(K)Eine lebendige Partnerschaft?
Seit über 7 Jahren ist Dippoldiswalde mit der tschechischen Stadt Bilina partnerschaftlich verbunden. Bis auf wenige Leuchtturmprojekte (Anschaffung Feuerwehrhubrettungsfahrzeug) haben es die Verantwortlichen bisher nicht vermocht, den Partnerschaftsgedanken in die Kommunalpolitik, in die Vereine oder die Bevölkerung hinein zu tragen. Selbst Oberbürgermeister Ralf Kerndt hat keinen Überblick, welche Kontakte aktuell zwischen deutschen und tschechischen Vereinen und Einrichtungen bestehen.
Dabei gäbe es viele Parallelen, die man gemeinsam vielleicht sogar besser diskutieren könnte. Neben der Feuerwehr (gab es überhaupt schon einmal einen ernsten Rettungseinsatz in der 50 km entfernten Partnerstadt?) könnte man historisch gemeinsam die Vergangenheit aufarbeiten. In beiden Städten gibt es archäologische Funde aus der gleichen Zeitepoche, dem Hochmittelalter. Man könnte touristische Aktivitäten koordinieren, jeweils im Nachbarland für sich werben. (Sport-)Vereine könnten Unterstützung bei gemeinsamen Treffen erhalten. Und letztendlich sind auch die Unternehmer des Kreises immer wieder an Kontakten ins nahe Tschechien interessiert.
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Nun kooperiert Altenberg mit Bilina. Gemeinsam versucht man, alte Kureinrichtungen zu reanimieren bzw. neue Angebote schaffen.
In Bilina möchte man das Kurbad Sauerbrunn wiederbeleben. (Bildwiedergabe mit freundlicher Genehmigung von Thomas L. Koppe. Er bietet als Wanderleiter insbesondere Ausflüge „ins Böhmische“ an und betreibt eine interessante Homepage mit vielen historischen Fotos aus der Grenzregion)
Altenberg hingegen plant, für sich die Nutzung von Radon als Heilmittel erschließen. In einem vorhandenen bzw. neu zu schaffenden Bergbau-Stollen sollen hier die Kurgäste dieses Edelgas zukünftig therapeutisch nutzen können.
Derzeit veranschlagte Investitionskosten: 3 Millionen Euro. Der Antrag zur Erlangung der Fördermittel wird (wurde) heute im Rathaus in Altenberg unterschrieben.