GRÜNE starten Petition für die Welterbe-Bewerbung der “Montanregion Erzgebirge”
Petition im Erzgebirgskreis, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Mittelsachsen – Petitionsliste im Internet abrufbar – verschiedene Aktionstage geplant
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN rufen ab sofort alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Verbände der Region auf, sich mittels einer an den Landtag gerichteten Petition für eine ausdrücklich grenzübergreifende Bewerbung der “Montanregion Erzgebirge” als UNESCO- Weltkulturerbe einzusetzen.
Seit 2003 arbeiten die verschiedenen Projektpartner unter immensem, auch ehrenamtlichem Engagement und unter Einsatz von hohen zeitlichen und finanziellen Ressourcen an einer gemeinsamen, grenzübergreifenden Bewerbung von sächsischen wie tschechischen montanhistorischen Objekten, um die endgültigen Bewerbungsunterlagen im Februar 2013 bei der UNESCO einreichen zu können.
Dazu Andreas Fußy, Sprecher der GRÜNEN im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge:
“Inzwischen wird das Projekt von zahlreichen namhaften Akteuren aus der Bürgerschaft, über Stadt- und Gemeinderäte bis hin zu den Kreistagen für positiv befunden und ist zum Anliegen der gesamten Erzgebirgsregion geworden. Allein die sächsische Staatsregierung bremst die Bewerbung aus unverständlichen Gründen aus und verweigert bis heute der Tschechischen Republik eine offizielle Einladung an dem Projekt. Dabei ist es aber gerade der grenzübergreifende Aspekt der Bewerbung, der beim Welterbekomitee in Paris den Ausschlag dafür geben könnte, unserer Montanregion den begehrten Titel zu verleihen.”
Nach wie vor vermissen die beteiligten Partner und Bürger in der Region ein offizielles Bekenntnis von Freistaat und Landesparlament für eine weitere mögliche Welterbestätte in Sachsen. Die Petition wendet sich ausdrücklich gegen die Blockade der Bewerbung durch die sächsische Staatsregierung. “Jeder weitere Zeitverzug gefährdet das Projekt als Ganzes”, so Fußy.
Die Anerkennung der Montanregion Erzgebirge als UNESCO-Welterbe ist eine Chance für die gesamte Region und für Sachsen, das Erzgebirge als lebendige, sich weiter entwickelnde Kulturlandschaft von außergewöhnlicher Bedeutung zu erhalten, weltweit bekannt zu machen und der Region neue Entwicklungsimpulse zu verleihen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN laden alle Bürgerinnen und Bürger des Erzgebirges über Parteigrenzen hinweg dazu ein, bis Ende September die
Welterbe-Petition zu unterzeichnen.
Das Petitionsformular selbst kann ab sofort unter http://www.gruene-elbe-weisseritz.de herunter geladen und ausgedruckt werden. Daneben ist es in den GRÜNEN Bürgerbüros in Schwarzenberg, Pirna und Freiberg erhältlich. Die Grünen rufen zudem dazu auf, dass sich interessierte Geschäfte und Einrichtungen bei Ihnen melden, wenn auch Sie die Petition unterstützen möchten – und die Unterschriftenlisten auslegen möchten. (info@gruene-elbe-weisseritz.de)
Außerdem wird es in den kommenden Wochen in verschiedenen Orten der Landkreise Erzgebirge, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Mittelsachsen Infostände geben, an welchen die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, die Welterbe-Petition zu unterzeichnen. Die Termine der Aktionstage werden ebenfalls auf http://www.gruene-elbe-weisseritz.de ständig aktualisiert.
Der erste Infostand im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge findet am Samstag, den 13.08.11. von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr, in Altenberg auf dem Bahnhofsvorplatz statt. Am 26.08. wird es zudem auf dem Lauensteiner Markt – in unmittelbarer Umgebung zu Lauensteiner Kirche und Schloß, die Teil des Welterbeprojektes sind, ebenfalls einen Infostand geben.
Leider wird wohl Dippoldiswalde keine Chance haben, im Projekt “Weltkulturerbe” mit vertreten zu sein. So paradox es nach den spektakulären Funden in den letzten Monaten klingt: In Dippoldiswalde hat man derzeit nichts zum Thema Bergbau vorzuzeigen.
Trotzdem ist es für viele Dippser unverständlich, warum die Stadt nicht wenigstens im Verein Montanregion vertreten ist. Sollte unsere Region tatsächlich zum Weltkulturerbe avancieren, könnte man in vielen Dingen davon profitieren, selbst wenn man kein Welterbeprojekt ist. Da seitens der Stadtverwaltung eine Neuausrichtung des Dippser Museums geplant ist, wo zukünftig die Geschichte des hochmittelalterlichen Bergbaus dokumentiert werden soll, ist das Ignorieren dieser Aktivitäten nicht nachzuvollziehen.