Der Protest wird lauter
In der letzten Sitzung im November beschloss der Dippser Stadtrat, „einer Übertragung der noch in kommunaler Trägerschaft befindlichen Kindertagesstätten in Freie Trägerschaft grundsätzlich zuzustimmen“
Dies veranlasste ca. 30 Gäste (Schätzung d. StattZeitung) bei der gestrigen Stadtratssitzung, ihren Unmut über diesen Beschluss zu äußern. So wurden Unterschriften gegen dieses Vorhaben in Schmiedeberg, Berreuth, Seifersdorf und Reichstädt sowie in Hennersdorf gesammelt. Diese Petitionen wurden gestern dem Bürgermeister übergeben. Da allein in Schmiedeberg knapp 600 Eltern, Erzieher und Anwohner unterschrieben haben, dürfte sich die Summe aller Unterschriften in diesen Listen auf knapp 1.000 bewegen.
Matthias Franke, Elternrat in der Grundschule von Schmiedeberg, nannte viele Nachteile, die eine Privatisierung der städtischen Kitas nach sich ziehen würde. Die Vertreter aus Hennersdorf verlangten einen Kostenvergleich, welche Vorteile dieser einschneidende Schritt für Dippoldiswalde bringen würde.
Oberbürgermeister Jens Peter beruhigte die aufgeregten Gäste indem er sich erst einmal formell über das Interesse an der Kommunalpolitik freute. Weiter erklärte er, dass eine Privatisierung bisher noch nicht beschlossen sei, sondern lediglich erst einmal ein „Grundsatzbeschluss über die Absicht dieses Schrittes“ gefasst wurde.
Diese Aussage stimmt leider mit dem Handeln des Rathauses nicht überein. Dort wurde vor wenigen Tagen eine Bekanntmachung veröffentlicht, dass man die feste Absicht habe, die Kindertagestätten an Freie Träger zu übergeben. Insofern sind die Würfel eigentlich gefallen, die Verwaltung wird später auf diesen Beschluss des Stadtrates verweisen und daran erinnern, dass man ja rechtzeitig die Bürger über alle anstehenden Absichten informiert habe.
Dezember 4th, 2014 at 19:27
Der Autor dieses Artikels sollte den letzten Satz in der Ausschreibung lesen. Die Würfel sind also noch nicht gefallen.
Dezember 5th, 2014 at 11:16
@ knut,
Danke für den Hinweis. Hast Du aber den ersten Satz in der Ausschreibung gelesen?
Dezember 5th, 2014 at 17:47
Die finanzielle Seite sollte schon einmal genau beleuchtet werden, bevor man solche einschneidenden Schritte geht.
Die Gebäude und daraus entstehende Investitionen bleiben weiterhin bei Dipps.
Weniger Lohn an die Erzieher bezahlen, kann sich – beim Engpass gerade in diesem Bereich auf dem Arbeitsmarkt – auch keiner in Größenordnung leisten.
Verbleibt bei der Stadt nur noch die Einsparung des täglichen “Verwaltungskrams”. Diesen wird sich aber der Freie Träger auch von der Stadt bezahlen lassen wollen und darüber lässt sich dann auch wieder trefflich vor Gericht streiten.
Interessant und wichtig wäre in diesem Zusammenhang auch die zukünftige Handhabung der Platzvergabe. Steuert das Dipps dann noch oder macht jeder Freie Träger dann was er will?
Die müsste doch auch bei der Stadt verbleiben
Dezember 7th, 2014 at 20:10
Die Stelle soll ja vorrangig eingespart werden bei der Stadt (50000€ pro Jahr Personalkosten?!), also wird das jemand von den freien Trägern machen oder einer der Bürgermeister übernimmt das mit für sein Gehalt!! Oder es läuft über’s Hauptamt.
August 27th, 2015 at 11:52
[...] Träger aufgehoben werden. Bleibt die Frage, warum man nicht erst die Hintergründe geprüft und so erst einmal viel Unruhe in Stadtrat, Bürger und Angestellte gebracht [...]