Die Kinderstadt KidsWorld-Dipps 2012
Text und Fotos: Deutscher Kinderschutzbund, Familienzentrum Dippoldiswalde
Am 30.07.2012 öffneten sich die Tore der 5. Kinderstadt im Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbundes KV Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e.V. Über 60 Kinder standen schon Minuten vorher voller Spannung an den geschlossenen Toren, bis Marie-Luis Schwerdtner- Mitglied des KidsOrg-Teams- feierlich die Kinderstadt eröffnete.
Schnell ging es zu beim Rathaus, anmelden, dann weiter zum Arbeitsamt, denn wer früh kommt, hat große Chancen auf die begehrten Arbeitsplätze- zum Beispiel in der Sprüherei, im Eiskaffee, im Radio. Wer später kommt, bekommt natürlich auch Arbeit in einer der weiteren 18 Arbeitsstellen, die von den erwachsenen Mitarbeitern (Ehrenamtlichen, Schülern, Studenten, Auszubildenden, Hauptamtlichen des Kinderschutzbundes sowie Freiberuflern) geleitet werden.
Bereits nach den ersten Stunden haben sich alle Teilnehmer gut in das Kinderstadtkonzept eingefügt, wissen, wohin sie sich wenden müssen, wenn es Streitigkeiten gibt, der Bürgerausweis verloren ist, wo das Geld ausgezahlt wird und warum man im Gesundheitszentrum für eine Vorsorgeuntersuchung einen Dippsi bekommen kann.
Die gesamte diesjährige Kinderstadt stand unter dem Motto „Griechenland-Ursprung der Demokratie“ und dementsprechend waren griechische Einflüsse in den Arbeitsstellen zu spüren- griechisches Essen im Restaurant, Griechisch in der Uni, Ledersandaletten und Gewänder in der Schneiderei, Medallienherstellung für die Olympischen Spiele in der Tischlerei.
Am Mittwoch war Wahlkampftag. Vier ehrgeizige Kandidaten befragten die Kinderstadtbürger nach ihren Wünschen und stellten sich den Sprechübungen eines erfahrenen Bürgermeisterkandidaten, um in der Bürgerversammlung gut vorbereitet zu sein. Die Bürger wählten Max, seine Versprechungen, den Lohn zu verdoppeln und einen Tag Urlaub zu haben waren dabei wohl die überzeugenden Argumente.
Erste Amtshandlung des 9jährigen Bürgermeisters war die Eröffnung der Olympischen Spiele. Annähernd die Hälfte aller Kinderstadtbürger maß sich in den fünf Disziplinen Bogenschießen, Stockkampf, Hindernislauf, Weitwurf und Dreisprung. 25 Dippsi Siegesprämie waren angesetzt- eigentlich ein großer Anreiz für die Olympioniken. Durch die Lohnverdopplung lebte jedoch jeder Bürger bald in Saus und Braus. Schnell machte sich die Lohnverdopplung aber auch in der Bank bemerkbar, die mittags plötzlich kein Geld mehr zum Auszahlen hatte. Wut machte sich unter den Kinderstadtbürgern breit, der Bürgermeister hob die Steuern an, doch auch diese Maßnahme zeigte nur geringen Erfolg, sodass er am Nachmittag sein Wahlversprechen bezügliches des Lohnes kippte.
In die Bürgerversammlung hatte Max auch Herrn Kerndt, den Bürgermeister der Stadt Dippoldiswalde, eingeladen um ihn mit den Fragen der Kinder zu löchern. Eine besonders spannende Frage war, wann es denn eine Rutsche für Paulsdorf geben würde. Herr Kerndt reagierte prompt und versprach eine neue Wasserrutsche für den nächsten Sommer.
Am Freitag war wegen Urlaub nur das Rathaus geöffnet, schnell verbreitete sich Unmut und die Kinder versammelten sich zur Protestaktion. „Wir wollen arbeiten“ forderten sie, verärgert über die Sturheit der Arbeitgeber, nicht mal ein bisschen Arbeit anzubieten. In einer Notbürgerversammlung am frühen Morgen forderte der Bürgermeister Max die Arbeitgeber zur sofortigen Wiederaufnahme ihrer Arbeit auf.
Nachdem sich nach und nach wieder Normalität einstellte, gab es nachmittags einen weiteren großen Programmpunkt- die Erwachsenen durften in die Kinderstadt. Die Präsentation eines Theaterstücks, sowie eines Kinderstadtliedes als auch die Ehrung der erwachsenen Mitarbeiter waren die Highlights der letzten Bürgerversammlung in KidsWorld-Dipps 2012.
Wir blicken auf eine sehr ruhige, harmonische aber auch kreative Kinderstadtwoche zurück und danken an dieser Stelle noch einmal den vielen Mitarbeitern, ohne die die Durchführung der Kinderstadt nicht möglich gewesen wäre. Aber auch den Teilnehmern gilt unser Dank, denn nur durch ihre Ideen und Kreativität wurde die Kinderstadt zu dem, was sie war- nämlich eine Stadt ganz in Kinderhänden.