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Nahwärmenetz für Dippoldiswalde

Juni 28, 2012 Von: Heiko Frey Kategorie: Bürgerinitiativen, Energieversorgung, Gewerbe, StattVerwaltung/ StattRat, Umwelt

Gestern Abend fand im Rathaus eine Abschlusspräsentation des Projektes „Bioenergieregion“ statt. Initiator war der Energietisch Altenberg e.V. mit dem unermüdlichen Dietrich Papsch an der Spitze.

Höhepunkt des Abends war die Vorstellung einer neuen Projektidee: Da in den nächsten Jahren viele Wohnungen im Dippser Neubaugebiet Rabenauer Straße von den Nachtspeicheröfen auf eine neue Heizung umgestellt werden müssen, wird hier eine zentrale Nahwärmeversorgung geplant. Ein kleines Kraftwerk verbrennt dafür Holzhackschnitzel aus unserer Region und erzeugt damit den notwendigen Wärmebedarf. Gleichzeitig wird aber auch elektrische Energie erzeugt, die in das öffentliche Netz eingespeist werden kann.
Dank der Energieerzeugung hier vor Ort liegen die Kosten der Wärmeerzeugung für die Wohnungsmieter nur bei ca. 60% der vergleichsweisen Nutzung von Erdgas oder Erdöl. Mit den Gewinnen aus der Stromerzeugung sollen zukünftig die freiwilligen Ausgaben der Kommune unterstützt werden. Kindergärten und Sportvereine können sich jetzt schon über geringere finanzielle Ausgaben freuen.
Da in wenigen Jahren auch die Wärmekessel vom Seniorenpflegeheim des DRK ausgetauscht werden müssen, soll später auch hier die Fernwärme genutzt werden. Sportpark und Gymnasium sind weitere Großverbraucher, die bereits ihr Interesse bekundet haben. Durch eine modulare Bauweise ist es aber auch möglich, zu einem späteren Zeitpunkt zuerst das Krankenhaus an der Rabenauer Straße und im Anschluss das Wohngebiet an der Talsperrenstraße mit alternativer Energie zu versorgen. Die Kosteneinsparung beim Verbrauch ist nach ersten Berechnungen größer als die notwendigen Investitionskosten. Oberbürgermeister Ralf Kerndt freut sich schon, da mit dieser Form der Energieerzeugung auch die Gewinne aus der Wertschöpfungskette (Gewerbe- und Umsatzsteuer) in der Region bleiben. Zudem entstehen neue Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, beim Nahwärmekraftwerk und auch bei den regionalen Handwerkern.

Leider war diese Vision ein Hirngespinst des Autors. Lediglich der Fakt, dass gestern die Veranstaltung im Rathaus stattfand, stimmt. Fazit: Knapp eine Milliarde Euro ! (im Jahr 2010) wurde für den Bezug von Energie in unserem Landkreis ausgegeben. Dies beinhaltet die Stromversorgung, den Wärmebedarf und auch die Benzinkosten, z.B. für Berufspendler. Gemessen am Bundesdurchschnitt werden die regenerativen Energien im Landkreis lediglich zu einem Bruchteil genutzt.

Eine Hauptursache sind die „Machtpolitiker“ im Landkreis, die lieber den Wählerstimmen nachjagen als Visionen für die Zukunft zu entwickeln. Aber auch in der Bevölkerung sei der Lebensstandard noch so gut, dass hier innovativen Projekten kaum eine Chance gegeben wird. Es gäbe keine Akzeptanz und auch kein entsprechendes Einkommen in der Region, um in naher Zukunft etwas zu verändern. Auch seien die Akteure vor Ort durch Fördergelder sehr verwöhnt worden, stellte Projektberater Dr. Uwe Mixdorf sichtlich enttäuscht fest. Drei Jahre hatte er mit seinen Mitarbeitern versucht, das Thema „Bioenergieregion“ zu unterstützen. Entscheidungen der „großen Politik“ – zum Beispiel die ständigen Anpassungen des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) – warfen ihn um ein ganzes Jahr zurück. Zudem konnte er nicht mit Geld winken, sondern „lediglich“ seine organisatorische Hilfe anbieten.

Das dabei entstandene Netzwerk und die vielen Kontakte zu offenen Menschen haben die Arbeit trotzdem gelohnt.

Was Dippoldiswalde anbetrifft: Oberbürgermeister Ralf Kerndt war an diesem Abend auch selber zugegen und räumte ein, sich dem Thema Nutzung erneuerbare Energien doch noch einmal intensiver zuwenden zu müssen.
Altenberg und Glashütte wurden an diesem Abend mehrfach als besserer und offenerer Gesprächspartner genannt, dort gibt es bereits konkrete Pläne für Umrüstungen von einzelnen Objekten.

Dieser ungewohnt offene Abend machte eines deutlich: Zu einer Energiewende gibt es keine Alternative, die derzeitigen Ressourcen sind endlich. Es gibt bereits viele gute Projektansätze, wo einzelne Gemeinden oder gar ganze Landkreise in absehbarer Zeit eine Selbstversorgung mit Energie erreichen wollen/ bereits erreicht haben. Derzeit verhindert die mangelnde politische Unterstützung in unserer Region Innovationen und Investitionen.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse in den letzten Jahren: Die Bürger müssen in jedem Fall von den Gewinnen profitieren. Diese Teilhabe erreicht man durch die bevorzugte finanzielle Beteiligung von nahen Anwohnern, durch Ausschüttungen von Gewinnen vor Ort, durch eine rechtzeitige Einbeziehung bei der Planung dieser Anlagen. Gute und einfach kopierbare Beispiele gibt es schon viele – nur leider nicht im Kreis Sächsische Schweiz/ Osterzgebirge.

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