Dippser StattZeitung

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Artikel der Kategorie ‘Gesundheit’

Tag der offenen Tür im Krankenhaus

Oktober 25, 2010 Von: Harald Weber Kategorie: Bildung, Gesundheit, Veranstaltungen Kommentare deaktiviert

Die Weißeritztal-Kliniken mit den Standorten Freital und Dippoldiswalde laden am 30. Oktober 2010 alle Interessierten zum Tag der offenen Tür ein. Besucher erwartet ein vielfältiges Programm rund um die Themen Gefäße, Herz und Diabetes.

Von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr können sich Besucher u.a. in verschiedenen Vorträgen informieren, einen Blick in den OP-Saal und in die Küche der Diabetesberatung werfen

Programm zum Herunterladen

Ein konkretes Programm befindet sich auf der Internetseite www.weisseritztal-kliniken.de und wird rechtzeitig in der Tagespresse veröffentlicht.

Grippeschutzimpfung in Dippoldiswalde

Oktober 01, 2010 Von: Heiko Frey Kategorie: Gesundheit, Landkreis Kommentare deaktiviert

Der Monat Oktober ist ein günstiger Monat, um den Impfschutz gegen die jährliche Virusgrippe aufzubauen. Außer beim Hausarzt ist es auch im Gesundheitsamt des Landkreises möglich, sich impfen zu lassen.

Folgender Termin steht in Dippoldiswalde dafür zur Verfügung:
Dippoldiswalde, Weißeritzstraße 7:
Dienstag, den 5. Oktober 2010 von 8.30 Uhr bis 11.00 Uhr und 14.00 bis 17.30 Uhr

Gesetzlich Versicherte erhalten die Impfungen kostenfrei, Privatversicherte erhalten eine Rechnung und können diese bei ihrer Krankenkasse einreichen.
Bitte bringen Sie ihre Chipkarte der Krankenkasse und ihren Impfausweis mit.

Bei Rückfragen wenden Sie sich an das Gesundheitsamt in Dippoldiswalde unter Tel. 03504 620-2401.

Gentechnikfreie Landwirtschaft in unserem Landkreis?

September 26, 2010 Von: Heiko Frey Kategorie: Gesundheit, Landkreis, Umwelt 3 Kommentare →

Im Rahmen der „Tage des ländlichen Raumes“ fand am heutigen Sonntag eine äußerst interessante Diskussion statt, Thema: „Gentechnik im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge“.
Anlass für diese Diskussionsrunde war ein Antrag der SPD/Grünen-Fraktion im Kreistag im Juni, wo den landwirtschaftlichen Unternehmen im Landkreis empfohlen werden sollte, einer freiwilligen Selbstverpflichtung zur gentechnikfreien Pflanzenproduktion beizutreten. Die Kreisräte fanden jedoch keinen Konsens und wollten mehr Informationen.

Und so diskutierten:
Dr. Bernd Maurer
Referatsleiter für Bio- und Gentechnik, Chemikalien im Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
Rolf Bobe
Vorsitzender des Regionalbauernverbandes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Geschäftsführer der Agrarproduktion Lohmen
Dr. Uwe Schrader
Vorstandsvorsitzender des InnoPlanta e.V., Gatersleben und Abgeordneter (FDP) im Landtag von Sachsen-Anhalt
Jens Heinze
Grüne Liga Osterzgebirge e.V.
Ulf Müller
Betriebsbetreuer bei der Gäa- Vereinigung ökologischer Landbau e.V. Landesverband Sachsen
Die Moderation übernahm Hubertus Grass, ehemaliger Landesgeschäftsführer von B‘90/ Grüne und derzeit in der Geschäftsstelle zur Vorbereitung des Evangelischen Kirchentages 2011 in Dresden tätig.

Im Bild: Die Herren Müller, Bobe, Schrader, Grass, Heinze und Maurer (v.l.)

Alle vorgetragenen Argumente hier wiederzugeben, würde diesen Artikel sprengen, zumal auch unter den Gästen einige Kreisräte waren, die ihre persönlichen Animositäten nicht verstecken wollten.

Als (nicht unvoreingenommener) Zuhörer konnte man erkennen, dass Gentechnik-Befürworter gern ein bisschen am Erbgut der Pflanzen ausprobieren möchten. Mit der Rechtfertigung, dass Kreuzen und Züchten von Pflanzen in der Vergangenheit ja auch schon eine Art Genmanipulation gewesen wäre. Außerdem wären „Schwellwerte“, also Verunreinigungen von Saatgut und Produkten in anderen Bereichen viel höher.

Die Gentechnik-Gegner prangern an, dass mit der Genmanipulation eher an Symptomen herumgedoktert wird, anstatt die Ursachen der Probleme zu suchen. Eine bessere Fruchtfolge auf dem Acker, weniger Monokultur und größerer Artenreichtum können viel verändern und die Manipulation überflüssig machen. Sie plädieren für eine Null-Prozent-Regelung, also für ein Verbot der Gen-Versuche, da eine Abtrennung in der Natur und in der Verarbeitung unmöglich ist. Der Wind und die Bienen halten sich eben nicht an die Grenzen und Gesetze und der Mähdrescher wird auch nicht bis zum letzten Korn gereinigt, bevor er aufs nächste Feld fährt.

Interessant ist die Ablehnung der Gentechnik durch den Vertreter des Bauernverbandes. Er verlangte mehrfach, dass die Gen-Forschung in die öffentliche Hand, also zum Staat gegeben wird. Nur so sind Interessenkonflikte von Forschung und Industrie zu vermeiden, nur so ist auch eine neutrale Bewertung der Versuchsergebnisse möglich. Vielleicht spielt hier schon die Angst eine Rolle, durch verändertes Saatgut abhängig von der Industrie zu werden?

Die Sächsische Staatsregierung versucht sich, aus allem heraus zu halten. Was in Europa erlaubt ist, muss auch in Sachsen gelten und letztendlich soll jeder Bauer innerhalb dieser Regeln frei entscheiden dürfen.

Trotzdem fand man am Ende der Diskussion zu einer Einmütigkeit:
* Genveränderte Lebensmittel müssen deutlich sichtbar deklariert werden.
* Der Staat darf sich aus der Forschung nicht zurückziehen und muss hier mehr Geld investieren.

Außerdem scheinen alle Beteiligten froh, dass es zu diesem Dialog gekommen ist, der fortgeführt werden sollte. Ob die Kreisräte nun doch zu einer einvernehmlichen Beschlussfassung kommen?

10 Jahre AWO Wohn- und Wohnpflegeheim Seifersdorf

September 01, 2010 Von: Heiko Frey Kategorie: Gesundheit, Veranstaltungen Kommentare deaktiviert

Am 3. September 2010, ab 15 Uhr, feiern Bewohner, Angehörige, Mitarbeiter, Partner und Freunde ihr Sommerfest und das 10-jährige Jubiläum mit vielfältigen Angeboten. Gäste sind herzlich willkommen.

Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren, am 1.9.2000, zogen die ersten Bewohner in das neu errichtete Wohn- und Wohnpflegeheim Seifersdorf der AWO SONNENSTEIN gemeinnützige GmbH ein. Sie kamen im Zuge der sogenannten Enthospitalisierung vorwiegend aus Pflegeheimen und anderen Einrichtungen, die nicht den gewachsenen Standards der Behindertenhilfe entsprachen. Hinzu kamen junge Menschen mit Behinderungen aus dem damaligen Weißeritzkreis, die bis dahin noch in der elterlichen Wohnung gelebt hatten. Für sie stellte der Einzug einen wichtigen Schritt zum eigenständigen Wohnen dar. Die insgesamt 34 Einzel- und drei Doppelzimmer waren in kurzer Zeit besetzt.

Menschen, die mit einem Handicap leben, darin zu unterstützen, ein eigenständiges Leben zu führen, ist der Grundansatz der modernen AWO-Einrichtung der Behindertenhilfe. Jeder Bewohner kann seinen individuellen Tagesablauf verwirklichen, selbstständiges Wohnen und ebenso wie seine Individualität. Dadurch werden persönliche Entwicklungen unterstützt und gefördert.

http://www.awo-sonnenstein.de/bilder/Eingang-whseif.jpg

Bereits im Juni 2002 konnten die ersten sechs Bewohner in eine Außenwohngruppe nach Dippoldiswalde umziehen. Seit Mai 2005 bietet die AWO auch das ambulant betreute Wohnen für geistig behinderte und psychisch kranke Menschen an. Das bedeutet, die Klienten wohnen in eigenen Wohnungen und werden regelmäßig von Mitarbeitern zu Hause besucht. „Besonders freut uns, dass zwei ehemalige Bewohner, die vor zehn Jahren aus Pflegeheimen in unser Wohnheim gezogen sind, nun in eigenen Wohnungen leben und mit relativ wenig Unterstützung ein selbständiges Leben führen.“, berichtet Heimleiterin Anke Loose mit Stolz. Gegenwärtig betreut die AWO neben den 40 Bewohnern am Standort Seifersdorf acht Personen in zwei Außenwohngruppen in Dippoldiswalde sowie 24 Klienten in eigenen Wohnungen. „Spannend sind auch unsere ersten Erfahrungen mit Menschen, die ein Persönliches Budget mitbringen, d. h. Geld, mit welchem sie nach eigenem Ermessen Leistungen einkaufen. Interessenten für diesen Weg beraten und unterstützen wir.“, so Loose.

Für die nächsten zehn Jahre zeichnen sich neue Herausforderungen ab. Die ersten Bewohner, die gegenwärtig noch in der Werksatt für behinderte Menschen in Reinholdshain arbeiten, werden in absehbarer Zeit das Rentenalter erreichen. Für sie gilt es, passende Beschäftigung- und Betreuungsangebote zu entwickeln. Die AWO SONNENSTEIN gemeinnützige GmbH als kompetenter und kreativer Träger der Behindertenhilfe wird dabei sein.

Kontakt:
AWO Sachsen Soziale Dienste gemeinnützige GmbH
Georg-Palitzsch-Straße 10
01239 Dresden
Telefon 0351 2804804
Telefax 0351 2804802
birgit.bach@awo-in-sachsen.de

Pilze sammeln – aber richtig!

August 06, 2010 Von: Harald Weber Kategorie: Freizeit und Erholung, Gesundheit, Service, Umwelt 1 Kommentar →

„…war viel Schwamme ißt, daar spart es teire Brut …“ – so heißt es in Gottfried Lattermann’s „Schwammemarsch“ von 1918. Volkslieder können uns Einblicke geben in die Zeit, in der sie entstanden. Diese Nachkriegsjahre waren zweifellos geprägt von sozialer Notlage und da war das Gratisangebot der Natur ein willkommenes „Zugemüs“, auf das arme Leute nicht verzichten konnten. Heute gestaltet sich die Ernährungslage bei uns so, dass grundsätzlich niemand mehr auf das Pilze Sammeln angewiesen ist; für die meisten Pilzsammler ist es eher eine Art Sport, das Frönen einer Leidenschaft, gleichsam dem Jagen und Fischen. Man könnte meinen, hier offenbaren sich unsere Ur-Instinkte.

Pilzmuseum Reinhardtsgrimma

Pilzmuseum Reinhardtsgrimma - über 700 Pilzarten in 3500 naturgetreuen Pilzmodell-Kunstwerken...

Wer Pilze sammelt – gemeint sind hier nur die Fruchtkörper, der Pilz selbst befindet sich meist im Boden oder im Holz – der sollte aber auch einiges wissen und beachten!

Pilze haben kein Chlorophyll (Blattgrün)und sie können daher auch keinen Stoffwechsel auf Basis der Photosynthese vollziehen, wie die anderen Grünpflanzen. Sie leben daher sowohl saprophytisch (fäulnisbewohnend), parasitisch (schmarotzend), als auch in Symbiose (Lebensgemeinschaft) und beziehen auf diese Weise ihre Nährstoffe. So umgeben z.B. Pilze die Wurzelspitzen unserer Bäume und sie schließen quasi den Boden für das Wurzelwachstum auf, während der Pilz seinerseits von der Gehölzpflanze profitiert. Und so funktioniert das bestens in der Natur! Wird aber dieses natürliche System gestört, z. B. durch Verhinderung der Erhaltung und Ausbreitung von Pilzen, eben durch das übermäßige Absammeln der Sporen („Samen“) tragenden Fruchtkörper, so schaden wir den Bäumen und dem Ökosystem.

Aufgrund ihrer Bedeutung für Wachstum und Zersetzung sind Pilze eine unverzichtbare Voraussetzung für das Funktionieren der natürlichen Kreisläufe und sie werden daher bereits in verschiedenen europäischen Ländern durch Rechtvorschriften geschützt. So gibt es temporäre und lokale Sammelverbote, Mengenbegrenzungen, Erlaubnispflichtigkeit etc. Derartige direkte Restriktionen haben wir zwar in Deutschland (noch) nicht, aber in unserem Wald- und Naturschutzrecht sind sehr wohl zu beachtende Vorschriften enthalten.

Nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung sind eine ganze Reihe Pilzarten und deren Lebensräume geschützt. Das Sammeln von Steinpilz, Pfifferling, Schweinsohr, Brätling, Birkenpilz, Rotkappe und Morcheln ist nur freigegeben, „… soweit sie in geringen Mengen für den eigenen Bedarf der Natur entnommen werden.“

Frischpilze im Pilzmuseum Reinhardtsgrimma

Pilzmuseum Reinhardtsgrimma - ständig frisch gesammelte Pilze...

Von der oberen Forstbehörde wir dazu kommentiert: „Wer das Aneignungsrecht nach § 14 SächsWaldG für sich in Anspruch nimmt, d.h. wer … Waldfrüchte … sammelt, nimmt ein sonst der Rechtsordnung fremdes Sonderrecht zur Ernte auf fremden Grund und Boden in Anspruch. Das setzt voraus, dass ihm die Grenzen des Sonderrechtes bekannt sind. Eine Berufung auf irgendeine Form der Unkenntnis scheidet aus.“ Das bedeutet, wer die Pilze sammelt, ist dafür verantwortlich, dass keine geschützten Arten im Korb liegen. Das o.g. Aneignungsrecht ist Teil des Betretungsrechtes zu Erholungszwecken. Die arbeits- oder gewerbsmäßige Pilzsuche ist nicht Teil dieses Rechtes und die Aneignung ohne besondere Erlaubnis des Waldbesitzers als Diebstahl strafbar. Die nicht geschützten Pilze dürfen auch nach dem Waldrecht ohne besondere Erlaubnis des Waldbesitzers („Sammelschein“) nur für den persönlichen Bedarf entnommen werden. Das entspricht einer Menge, die eine Person bei einer Mahlzeit verspeist. Nach Meinung der Ernährungswissenschaft sind das etwa 500g Frischpilze und das höchstens einmal pro Woche, denn Pilze sind schwer verdaulich und in ihnen können sich so allerhand „ungute“ Stoffe (Gifte, Radioaktivität) akkumulieren.

Eine Information des Staatsbetriebes Sachsenforst
Fotos: Harald Weber