Dippser StattZeitung

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Artikel der Kategorie ‘Historisches’

Architekturpreis für Dippser Museumsprojekt!

Juli 22, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Allgemein, Historisches, Kunst/Kultur, Tourismus 5 Kommentare →

Im Rahmen des Architekturpreises 2014 der TU Dresden hat das Projekt “Bergbauzentrum und Museum in Dippoldiswalde” gewonnen.

Entwurfsverfasser ist Tobias Maisch, der im nächsten Jahr sein Studium in Dresden beendet.

Tobias Maisch auf dem Museumshof im Interview mit FRM. Der regionale Fernsehsender wird sich voraussichtlich in der nächsten Woche diesem Thema zuwenden.

Die Ausstellung und Preisverleihung findet am 25.07.2014 (16 Uhr) im Palais im großen Garten in Dresden statt.
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Hennersdorfer Petition erfolgreich

Juli 03, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Hennersdorf, Historisches, StattVerwaltung/ StattRat, Verkehr 1 Kommentar →

Die Alte Schmiede in Hennersdorf soll weg, ist sich der Großteil der hiesigen Bevölkerung einig.

Das Gebäude ist marode, die Sicherung gegen abstürzende Bauteile kostet den Dippser Steuerzahler 340,- Euro/ Monat (in 10 Jahren wären dies über 50.000,- Euro – rechnete Ortsvorsteher Henry Krenz vor) und die Hennersdorfer würden den Abriss des Gebäudes kostenneutral für den Dippser Haushalt erledigen.

Der Verlauf der Diskussion bei der gestrigen Stadtratssitzung ist leider kaum wiederzugeben. Eigentlich wollte die Rathausverwaltung die Petition verwerfen – also ablehnen. Am Ende kämpfte ausgerechnet Oberbürgermeister Ralf Kerndt  – für die Petition.

Und was war dazwischen? Eine Nachfrage beim Denkmalschutzamt des Landkreises brachte eine anscheinend unbefriedigende Antwort, die leider mal wieder nur dem Stadtrat zugänglich gemacht wurde.
Letztendlich schien aber der Oberbürgermeister selber erkannt zu haben, dass seine Weigerung zur Ausführung eines Stadtratsbeschlusses vom Februar rechtlich problematisch ist. Und so argumentierte Ralf Kerndt, dass bei einer zweiten Zwangsversteigerung der Zuschlag bei einem noch niedrigeren Mindestgebot möglich wäre, was er im Interesse der Stadt hätte beachten wollen.

Der neue Marschplan lautet nun:
* Ersteigerung des Anwesens
* bauliche Grundsicherung zur Einsparung der Sicherungs-Provisorien
* Rücksprache mit Denkmalschutzamt über Details
* Abriss des Hauses

Ein zweiter bemerkenswerter Fakt nach der Meinungspirouette des Bürgermeisters: Ja, Sie haben richtig gelesen! Die Hennersdorfer wollen das Haus kostenneutral für den Dippser Haushalt abreißen. Dies ist ein Versprechen des Ortschaftsrates.

Und so ist auch hier wieder einmal der Beweis erbracht, dass eine Zusammenarbeit mit den Bürgern manchmal vielleicht etwas aufwändiger in der Entscheidungsfindung ist, letztendlich aber der Gemeinschaft und auch dem Stadtsäckel zugutekommen kann. Vielleicht lernt man im Rathaus diesmal aus den Lehren?

Steuererhöhungen und Neuverschuldung!

Juni 28, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Energieversorgung, Freizeit und Erholung, Historisches, Tourismus 4 Kommentare →

Ob Grund-, Gewerbe- oder Hundesteuer – die Dippser Bürger müssen sich wohl auf empfindliche Mehrbelastungen ab dem kommenden Jahr einstellen. Dazu plant die Stadtverwaltung eine Kredit-Neuverschuldung in Höhe von 3 Mio Euro.
Dies beschließt der Stadtrat am kommenden Mittwoch bzw. ebnet den Weg für die notwendigen Beschlüsse.

Dass Investitionen bei verschiedenen Baumaßnahmen zurückgestellt werden, dass freiwillige Leistungen der Kommune (welche?) gestrichen werden, dass sogar die Erhöhung von Essensgeldern erfolgen soll, zeigt den komplizierten Finanzstand von Dippoldiswalde.

Selbst wenn die aktuellen Konditionen attraktiv erscheinen – die Zinsen (in einer guten 5-stelligen Höhe) werden wohl bleiben und irgendwann muss der Kredit auch wieder zurückgezahlt werden.

Zum Quieken bei aller Dramatik ist schon fast der Punkt, dass nun der Tourismus als Schlüsselprodukt in den Haushaltplan aufgenommen werden soll. Bisher verweigerte sich Oberbürgermeister Ralf Kerndt einem Stadtratsbeschluss zur Aufstellung einer Tourismuskonzeption – nun ist der Tourismus von „kommunalpolitischer Bedeutung“. Die StattZeitung widmete der Eierei schon einmal einen ausführlichen Artikel.

Und was wird noch am kommenden Mittwoch in der Stadtratssitzung besprochen?
* Die Kommunale Wohnungsgesellschaft (KWG), die mit der Eingemeindung von Schmiedeberg finanziell noch stärker als Damoklesschwert über Dippoldiswalde schwebt, hat 2012 mal wieder 65 T€ Verlust erwirtschaftet. Wie es weiter geht? Die Stadträte werden die Augen verschließen und den Aufsichtsrat offiziell entlasten.
* Die freien Träger für die Kindertageseinrichtungen werden wohl eine Erhöhung ihrer Zuschüsse erhalten, die im Einzelnen allerding 10-20 Euro unterhalb der Vorgaben des Freistaates Sachsen liegen – pro Monat/ Kind (belegter Platz).
* Zum Erhalt von Fördergeldern aus dem Denkmalschutz-Förderprogramm soll eine Gebietskulisse festgelegt werden. Umschrieben ist die räumliche Festlegung mit „Südlicher Stadtkern“. Als konkrete Projekt wurden allerdings der Obertorplatz und die Oberschule von Dipps genannt, in die voraussichtlich 4 Mio Euro in den Jahren 2015-2019 investiert werden sollen. 80% dieser Summe werden voraussichtlich gefördert.
* Unter anderen weiteren Tagesordnungspunkten wird der ENSO für die nächsten 20 Jahre das Recht eingeräumt, städtische Grundstücke für ihre Gasleitungen zu nutzen. Als Gegenwert freut man sich über die Konzessionsabgabe in Höhe von 25.500 Euro jährlich. Schaler Beigeschmack: Woher die ENSO das Geld nimmt, dürfte allseits bekannt sein. Zudem verspielt die Stadt nach der Vergabe des Stromnetzes zum zweiten Mal die Möglichkeit, eigene energiepolitische Ziele selber gestalten zu können.

Willkommen im Zauberschloss

Juni 19, 2014 Von: Holger Becker Kategorie: Allgemein, Dippolds Info, Gewerbe, Historisches, Kunst/Kultur, Nebenan, Service, Veranstaltungen, Werbung Kommentare deaktiviert

Vor wenigen Tagen war im Schönfelder Zauberschloss, vor den Toren Dresdens,  Generalprobe für eine neue Mentalistshow.

MAGO BERNAR, der bekannte Zauberer, der seit 1976 Profi ist, hatte dazu Freunde vom Magischen Zirkel Dresden e.V. und viele Gäste eingeladen. Im voll besetzten Saal, leider passen nur 70 Zuschauer hinein, schauten sie ihm mit kritischen Augen auf die Finger.

Werner S. Bergfeld, so sein bürgerlicher Name, stand schon viele Tausend Mal mit seinen Programmen auf der Bühne. Auslandsgastspiele in Tunesien, wo ihn der Reiseveranstalter Neckermann für viele Auftritte in seinen Hotels gebucht hatte, oder Spanien, wo er auf Mallorca die Leute mit den verschiedensten Shows begeisterte, stehen ebenso auf seiner beruflichen Vita, wie viele Jahre, die er seinem treuen deutschen Publikum Freude bereitete. Schon mit 15 Jahren hat er für sein Hobby, dass er 1976 zum Beruf machte, Feuer gefangen. Seit er damals als jüngster Zauberer, der in seinem Verein die Prüfung ablegte, zum Zaubern kam hat der ehemalige Thüringerin viel erlebt. Spannende Geschichten weiß er zu erzählen, die nicht nur vom Zaubern handeln. Sein Buch, “MAGO BERNAR – Die Geschichte eines Zauberers”, weiß viel davon zu berichten. Heiter, besinnlich, aber auch mal wütend schaut er auf sein Leben zurück.

Ob Kinderprogramm; Mentaldarbietung oder Entfesselung, selbst blind  Auto fahren beherrscht er. die Show mit Augenzwinkern ist wohl sein Geheimnis, das ihn bekannt und beliebt gemacht hat.

Aber zurück zu Zauberschloss und seinem aktuellen Programm. Nicht erst seit Harry Potter weiß man, dass alte Schlösser und Zaubern untrennbar verbunden sind. Der Magische Zirkel Dresden, dem auch MAGO BERNAR angehört, hat im Schönfelder Schloss, dass malerisch, von Wasser umgeben, in der Landschaft liegt eine neue Heimat gefunden.  Karl-Heinz Kaiser, der ebenfalls mit einem Programm auftritt, konnte den  Schönfelder Gemeinderat von seiner Idee, die Zauberer ins Schloss zu holen, überzeugen.  Seitdem gibt es, wie der Programmzettel berichtet, wöchentlich mindestens eine Show der verschiedensten Zauberrichtungen.

MAGO BERNARS neue Mentalistshow ist temporeich und, weil er auch den Humor gut beherrscht, an jeder Stelle lustig und abwecjhslungsreich . Nie nimmt er sich selbst zu ernst. Sei es beim Raten von Karten, Zahlen oder Nummern aus Telefonbüchern, nie ahnt man was als nächstes kommt. Auch die Farbe eines Luftballons, der hinter seinem Kopf zerstochen wird, am Knall  zu erraten hat schon etwas von Magie. Bei jedem neuen Experiment baut er die Zuschauer ins Programm und wie sie ihm folgen zeigt dass seine  Mentalshow ein großer Erfog zu werden verspricht.

 

Die Gäste des Abends, Besucher und  Zauberfreunde wünschen MAGO BERNAR  schon mal Hals und Beinbruch und viel Erfolg.

 

Alles Gute für das neue Programm.

Skulpturenpark Paulsdorf – das neue Tor

Juni 18, 2014 Von: Holger Becker Kategorie: Bürgerinitiativen, Historisches, Kunst/Kultur, Personalien, Tourismus, Veranstaltungen 1 Kommentar →

Am Mittwoch, dem 11. Juni wurde im Beisein des Künstlers das neue Tor des Skulpurenparkes Paulsdorf eingeweiht.

Peter Pechmann erzählte vom Schaffensprozess, von den Kräften bei der Arbeit, von Amboss und Hammer, aber auch von Feuer, Wärme und Gestalten, die seinem Geist erlaubte Formen anzunehmen. Der Kampf mit dem Material, dem Eisen das er zwang sich nach seinen Vorstellungen zu verändern, wurde bei seinen Worten und Gesten zum gefühltem Erlebnis.

Er wußte plastisch zu erzählen und wer hinter die Worte zu fühlen vermochte konnte in Gedanken an der Entstehung teilhaben. In Erinnerung bleiben seine Einwürfe zu Kunst und Kultur. Er erzählte nicht nur wie reizvoll für ihn das Gestalten und Erfühlen der Formen war, sondern trug auch den Gedanken, das Kultur Orte und damit Heimat schafft, an die Kunstfreunde heran. Neues fügt sich in Altes ein und verändert die Umgebung des Kunstwerkes, in die es gestellt wird.

Mit seinen Worten von Toren und Türen schlug er, wie zufällig, den Bogen zu seiner Geburtsstadt Dippoldiswalde. Dem Tor zum Erzgebirge, wie unser Städtchen auch oft genannt wird, fühlt er sich noch heute sehr verbunden.

An seinen Wurzeln, Bleibendes zu hinterlassen war ihm besonders wichtig und hat wohl sein Schaffen an dieser Arbeit wesentlich beflügelt. Mit seinen Gedanken hat er in Georg Wiedemann einen ebenbürtigen Partner gefunden, der bereit war sich darauf einzulassen

Auf Augenhöhe tauschten sie sich aus und haben einiges wohl auch gemeinsam zum Ergebnis versponnen. Der Kunstsammler hatte nicht den ersten Auftrag an Peter Pechmann vergeben. Weitere Werke von ihm sind im Park zu sehen und fügen sich ins Gesamtkunstwerk ein.

Mit jeder Stele, Plastik oder Skulptur, die Georg Wiedemann seiner Sammlung hinzufügte merkt man, dass er damit einen eigenen Plan, eben jenes Gesamtkunstwerk zu schaffen, verfolgte.

Einzelstücke als Teil des Ganzen zu sehen, war für ihn der rote Faden. In jeder Phase der Sammlung mußte auch er sich neu orientieren und abwägen welcher Künstler, welches Werk ihm seinem Ziel näher bringen. Uns legt er nun ein Ergebnis vor das sich Pinselstrich gleich zum Ergebnis formte. Der Schlusspunkt – das Tor, gibt seiner Sammlung den würdigen Rahmen. Das sich künstlich Geschaffenes mit der Natur der Umgebung zu neuer Sicht vereint macht den besonderen Reiz der “Sammlung Wiedemann” aus.

Und die Betrachter, denen manchmal, ganz plötzlich, klar wird was der Künstler sagen wollte, lernen daraus und gehen, nicht selten gewandelt aus dem Park um gern wieder zu kommen. Geistige Heimat, ein Ort des Wohlfühlens, der Entspannung ist entstanden.

Kunst, meint Peter Pechmann, wird durch die Beschäftigung mit ihr wieder ernst genommen und ins Leben integriert. Das neue Tor von Peter Pechmann ist ein wunderbarer Grund sich auf Kunstgespräche einzulassen und den Mut zur eigenen Meinung zu finden. Schattenspiele auf der Oberfläche, die immer neue Formen schaffen, beflügeln den Geist und schaffen Raum für Interpretationen.

Der Lohn, die rationale Welt einmal zu verlassen, sind neue Erfahrungen nützlich, -quälend – heilsam – manchmal zum Erwachen zwingend – oft wie aus Feuer und Rauch geboren.
Möge das neue Tor eine Quelle der Inspiration sein.