Mit Zitronen gehandelt
Über dieses Thema berichtete die Dippser StattZeitung bereits im Mai 2011. Der Vorschlag aus der Dippser Bevölkerung, gemeinsam über ein Bürgersolarkraftwerk nachzudenken, blieb vom Rathaus unbeantwortet. Stattdessen vermietete man die Dachfläche der Grundschule Reichstädt an ein rheinland-pfälzisches Solarunternehmen. Man hoffte auf einen Pachtertrag von knapp 1.000 Euro pro Jahr.
Aber es kam anders: Der Schnee im Winter beschädigte aufgrund der glatten Solarmodule das Dach und gefährdete die Schulkinder. Der Errichter der Fotovoltaikanlage verkaufte an eine Essener GbR. Es folgte ein jahrelanger Rechtstreit. Zur dauerhaften Abwehr der Schneemassen muss nun ein spezielles Vordach errichtet werden. Alles in allem kostet dies unsere Stadt ca. 47.000 Euro.
Bei einem außergerichtlichen Vergleich wurde nun vereinbart, dass sich die Solarunternehmer an dieser Summe zu Hälfte beteiligen. Wenn der Stadtrat nun diesem Vergleich zustimmt, fehlen der Schule mit einem Schlag 23.500 Euro im Budget. Hieraus sollen die Sonderausgaben nämlich bezahlt werden.
Die Kosten, die der Bauhof in der Zwischenzeit mit dem Aufstellen von Sicherheitsgerüsten verursachte, fallen aktuell anscheinend ebenso unter den Tisch wie die Rechtsanwaltshonorare. Auch diese Summe dürfte durchaus noch einmal im 5-stelligen Bereich liegen.
Wer sich gern über Details zur Reichstädter PV-Anlage informieren möchte, kann dies hier auf der Homepage des Herstellers der Wechselrichter tun. Hier finden Sie nicht nur die Summe der erzeugten Strommenge über die letzten Jahre, sondern auch die Einsparungen von umweltschädlichem Kohlendioxid und weitere interessante Werte.