Brauchen wir noch Kriegsgräber?
“66 Jahre nach Kriegsende – Brauchen wir da noch Kriegsgräber?”
+ + +  Einladung zum Vortrag am 03.05.2011 – 15:00 Uhr –   + + +
Restaurant Am Heidepark, Am Heidepark 11, 01744 Dippoldiswalde
Kriegstote … Ja, Afghanistan, Irak und – na klar, auch die aus dem I. und II Weltkrieg. Gedenken wir heute noch der Toten aus zwei Weltkriegen und der jüngeren Geschichte? Sind wir uns bewusst, dass ganz in unserer Nähe, in unserer Stadt Dippoldiswalde Kriegstote ruhen? Kennen wir die Gräber der sowjetischen und auch deutschen Toten?
Viele werden sagen, ja habe ich schon mal gehört. Manche waren vielleicht auch schon einmal an den Gräbern. Aber sind wir uns bewusst, dass diese Gräber uns mahnen sollen nicht mit Gewalt unsere Auseinandersetzungen zu führen? Claude Juncker (Luxemburgischer MP) hat einmal gesagt: “Wer an Europa zweifelt – der soll auf eine Kriegsgräberstätte gehen.” Hat er nicht Recht? Sind wir in diesem Europa schon so daran gewöhnt, dass 66 Jahre Frieden herrschen oder vergessen oder verdrängen wir Krieg und Gewalt?
Viele denken lasst uns doch damit zufrieden. Ja das könnte man tun. Aber welche Konsequenz hätte es? Noch heute werden in Sachsen Kriegstote gefunden. Bei Bauarbeiten, Schachtungen und Abrissen von Gebäuden. Noch heute warten tausende von Menschen auf die Antwort, wo der Mann, der Vater, der Bruder oder Onkel geblieben ist. Nicht nur in Deutschland wird das gefragt. Auch in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Noch heute werden jährlich bis zu 40.000 deutsche Soldaten in der ehemaligen Sowjetunion geborgen und auf Sammelfriedhöfen beigesetzt. Sie erhalten ihren Namen.
Allein in Sachen gibt es 913 Kriegsgräberstätten verschiedenster Nationen. Die Städte und Gemeinden sind für deren Erhaltung und Pflege verantwortlich. Finanziert wird all das durch die Bundesrepublik Deutschland. Warum? Weil im Dezember 1919 Bürger einen Verein gründeten um den toten des I. Weltkrieges ein Grab zu geben und ihre Namen als Erinnerung und Mahnung zu erhalten. Dieser Verein ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Seit über 90 Jahren arbeitet er immer noch unter dem Motto “Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden”. Der Volksbund arbeitet im Auftrage im Ausland für die Bundesrepublik Deutschland und baut und erhält weltweit über 800 Kriegsgräberstätten für deutsche Soldaten. Im Inland hat der Volksbund mit seiner großen Erfahrung eine beratende Funktion bei den Städten und Kommunen. Dafür gibt es den Landesverband Sachsen in Dresden.
Kennen Sie den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.? Geht es Ihnen wie vielen Menschen in Sachsen, schon mal gehört, aber was macht dieser Verein konkret?
Darauf möchte ich Ihnen mit fachkundiger Unterstützung eine Antwort geben und lade Sie am 3. Mai 2011, um 15.00 Uhr in die Dippold-Klause, Am Heidepark 11 in Dippoldiswalde zu dem Thema ” 66 Jahre nach Kriegsende – Brauchen wir da noch Kriegsgräber?” ein. Als Referent konnte Herr Klaus Leroff, Landesgeschäftsführer in Sachsen des Volksbundes gewonnen werden.
Der Eintritt ist frei.
Kerstin Körner
Oberbürgermeisterkandidatin für Dippoldiswalde