von Rikarda Groß
Am 2. November hat das Lohgerbermuseum Dippoldiswalde wieder seine Pforten zur umfangreichsten und weit über unsere Region bekanntesten Ausstellung des Jahres geöffnet, der Weihnachtsausstellung.
In 15 Räumen des Museums wird erzgebirgischen Volkskunst und Kunsthandwerk gezeigt. Natürlich dürfen die beliebten elektromechanischen Werke nicht fehlen wie Weihnachtsberge, Wichtel- und Weihnachtsmannwerkstatt, das Modell einer Dorfschmiede oder der große Rummelplatz mit seinen verschiedenen Fahrgeschäften, den fantasievollen Schaubuden und dem ganzen Gedränge der kleinen Figuren von Herbert Alvers, die den Rummelplatz beleben.
Wenn die Lichter der Schwibbogen, der Engel und Bergmänner und der Laternen leuchten und sich die Pyramiden drehen, dann kann man sich hier schon einmal auf die Advents- und Weihnachtszeit einstimmen.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder viel Neues zu entdecken, so sind z. B. in einer Vitrine kunstvoll gedrechselte und geschnitzte Arbeiten des bekannten Holzgestalters Karl Max Dittmann (1903 – 1982) zu sehen. Dazu gehören Weihnachtskrippe, Engel, Räuchermänner, Musikanten und vor allem seine Tierfiguren, die bei Freunde der erzgebirgischen Volkskunst sehr beliebt sind.
Der Drechsler und Schnitzer Herbert Kohl aus Schmiedeberg ist den Besuchern der Weihnachtsausstellung durch viele seiner Werke, insbesondere seiner Pyramiden, bekannt.
In diesem Jahr stellt er in einer Vitrine neue Schnitzwerke vor. Es sind Darstellungen von alten Handwerken und aus dem Alltagsleben unserer Vorfahren wie z. B. Schindelmacher, Röhrenbohrer, Stellmacher, eine Bäuerin am Butterfass oder beim Ährenbinden. Im Jahr 2014 wird der Volkskünstler 80 Jahre alt.
Der Begründer des Betriebes WEHA-Kunst, Fritz Haupt, wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Von ihm sind einige seiner frühen Arbeiten zu sehen und natürlich auch die breite Palette der Weihnachtsfiguren, die in der von seiner Tochter Eva Fröde weiter geführten Firma hergestellt werden.
Vom Dippser Gerhard Reichel werden kleine Fahrzeugmodelle gezeigt, alles Unikate, die der frühere Berufskraftfahrer in seiner Freizeit detailgetreu gefertigt hat.
Von Rolf Steinbach aus Weixdorf gibt es einen neuen Weihnachtsberg, der Dippoldiswalde sozusagen zwischen den zwei Jubiläen, der 775- und der 800 – Jahrfeier zeigt. Mit seiner großen Fantasie, dem Wortwitz und der Liebe zum Detail hat er ein Werk geschaffen, auf dem zahlreiche Figuren zu sehen sind, die die Geschichte von Dippoldiswalde „erzählen“. Wir finden u. a. Ausschnitte aus dem Umzug von 1993, die Darstellung alter Handwerker und markante Gebäude der Stadt. Weitere Werke, die von Rolf Steinbach in der Ausstellung gezeigt werden, sind z. B. sein 10 qm großer Weihnachtsberg, der Erdmännelberg, ein ca. 2 qm großes Weihnachtsliederbuch mit geschnitzten Figuren und eine frühe Schnitzarbeit, die er anlässlich der 775 – Jahrfeier von Dippoldiswalde schuf.
Der Freitaler Karl-Heinz Wachsmuth baute in diesem Jahr das Modell der Dippoldiswalder Stadtkirche.
Interessant ist auch eine Pflaumentoffelsammlung von Roland Hanusch, in der er uns anschaulich die Geschichte dieser Gesellen näher bringt. Im gleichen Raum haben die Frauen vom Dippoldiswalder Klöppelzirkel ihre neuesten Arbeiten ausgestellt und dabei auch das Thema Pflaumentoffel mit aufgegriffen.
- An den Wochenenden im November und Dezember führen Volkskünstler, so u. a. Schnitzer, Klöpplerinnen, Spinnerinnen und Häuselmacher Schauarbeiten vor.
- Am Sonntag, dem 17. 11. und am Bußtag, dem 20. 11. können Kinder unter Anleitung der Röthenbacher Holzgestalter Christine und Gottfried Böttger, von 10 – 17 Uhr, weihnachtlichen Schmuck herstellen.
Öffnungszeiten:
- Dienstag bis Sonntag und Feiertag: 10 – 17 Uhr,
- 24. und 31. 12. geschlossen