Noch eine kritische Auseinandersetzung …
… diesmal mit den Wahlzielen von Herausforderin Kerstin Körner zur Oberbürgermeisterwahl am kommenden Wochenende.
Nachdem in der vergangenen Woche Ralf Kerndt als Amtsinhaber Wahlwerbung im regionalen Fernsehen machte, zieht in dieser Woche die Herausforderin nach.
Kerstin Körner hat das Glück, nicht direkt an ihrer bisherigen Arbeit gemessen werden zu können. Schließlich arbeitete sie ja bisher in der inneren Verwaltung im Landratsamt. Und so hat sie die Chance, in erster Linie ihre Ziele und Visionen darzulegen.
Allerdings fehlen ihr dabei a) ein detaillierte Einblick in konkrete Entscheidungsprozesse in den letzten Wochen und Monaten und b) der hilfreiche Amtsbonus.
Zuerst gibt das knapp fünfminütige Video einen kurzen Einblick in persönliche und berufliche Lebensabschnitte und über die sportlichen Ambitionen von Kerstin Körner.
Für viele Wähler könnte die CDU-Parteimitgliedschaft der Kandidatin ein Pro- bzw. Kontra-Argument sein. Pro, weil man durch diese politische Nähe schneller zu den Entscheidern über politische oder finanzielle Hilfen durchdringt. Pro auch, weil eine CDU-Landesregierung lieber eine CDU-regierte Stadt unterstützt, als etwa einen aufmüpfigen Provinzfürsten.
Kontra, wenn man noch nie etwas mit der CDU am Hut hatte oder weil man Angst vor einer Vereinnahmung durch die CDU-Landespolitik hat.
Dass Kerstin Körner als Herausforderin den ambitionierteren und engagierteren Wahlkampf geführt hat, dürfte jeder Dippser Wähler gemerkt haben. Aus diesem Grund wird es für sie schwer werden, im Falle eines Wahlerfolges alle Erwartungen zu erfüllen. Ein gutes Mittel bzw. ein interessantes Stimmungsbarometer könnte das „Bündnis für Dipps“ werden, welches die Arbeit des Stadtrates ohne politischer Präferenzen unterstützen soll, indem Betroffene, Vertreter von Vereinen, Gewerbetreibende oder Bürger zu Wort kommen können.
Sehr konkret wird Kerstin Körner, wenn sie die Fortsetzung des begonnenen Tourismuskonzeptes, ein besseres Umfeld für die Weißeritztalbahn oder ein modernes Rad- und Wanderwegenetz als ihre Ziele nennt.
Während der amtierende Bürgermeister die Ortsteile und Vereine erst in den letzten Monaten für sich entdeckt hatte, war die Herausforderin hier schon überall vor dem eigentlichen Wahltermin. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass beides – die ehrenamtliche Arbeit und die Dippser Ortsteile – einen weiteren zentralen Punkt im Wahlprogramm ausmachen.
Zusammenfassung: Mit einer transparenten und bürgerfreundlichen Verwaltung soll sich Dippoldiswalde zu einem attraktiven Standort für Wohnen, Gewerbe und Tourismus am Rande des Ballungsraumes Dresden entwickeln.
Bleibt zu hoffen, dass im Falle eines Wahlerfolges auch alle guten Vorsätze umgesetzt werden bzw. umgesetzt werden können. ((Denn letztendlich entscheidet eigentlich der Stadtrat (als Aufsichtsorgan) über die Marschrichtung einer Stadt, die der Bürgermeister (als „Geschäftsführer“) „nur” umzusetzen hat.))