Halbe Million Euro jährlich für Gebäudereinigung
Mit drei verschiedenen Aufträgen wollte die Stadtverwaltung die regelmäßige Reinigung aller Dippser Schulen, Kitas, dem Rathaus nebst Außenstelle und Schmiedeberger Bürgerhaus vergeben. Allerdings gab es ein großes Erwachen, die Kosten in den Angeboten für drei verschiedene Lose überstiegen die Kalkulation erheblich. Knapp 500.000 Euro hätte die Beauftragung den Dippser Steuerzahler gekostet.
Gemeinsam mit Frau Erika Schmieder, die mit ihrem Unternehmen die Vergabe von Reinigungsleistungen vergleicht und bewertet, begab man sich auf Ursachenforschung. Letztendlich kam man zur Einsicht, dass die Lose 1 und 2 für die verschiedenen Aufgaben zu groß waren und sich deshalb kaum einheimische Kleinunternehmer für die Aufträge interessiert haben. Aber auch die öffentlich bekannten Bewertungskriterien für die Ausschreibungen waren ein Grund, dass hier die Preise aus dem Ruder liefen.
Somit wurden zwei Lose der Ausschreibung zurückgezogen. Diese sollen, inhaltlich noch weiter untergliedert werden und auch die Ausschreibungskriterien sollen verändert werden. Damit erhofft man sich bei einer erneuten Ausschreibung finanziell günstigere Ergebnisse. Mit dem dritten Los von Reinigungsarbeiten, hier betrug das Angebot 79 T€, wurde ein Dippser Unternehmen beauftragt.
Zwei interessante Aspekte wurden bei der folgenden Diskussion deutlich: Eine Überprüfung der Arbeiten findet kaum statt und wurde bisher vom Auftragnehmer erwartet. Dies kann nicht funktionieren, bei einer Größenordnung dieses Ausmaßes muss auch der Auftraggeber tätig werden, versuchte Erika Schmieder immer wieder die Diskussion zu lenken.
Falk Kühn-Meisegeier warf ein, dass bei Aufgaben in diesen Dimensionen durchaus die Gründung eines städtischen Reinigungsunternehmens geprüft werden sollte. Dieser Vorschlag blieb leider von den anderen Stadträten unbeachtet.