Dippser StattZeitung

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Artikel der Kategorie September, 2014

Dubi von innen

September 21, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Historisches, Nebenan, Tourismus, Umwelt, Veranstaltungen 1 Kommentar →

Dubi? Das war doch der hässliche tschechische Ort an der B170 mit dem längsten Straßenstrich in Europa?

Vielleicht war das Dubi wirklich einmal. Irgendwann, früher. Noch früher war Dubi (zu deutsch: Eichwald) ein kleiner Gebirgsort und Ausflugsziel für Tschechen und Deutsche. Man hatte gute Luft und klares Wasser, historische Gebäude, bedeutsame Industrie, … und dann kam die Straße durch das Gebirge und damit der Verkehr. Ein großer Einschnitt und auch ein großer Wandel.

In diesen Tagen, wandelt sich Dubi aber gerade wieder. Die Nachtklubs und viele miese Typen sind weg, man kann wieder in Restaurants gehen, das Kurwesen und die europaweit bekannte Porzellanfabrik kämpfen für eine lebenswerte Zukunft.

Wer sich darüber informieren möchte:
Am 25. Oktober kann man Dubi wirklich kennenlernen. Die Agentur “Zeitengang” aus Fürstenau bietet eine ganztägige zweisprachige Führung, bei der man Dubi im Heute erleben kann.

Geplant sind Besuche und Gespräche im Kurbad „Tereziny lázně“, eine Besichtigung der venezianischen Kirche „Panny Marie“, ein Stadtrundgang unter dem Thema “Dubí – von Tradition, Nachtclubs, LKWs und dem Leben von heute”, die Besichtigung im Haus des Porzellans und auch das Kennenlernen eines Familienbetriebes, der Dubský perník, also Pfefferkuchen aus Dubí herstellt.

Weitere Informationen über Termin, Teilnehmergebühren oder Anmeldung finden Sie hier bei Zeitengang.de.

Auweia!

September 20, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Sonstiges 4 Kommentare →

Es gibt mitunter nette Nachbarn, die wenden sich dem Buddhismus zu oder werden letztendlich sogar noch Christen?

Also, Aufpassen!

Über das Pro und Kontra neuer Kindertagesstätten

September 18, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Allgemein, Bürgerinitiativen, Der Stadtrat (berichtet), Ulberndorf Kommentare deaktiviert

Und wieder eine üble Baustelle, die der Amtsvorgänger dem jetzigen Oberbürgermeister hinterlassen hat:
Gestern Abend diskutierte der Hauptausschuss unserer Stadt über die Aufnahme einer neuen Kindertagesstätte in den sogenannten Bedarfsplan. Christine Nobis aus Ulberndorf möchte gern in den Räumen der ehemaligen Förderschule eine Kindertagesstätte einrichten. Eine breite Unterstützung aus ihrem Ort hat sie. Bereits im April ging dazu eine Petition mit 172 Unterschriften bei der Stadt ein. Diese hätte eigentlich innerhalb einer angemessener Frist, spätestens aber nach sechs Wochen, beantwortet werden müssen (SächsGemO).

Nun muss sich der neue Oberbürgermeister und auch der neu gewählte Stadtrat mit diesem heiklen Thema auseinander setzen. Der Hauptausschuss diskutierte äußerst kontrovers, Christine Nobis als Initiatorin des Projektes durfte immer wieder auch ihre Meinung beitragen. Dies war bisher im Dippser Stadtrat kaum üblich.

Pro-Argumente:
Der Bedarfsplan der Stadt weist zwar eine ausreichende Anzahl von Kita-Plätzen aus, allerdings ist nicht erkennbar, in welchen Einrichtungen diese Ressourcen verfügbar sind. Die Kita-Einrichtungen in den Zentren unserer Stadt scheinen ausgelastet zu sein. Junge Eltern sind daher genötigt, Anfahrten zu entfernten Kitas in den Ortschaften in Kauf zu nehmen.

Allein in Ulberndorf gibt es schon jetzt mehr Kinder, als in der neuen Einrichtung Plätze geschafft werden können. Zukünftig könnten die Ulberndorfer ihre Kinder wohnortnah betreuen lassen.

Durch die geplanten privaten Investitionen könnten ggf. Kosten für investive Maßnahmen für die Kita in Schmiedeberg, diese soll in den nächsten Jahren umfassend saniert werden, gespart werden. Auch generell spart die Stadt, wenn Kindertagesstätten privat betrieben werden. Zuschüsse an die Einrichtungen werden je Kind bezahlt, unabhängig von der Auslastung der jeweiligen Einrichtung.

Kontra:
Die Stadt hat einen amtlich akzeptierten Bedarfsplan erstellt, der schon jetzt und auch in den folgenden Jahren eine ausreichende Anzahl von Plätzen in den Kindertageseinrichtungen prognostiziert.

Die Risiken für eine Förderung des Projektes von Christine Nobis sind sehr hoch. Dies betrifft sowohl die baulichen Maßnahmen in der Vorbereitung als auch die spätere Betreuung der Kinder. Im Falle einer Aufnahme in den Bedarfsplan der Stadt trägt die Kommune allein das finanzielle Risiko. Das Bemühen von Frau Nobis, Fördergelder zu akquirieren wird hoch bewertet, allein die Fakten und auch die schon geschlossenen Haushaltpläne bei Kreis und Land sprechen dagegen.

Dippoldiswalde hat bereits jetzt große Finanzprobleme. Aus diesem Grund sollte man offen und ehrlich sein und klar sagen, dass eine Beteiligung der Stadt zum jetzigen Zeitpunkt illusorisch ist.

Ein Vergleich mit der im Entstehen begriffenen Einrichtung „Waschbärchen“ in Dippoldiswalde hinkt, da hier die Wäscherei Reichel als privater Investor die Stadt vor jeglichen finanziellen Ansprüchen freigestellt hatte. Dies wurde vertraglich festgeschrieben. Zudem war zum Zeitpunkt der Verhandlungen noch Bedarf an Kitaplätzen, so dass man hier keine Parallelen ziehen kann.

Durch die Schaffung weiterer Kita-Plätze über den Bedarf hinaus, kommt es zu einer prozentual geringeren Unterstützung jeder vorhandener Einrichtung, so dass hier durchaus eine Erhöhung von Zuzahlungen der Eltern zu befürchten ist.

Frau Nobis benötigt für das Führen der geplanten Einrichtung eine zusätzliche berufliche Qualifikation, die 250 Unterichtsstunden umfasst und innerhalb von 5 Jahren nachgewiesen werden muss.

+ + + + +

Da eine Beschlussfassung nicht vorgesehen war, geht nun die Vorlage in den Stadtrat. Verschiedene Unterlagen wird die Verwaltung noch auf den Tisch legen, wo z.B. die derzeit offenen Plätze sind.
Danach wird der Stadtrat endgültig beschließen.

Zur Zukunft des Dippser Museums

September 18, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Allgemein, Aus dem Rathaus, Historisches, Kernstadt Dippoldiswalde, Vereine berichten Kommentare deaktiviert

Nein, es ist nicht nur ein kleines Treffen engagierter Bürger, das der Förderverein mittelalterlicher Bergbau Dippoldiswalde e.V. hier plant. Ein Blick auf die Liste der Teilnehmer zeigt, dass hier tatsächlich eine konstruktive Auseinandersetzung über die Zukunft unseres Museums geführt werden soll. Aus diesem Grund sollte man hoffen, dass die Bürger ein breites Intreresse zeigen und der Platz im Ratssaal eng wird.

Das einzig Bedenkliche an der Veranstaltung: Beim Museum selber scheint man für diese Gedanken kein Interesse zu haben. Auf der Homepage findet am weder einen Link zum Bergbau-Förderverein als Organisator  noch einen Hinweis zur geplanten Veranstaltung. Und dabei geht es doch auch um den Fortbestand dieses Hauses. Die gravierenden Probleme mit der Statik des Museums als auch große Brandschutz-Mängel (die Parksäle lassen grüßen) sollten doch hier eine sensibilisierdende Wirkung gehabt haben.

Präsentation des Architekturmodells „Zentrum für den mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge”

Donnerstag, 25. September 2014, 18.00 Uhr
in 01744 Dippoldiswalde, Rathaus Dippoldiswalde, Markt 2, Ratssaal

Herr Tobias Maisch, Architekturstudent der Technischen Universität Dresden stellt seine Entwürfe zur Planung, Architektur und Gestaltung sowie zu dem städtebaulichen und touristischen Umfeld von Dippoldiswalde vor.
Mit der Verleihung des Architekturpreises der Technischen Universität Dresden für einen Entwurf zum „Zentrum für den mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge” wurde ein gemeinsames Projekt zwischen dem Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege an der TU Dresden, der Großen Kreisstadt Dippoldiswalde und dem Landesamt für Archäologie erfolgreich abgeschlossen. Neben der Präsentation des Architekturmodells sollen zudem erste Vorstellungen präsentiert werden, die während des laufenden ArchaeoMontan-Projektes gemeinsam mit dem Büro Space 4, Stuttgart entwickelt worden sind. Eine der wichtigsten Aufgaben für zukünftige Projekte wird in der Stärkung des Museumstandortes Dippoldiswalde gesehen.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 25.09.2014 um 18:00 Uhr im Ratssaal der Stadt Dippoldiswalde statt. Alle Interessierten sind recht herzlich dazu eingeladen.

An dieser Veranstaltung werden teilnehmen:
Herr Jens Peter, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Dippoldiswalde,
Frau Dr. Regina Smolnik, Landesarchäologin vom Landesamt für Archäologie,
Frau Dr. Christiane Hemker, Projektleiterin ArchaeoMontan vom Landesamt für Archäologie,
Herr Prof. Thomas Will, Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege Technische Universität Dresden,
Frau Franziska Herborn, Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege Technische Universität Dresden,
Herr Tobias Maisch, Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege Technische Universität Dresden,
Frau Wendy Eixler, M.A., Ausstellungsbüro ArchaeoMontan Dippoldiswalde,
Herr Jürgen Hess, Büro SPACE4 aus Stuttgart und
Herr Thomas Menzel, die STEG Stadtentwicklung GmbH.

Andrea Kretschmann
„Förderverein mittelalterlicher Bergbau Dippoldiswalde e.V.”

Braucht Dippoldiswalde eine neue Bürgerbroschüre?

September 15, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Bürgerinitiativen, Dippolds Info, StattVerwaltung/ StattRat 4 Kommentare →

Diese Frage beantwortete die Stadtverwaltung für sich bereits mit “Ja”.

Die Verwaltung der Großen Kreisstadt Dippoldiswalde möchte eine neue Bürgerbroschüre veröffentlichen.

Was ist eine Bürgerbroschüre und welche Inhalte sollen hier veröffentlicht werden?
Dies ließ das Rathaus in seiner Beschlussvorlage zur kommenden Sitzung des Haupt- und Verwaltungsausschusses erst einmal offen.

Für die inhaltliche Gestaltung bittet die Verwaltung um enge Zusammenarbeit mit den einzelnen Ortschaftsräten.

In der Regel sind diese Broschüren eine wilde Sammlung von Werbeanzeigen, die durch gelegentliche redaktionelle Beiträge unterbrochen werden. Dies beweist bspw. die Dippser Broschüre aus dem Jahr 2007, die aus diesen Gründen sogar auf ein Inhaltsverzeichnis verzichtet.

Was kostet diese Broschüre?
Erst einmal nix.

Die gesamte Erstellung der Bürgerbroschüre mit eingelegtem Stadtplan in einer Auflage von 9.000 Stück ist für die Stadt selbst kostenlos und wird ausschließlich aus Werbeanzeigen finanziert.

Der Verlag lässt sich also seine Aufwendungen durch die Werbung ortsansässiger Unternehmen bezahlen.

Warum engagiert sich die Stadt für private Werbung?
Diese Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Aber wenn man zwischen den Zeilen liest, kann man die Gedanken vielleicht nachvollziehen:

* die ABC Print GmbH … kann jedoch keinen digitalen Stadtplan bereitstellen
* die Verwendung der Kartographie bei anderen städtischen Projekten kann nicht kostenlos zur Verfügung gestellt werden
* die XYZ-GmbH bietet die kostenlose Bereitstellung eines digitalen Stadtplanes für die Homepage von Dippoldiswalde
* die kostenlose Verwendung der Kartographie bei anderen städtischen Projekten …
* kostenloser QR-Code
* kostenlose Stadt-App, die ausschließlich aus Werbeeinnahmen finanziert wird

Dazu sollte man wissen, dass es nach Kenntnis der StattZeitung schon zu juristischen Auseinandersetzungen gekommen sein soll, weil die Stadt (angeblich) Urheberrechte fremder Kartenanbieter verletzt haben soll.

Mit OpenStreetMap könnte die Stadt schon jetzt kostenlos Pläne nutzen, dort eigenverantwortlich Rad- und Wanderwege oder Hundetoiletten oder Feuerwehrhydranten darstellen, oder Folien mit neuen Baugebieten einblenden, oder Hinweise für städtische Einrichtungen, oder … Open Street Map wird beispielsweise in Wildruff oder in Rostock eingesetzt.

Und QR-Codes kann man übrigens auch jederzeit kostenlos im Internet generieren oder mit kostenlosen Programmen selber erstellen. Man kann diese Codes sogar kreativ gestalten, sofern man dies möchte.

Was nichts kostet, ist nichts wert?

Der digitale Stadtplan des Städte-Verlages ist bereits seit mehr als einem Jahr auf www.dippoldiswalde.de eingestellt und enthält viele Werbeanzeigen ortsansässiger Unternehmen.

Warum Unternehmen mindestens 250 Euro im Jahr dafür ausgeben, um eine kurze Adresszeile in so einem Stadtplan zu erhalten was andere Anbieter kostenlos ermöglichen könnten, bleibt deren Geheimnis.
Im Falle des erwähnten Städte-Verlages haben ca. 25 Dippser Betriebe annonciert. (Die inhaltlichen Informationen über Dippoldiswalde hat der genannte Verlag übrigens kostenlos der Wikipedia “entnommen”. Und auf was greift der Städteverlag bei den Karten (außerhalb der größeren Ortschaften) zurück? Open Street Map!)

Nimmt man zu der Summe für die Online-Werbung die Gelder für die Reklame in der gedruckten Broschüre noch dazu, kommt man bestimmt auf einen auskömmlichen 5-stelligen Betrag, mit dem Dippser Unternehmer einen Großteil für eine neue Homepage gestalten könnten.

Fazit?

Warum also Geld nach Fellbach (Baden/ Württemberg) überweisen, was wir auch gut in der eigenen Region ausgeben könnten? Inhalte aus der Bürgerbroschüre können gern im Amtsblatt erscheinen, sofern dies noch nicht erfolgt ist.

Für alle übrigen Informationen sollte man aus Gründen der Nachhaltigkeit und der Kosten auf eine Papierausgabe verzichten und lieber einen aktuellen Internetauftritt erstellen. Und hier sollte sich gerade die Stadtverwaltung dafür  stark machen, um das Werbebudget der Unternehmen in der Region zu halten. Vorschläge, wie beispielsweise kostengünstige Kartenmaterialien im Internet genutzt werden können, wurden der Verwaltung bereits mehrfach angetragen.

Erinnert sich noch jemand an die Bürgerbroschüre aus dem Jahr 2007?

Informationsbroschüre, Stadtplan mit Ausflugsvorschlägen und Werbeflyer im corporate design. Und die Inhalte?