplatz am Eichörnchenweg) in kalten Wintern eine Eisbahn. Es wurde einfach kaltes Wasser auf den Platz gesprüht… – Da konnte keiner einbrechen.